Nach dem gebührend gefeierten ÖFB-Cup-Triumph über den SK Rapid (2:0) ging es für den SK Sturm Graz im "Alltag" in der ADMIRAL Bundesliga weiter mit Runde 28 und gegen den nächsten Wiener Traditionsverein: dem FK Austria Wien. Auswärts in Wien-Favoriten. Nach 3 Dreiern in 3 Duellen in dieser Saison gegen die Wiener Violetten wollte der Tabellenzweite den nächsten Sieg landen. "Wir haben 5 Endspiele", meinte SK Sturm-Trainer Christian Ilzer vor dem Match. Und das erste am Verteilerkreis hatte auch einen solchen Charakter: Hohe Intensität, viel Tempo, rassige Zweikämpfe, viel Emotionen und am Ende ein 1:2-Arbeitssieg.

Packende Duelle wie hier zwischen Austria-Abwehrspieler Martins und SK Sturm-Offensivakteur Kiteishvili prägten das abwechslungsreiche, intensive Duell.

Keine lange Anlaufzeit - "billige" Gegentore für anfällige Austria-Abwehr

3:0, 3:1, 3:2...die bisherigen Duell-Resultate in dieser Saison für Sturm Graz. "Wir brauchen einen Sahnetag", meinte FAK-Cheftrainer Michael Wimmer, der mit seiner Mannschaft noch auf den ersten Sieg im Meisterplayoff wartet (nach 3 Remis zu Beginn folgten 2 Niederlagen), vor dem Match. In dem beide Teams, vor allem der frischgebackene ÖFB-Cup-Sieger, keine lange Anlaufzeit brauchten und an diesem frühlingshaften Mai-Sonntag hohes Tempo gingen.

Keine 3 Minuten auf der Uhr: 1. Cornerball vom Ex-Austrianer Manprit Sarkaria auf Gorenc-Stankovic, dessen Kopfball von FAK-Keeper Früchtl pariert wurde. Der SK Sturm blieb am Drücker und die Austria anfällig bei Standards, um dabei schließlich auch das 17. (!) Saison-Gegentor im Anschluss an einen "ruhenden Ball" zu kassieren. Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic mit der Freistoßhereingabe aus dem rechten Halbfeld auf David Schnegg. Indisponierte Zuordnung der neuformierten Austria-Abwehr (heute 3er-Kette), sodass der 24-jährige Linksverteidiger ungehindert seinen Kopfball zum 0:1 (21.) platzieren konnte. 

Der Torschütze wenig später als Vorlagengeber für Emanuel Emegha, der allerdings an FAK-Keeper Christian Früchtl scheiterte (25.). Kurz vor der Pause machte es der 20-jährige Niederländer, nachdem die Gastgeber zwischenzeitlich durch Andreas Gruber die Ausgleichschance ausließen (40.), dann besser, profitierte dabei allerdings auch von einem kapitalen Abwehrfehler der Wiener Violetten.

Weiter Abschlag vom Grazer Goalie Okonkwo, Martins & Meisl behindern sich gegenseitig, Nutznießer der dahinter lauernde Emegha, der die "Gunst der Gelegenheit" per Volley zu seinem 9. Saisontor nutzte (43.). Aus Austria-Sicht zwei "billige" Gegentore und bereits 15 Gegentreffer im Meisterplayoff.

Hier parierte FAK-Keeper Christian Früchtl vor Emanuel Emegha, der kurz vor der Pause allerdings frei vor dem 23-jährigen Deutschen zum 2:0 für Sturm Graz scorte.

Mit Mühl mehr Abwehr-Stabilität und Austria im Aufwind

Um die fehlerhafte Hintermannschaft zu stabilisieren kam mit Wiederbeginn Lukas Mühl, der etatmäßige Kapitän, und alsbald auch der Anschlusstreffer. Matan Baltaxa war nach einer Hereingabe von rechts durch den gebürtigen Steirer Reinhold Ranftl an der linken Stange völlig blank und vollendete aus wenigen Metern ins kurze Eck (52.). Nach seinem BL-Premieren-Tor wollte der 27-jährige Israeli mehr und verfehlt nach einer Fitz-Hereingabe am ersten Pfosten per Kopfball nur hauchzart das Gäste-Gehäuse (71.).

Gegen zunehmend müde wirkende Gäste um ÖFB-Cup-Final-Matchwinner Manprit Sarkaria, der nach seinen beiden Doppelpacks in den vergangenen beiden Pflichtpartien heute nicht so auftrumpfen konnte und nach 66 Minuten ausgewechselt wurde, drängten die Veilchen jetzt auf den Ausgleichstreffer. Routinier Reinhold Ranftl per Seitfallzieher (72.), Die Elf um Christian Ilzer (von 1. Juli 2019 - 17. Juli 2020 FAK-Cheftrainer) mehr im Vorsprung-Verwaltungsmodus, lauerte auf Konter. Wie auch in der 5-minütigen Nachspielzeit, als der nach der Pause eingewechselte Tomi Horvat mit einem wuchtigen Abschluss aus spitzem Winkel in FAK-Goalie Christian Früchtl "seinen Meister" fand (90.+3).

Violette in Teil 2 des Heimspiel-Doppels nächsten Sonntag vs. SK Rapid

Austria Wien verlangte dem SK Sturm Graz zwar alles ab, bewies Moral und viel Kampfgeist, betrieb - insbesondere in Halbzeit 2 - viel Investment, um jedoch auch nach dem 6. Meistergruppen-Match und eine Woche vor dem 340. Wiener Derby (Sonntag, 14. Mai, 17 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER) ohne Dreier zu bleiben.

Der abgeklärt auftretende SK Sturm Graz stellt mit dem 18. Saisonsieg (4 davon allein gegen Austria Wien) auf 36 Punkte, bleibt weiter dran an Liga-Leader FC Red Bull Salzburg und empfängt in der kommenden 29. Runde daheim die nächsten Violetten, die nächste Austria. Jene aus Klagenfurt. Die Pacult-Elf rang heute in der Parallel-Partie dem Tabellendritten LASK ein 1:1 ab, wodurch die "Blackies" nunmehr 5 Punkte Vorsprung auf die Linzer haben. Während die Wiener Violetten auf Rang 6 abrutschen.

ADMIRAL Bundesliga, 28. Runde, Meistergruppe, 6. Runde

Sonntag, 7. Mai 2023, 14:30 Uhr, Generali Arena, Z: 13.011, SR: Alain Kijas

FK Austria Wien vs. SK Puntigamer Sturm Graz 1:2 (0:2)

FK Austria Wien (3-5-2): Früchtl - Handl (46. Mühl), Martins (90. Teigl), Meisl - Ranftl, Fischer (K), Fitz, Braunöder (78. Jukic), Baltaxa (78. Polster) - A. Gruber (85. Dovedan), Tabakovic. Trainer: Michael Wimmer.

SK Sturm Graz (4-4-2): Okonkwo - Gazibegovic, Wüthrich, Borkovic (70. Geyrhofer), Schnegg - Hierländer (K), Gorenc-Stankovic, Kiteishvili (66. Horvat), Prass (90.  Bøving) - Sarkaria (66. Teixeira), Emegha. Trainer: Christian Ilzer.

Torfolge: 0:1 Schnegg (21., Kopfball, Assist Gazibegovic), 0:2 Emegha (43.), 1:2 Baltaxa (53., Ranftl). 

Gelbe Karten: Fischer (30., 3. GK), Co-Trainer Koc (32.), Martins (86., 3. GK) / Emegha (30., 5.GK), Schnegg (52., 6. GK)

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Josef Parak