Im Auftaktspiel zur 29. Runde der ADMIRAL Bundesliga gastierte der Tabellenletzte SV Guntamatic Ried bei der WSG Tirol im Innsbrucker Tivoli. Die Innviertler wollten sich nach 4 Remis mit überzeugenden Leistungen endlich mit dem ersten Sieg in der Quali-Gruppe belohnen. Während Wattens eine Reaktion auf die 0:5-Pleite beim TSV Hartberg zeigen und ihren 1. Matchball zum vorzeitigen Klassenerhalt nutzen wollte. Doch zunächst geriet die WSG nach wenigen Sekunden mit 0:1 in Rückstand, um zum wiederholten Mal in dieser Saison eine erfolgreiche Aufholjagd zu praktizieren - am Ende 1:1. Wobei die SV Ried am Ende schon jubelte.

Zwei Hauptdarsteller im in der Schlußphase hochemotionalen, hektischen Duell zwischen der WSG Tirol und SV Guntamatic Ried: Raffael Behounek, der bei seinem Pfostenknaller knapp die 2:1-Führung für die Wattener verpasste, während diese auf der Gegenseite Tin Platovic für die Innviertler schon bejubelte. Ehe dem vermeintlichen Last-Minute-Siegtreffer des Tabellenletzten noch die Anerkennung nach VAR-Abseits-Check verwehrt wurde.

Schlusslicht SV Ried hatte es eilig - Startelf-Comeback Ziegl

Der ein und andere Zuschauer hatte noch gar nicht Platz genommen, da fand Seifedin Chabbi den benötigten Platz rechts am Fünfmeterraum vor und schon zappelte das Spielgerät nach 41 Sekunden durch den Kopfball des SVR-Mittelstürmers im Netz der Wattener. Die ja selbst im Frühjahr schon positive Erfahrung im Tivoli mit einem Blitztor machten- Thomas Sabitzer zum Playoff-Auftakt gegen den WAC (4:0).

Nun die Rieder, die nach dem Last-Second-Tor vor einer Woche in Lustenau zum 2:2 diesmal zeitig loslegten. Erstmals seit September von Beginn an mit Marcel Ziegl. Das 30-jährige Urgestein der SV Ried bei seinem Startelf-Comeback. Der Kapitän kam für Markus Lackner in die Dreier-Abwehrkette und sollte seine Erfahrung & Leaderqualität einbringen. 

Während die WSG nach der 0:5-Klatsche vor einer Woche in Hartberg schon wieder früh (damals nach 6 Min.) in Rückstand geriet, doch sich diesmal nicht vom Gegner überrollen ließ und sukzessive in die Partie reinkämpfte. Einer der Aktivposten der Tiroler war Julius Ertlthaler, der seine Leistung auch mit einem feinen Schlenzer mit rechts vom linken Strafraumeck ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich und -Halbzeitstand krönte.

Intensives Duell zwischen Dominik Stumberger und der WSG Tirol gegen Christoph Lang (l.) und die SV Guntamatic Ried, die in der 2. Halbzeit lange Zeit die Überlegenheit der Wattener über sich ergehen zu lassen hatte, um dann wieder Mal auf den LuckyPunch zu lauern. Nachdem die WSG zuvor verpasste, für die Entscheidung zu sorgen.

Aluminium-Knaller von "Angreifer" Behounek

Nach dem Seitenwechsel sogleich - wie in Halbzeit 1 - die Rieder "überfallartig" startend. WSG-Innenverteidiger Raffael Behounek (Foto), der wieder in die Startelf zurückkehrte, ließ sich von Christoph Lang düpieren. Der Leihstürmer vom SK Sturm Graz steuerte über links auf WSG-Keeper Ferdinand Oswald zu, zögerte jedoch etwas, um sich noch in einen Zweikampf verwickeln zu lassen. Dennoch die Ablage noch auf Mitspieler Beganovic, dessen Schuss abgeblockt wurde (47.).

Ab der 60. Spielminute übernahmen die Tiroler dann die Spiel-Majorität und kamen auch zu Führungschancen. Justin Forst bediente Valentino Müller, der auf der linken Seite viel Freiraum vorfand und in den Strafraum stürmte, um im Eins-gegen-Eins in SVR-Schlussmann Sahin-Radlinger seinen Meister zu finden. Dann schaltete sich Innenverteidiger Raffael Behounek in die Offensive ein und holte einen Distanzschuss raus - was für ein Strahl an die rechte Torstange (66.).

