Alles oder Nichts lautete das Motto für Austria Wien im Heimspiel gegen den SK Sturm Graz. Die Mission Europacup hang an seidenem Faden. Die Austria war gezwungen zumindest das gleiche Ergebnis wie Grödig im Parallelspiel gegen Wacker Innsbruck einzufahren um auch in der kommenden Saison international zu spielen. Während Darko Milanic kaum bis keine Veränderungen im Vergleich zum ÖFB-Cup-Halbfinale vornahm, setzte Herbert Gager mit Royer, Kamara, Dilaver und De Paula auf neue Kräfte.

 

Austria zu inkonsequent

Bei strömendem Regen und widrigen Spielbedingungen fanden beide Mannschaften nur sehr schleppend in die Partie. Viel Mittelfeldgeplänkel wechselten sich mit Alibipässen und Fehlpässen ab. Erst nach rund 20. Minuten wurden beide Mannschaften erstmals richtig gefährlich. Auf Seiten von Sturm scheiterte Marco Djuricin an Heinz Lindner, der mit der linken Hand gerade noch abwehren konnte. Auf Seiten der Austria wurde Hosiner perfekt von Kamara frei gespielt, scheiterte per Schlenzer aufs lange Eck aber ebenso am glänzend parierenden Benedikt Pliquett. Abgesehen von diesen beiden Großchancen hatten beide Mannschaften nur wenige Torszenen. Die Austria wurde durch zwei bis drei Standards gefährlich, bei denen Ortlechner im Strafraum der Grazer auftauchte.

 Austria verpasst Europacup

Austria erhöht Druck

Da in der Parallelbegegnung der SV Grödig kurz vor der Pause in Führung ging, war die Austria von nun an zum Siegen verdammt. Die Einwechslungen von Jun und Horvath für Suttner Royer und waren die logische Konsequenz. Die Offensivbemühungen zeigten auch durchaus Wirkung, weswegen die Wiener mehrmals gefährlich in den Strafraum gelangten, jedoch am entscheidenden letzten Pass sowie an der tief stehenden Sturm-Defensive scheiterten. Nach 62. Minuten ertönte dann die kurzzeitig erleichternde Durchsage: Ausgleich bei Grödig gegen Wacker Innsbruck. Nur wenige Minuten später folgten zwei weitere Durchsagen. Zuerst die beruhigende 2:1 Führung für Innsbruck, kurz darauf der neuerliche Ausgleich für Grödig. Fast zeitgleich mit der zweiten Durchsage wurde es im Strafraum der Wiener neuerlich mehr als brenzlig, mit vereinten Kräften konnte Djuricin jedoch am Torschuss gehindert werden. In dieser Phase der Partie entwickelte sich die Begegnung zu einem offenen Schlagabtausch. Schließlich kam was irgendwann kommen musste und Sturm erzielte dass durchaus verdiente 1:0 durch den völlig allein gelassenen Robert Beric. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst ging Grödig im Parallelspiel mit 3:2 in Führung, dann erzielte Jun den Ausgleich zum 1:1, kurz darauf erhöhte Beichler für Sturm zur neuerlichen 2:1 Führung, die Austria bekam ein Elfmeter zusgesprochen - den Gründwald an die Stange setzte und abschließend kassierte Grödig in der anderen Partie den Ausgleich. Danach passierte nichts mehr, außer dass Schiedsrichter Schörgenhofer den Schlusspfiff ertönen ließ.

 

Stimmen

Heinz Lindner (Torhüter Austria Wien): "Jetzt geht mir eigentlich nur durch den Kopf, dass wir einer Saison mit Höhen und Tiefen den positiven Touch nicht geben konnten. Negativ war das Cup-Aus gegen und weite Teile der Meisterschaft, positiv war die Championsleague. Wir hatten zwei Matchbälle gegen Grödig und Sturm und haben beide nicht genutzt. Das Wetter passt ganz gut zur Stimmung. Ich möchte nicht alles schlecht reden und ich verstehe die Fans, die zurecht sauer und enttäuscht sind."

Alexander Grünwald (Elfmeterschütze Austria Wien): "Ich nehme die Schuld ganz eindeutig auf mich. Wir haben uns im Training rein gehaut und der Trainer hat uns super eingestellt."

Herbert Gager (Trainer Austria Wien): "Ich weiß nicht wie es in den anderen Begegnungen abgelaufen ist. In unserer Partie war der Knackpunkt der Treffer zum 2:1. Einen Elfmeter kann man verschießen, ok das kommt vor. Der Schiedsrichter wartet den Vorteil nicht ab. Das ist halt Fußball. Heute kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir müssen uns nur vorwerfen, dass wir nach dem Ausgleich wieder so schnell ein Gegentor erhalten haben. Die entscheidenden Spiele haben wir jetzt verloren, was davor war wird dann meist vergessen. Aber so ist Fußball und damit muss man leben. Ich mache den Trainerjob sehr sehr gerne und hoffe dass ich ihn weiterhin machen kann. Wir werden sehen wie es ausgehen wird."

 

Slide-Foto: GEPA-Pictures/Tipp-3-Bundesliga