Die Silberberger-Schützlinge nunmehr am Drücker und mit mehr Zugriff, die Wikinger wankten. Es folgte die nächste WSG-Doppelchance, infolge eines Eckballes von rechts. Zunächst zog Raffael Behounek, den es längst hinten nicht mehr hielt, erneut beherzt ab und sein Volley-Schussball von der Strafraumgrenze wurde abgeblockt. Valentino Müller aus halblinker Schusspostion mit dem Abpraller - abgefälschter Abschluss, knapp links am Gäste-Gehäuse vorbei (85.).

Hektische Schlussphase: VAR-Torcheck und 2 Ausschlüsse gegen SV Ried

Dann bot sich - wie aus "heiterem Himmel" - den Riedern urplötzlich die erneute Führungschance. Nach einer ambitionierten Freistoßhereingabe - bekanntlich ein Faustpfand der Innviertler - kam Gragger am zweiten Pfosten zum Kopfball und verfehlte nur knapp das Gastgeber-Gehäuse (90.). Jetzt witterten die Gäste ihre Chance, kamen auf und tatsächlich - wie in der Vorwoche in Lustenau (2:2) - zu einem späten Tor. Tin Plavotic, Top-Torschütze der Rieder, vollendete in der Nachspielzeit nach einer erneuten Freistoßhereingabe zum vermeintlich vielumjubelten Siegtreffer.

Oder doch nicht? Es folgte noch der VAR-Check, ob der 25-jährige Wiener doch im Abseits stand. Referee Markus Hameter begab sich in die Review Area, um dann dem Treffer die Anerkennung zu verweigern. Jetzt schlugen die Emotionen hoch, lagen die Nerven blank. Der bereits ausgewechselte Roko Jurisic sah auf der Bank noch die Rote Karte.

Abseits VAR Check

Foto: SKY Fernsehen

SVR-Präsident Roland Daxl echauffierte sich bei SR-Gespann

Was für eine turbulente, hektische Schlussphase. Nach Abpfiff SVR-Präsident Roland Daxl noch beim SR-Gespann und in Rage redend. Die SV Ried fühlte sich offensichtlich benachteiligt, während es die WSG Tirol zuvor in Halbzeit 2 verabsäumte, dank der größeren Spiel- und Chancenanteile vorzeitig für die Entscheidungs zu sorgen und den 1. Matchball zum Klassenerhalt zu nutzen.

So gilt es weiter warten...für beide Teams. Für die Rieder zum 1. Sieg in der Quali-Gruppe.

 

29. Runde ADMIRAL Bundesliga, 7. Runde der Qualigruppe

Freitag, 12. Mai 2023, 19:30 Uhr, Tivoli Innsbruck, SR.: Markus Hameter

WSG Tirol vs. SV Guntamatic Ried 1:1 (1:1)

WSG Tirol (3-5-2): Oswald (K) - Stumberger, Bacher, Behounek - Sulzbacher, V. Müller, Blume, Ertlthaler (90.+3, Naschberger), Ranacher (78. Rogelj) - Sabitzer (85. Prica), Forst. Trainer: Thomas Silberberger.

SV Guntamatic Ried (3-4-3): Sahin-Radlinger - Ungar, Ziegl (K, 69. Lackner), Plavotic - Lutovac (84. Kronberger), Martin, Madritsch, Jurisic (56. Gragger) - C. Lang, Chabbi (69. Mikic), Beganovic (69. Diomandé). Trainer: Maximilian Senft. 

Tore: 0:1 Chabbi (1., Assist Beganovic), 1:1 Ertlthaler (37.).

Gelbe Karten: Ranacher (11.), Blume (67.), Ertlhaler (90.+2) / Madritsch (43.), Gragger (64.), Ziegl (68.), Trainer Senft (77., SR-Kritik), Lackner (89.).

Gelb-Rote Karte: SVR-Co-Trainer Michael Madl (wiederholte SR-Kritik).

Rote Karte: Jurisic (90.+6)

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL