Zum Auftakt der 15. Runde der Tipico Bundesliga feierte der SK Rapid Wien einen 2:1-Auswärtssieg gegen den LASK. Die Gäste gingen in der ausverkauften TGW-Arena durch einen feinen Lupfer von Thomas Murg in Führung (25.). Rapid-Kapitän Stefan Schwab erzielte noch vor dem Pausenpfiff das 0:2 (37.). Nach Seitenwechsel gelang Mergim Berisha nur mehr der Anschlusstreffer (69.). Damit verkürzten die Grün-Weißen den Abstand auf Sturm und Salzburg, die morgen aufeinandertreffen. Außerdem setzten die Hütteldorfer ihre Erfolgsserie fort: Mittlerweile sind die Wiener seit 12 Pflichtspielen unbesiegt. Der Aufsteiger wartet hingegen seit vier Heimspielen auf einen vollen Erfolg. 

 

Djuricin muss auf zwei Nationalspieler verzichten

LASK-Coach Oliver Glasner veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 4:2-Auswärtssieg gegen Altach vor exakt zwei Wochen auf einer Position. Peter Michorl kehrte nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurück. Christian Ramsebner nahm zunächst auf der Bank Platz. Goran Djuricin musste auf die erkrankten Nationalspieler Schaub und Schobesberger verzichten. Für sie rotierten Keles und Berisha in die Startelf. Zudem bekam Thanos Petsos die Chance von Beginn an zu spielen. Rapid-Youngster Dejan Ljubicic bekam eine Pause und saß vorerst auf der Ersatzbank.

Schwache Linzer laden Rapid zum Toreschießen ein

Die Gäste aus Wien übten von Beginn an viel Druck aus und erarbeiteten sich die besseren Torchancen. Kvilitaia kam nach einem hohen Pass von Bolingoli an den Ball, umspielte LASK-Schlussmann Pervan und zog aus spitzem Winkel ab. Er traf allerdings nur das Außennetz (7.). Die Linzer kamen mit der aggressiven und variablen Spielweise der Hütteldorfer überhaupt nicht zurecht und agierten viel zu passiv. Nach einer Viertelstunde probierte es Rapid-Kapitän Stefan Schwab aus der Distanz und verfehlte das Tor nur knapp. Zehn Minuten später jubelte Rapid über den verdienten Führungstreffer: Stefan Schwab schickte mit einem perfekt getimten Pass Thomas Murg auf die Reise, der alleine auf das Linzer Tor laufen konnte. Der 23-Jährige behielt im Eins gegen Eins mit Pervan die Nerven und ließ dem Schlussmann mit einem gefühlvollen Lupfer keine Chance – 0:1 (25.).

Feiner Lupfer: Thomas Murg brachte Rapid in Führung. Foto: Harald Dostal

Wenige Augenblicke später war Pervan bei einem Galvao-Heber hellwach und klärte im letzten Moment vor Veton Berisha (29.). Nach etwas mehr als einer halben Stunde kamen dann auch die Linzer zu ihrer ersten gefährlichen Torchance: Goiginger setzte mit einem Steilpass Mergim Berisha in Szene, der aus spitzem Winkel Rapid-Goalie Strebinger nicht überraschen konnte (32.). Die Gäste waren aber weiterhin die gefährlichere Mannschaft und konterten die Linzer eiskalt aus: Nach einem Ballverlust von Goiginger schalteten die Gäste schnell, über mehrere Stationen kam der Ball zu Keles, der in den Strafraum flankte. Kapitän Stefan Schwab übernahm direkt und versenkte das Leder sehenswert im langen Eck – 0:2 (37.). Das 5. Saisontor für den Rapid-Kapitän. Kurz vor dem Pausenpfiff probierte es Goiginger mit einem scharfen Weitschuss, verfehlte das Tor allerdings knapp (45.). Folgerichtig ging Rapid mit einer verdienten 2:0-Führung in die Pause. 

Grün-Weißer Jubel: Kapitän Stefan Schwab besorgte noch vor der Pause das 0:2. Foto: Harald Dostal

LASK zeigt in der zweiten Halbzeit ein völlig anderes Gesicht

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Die Hausherren starteten deutlich besser in die zweite Halbzeit: Peter Michorl zirkelte einen Eckball in den Strafraum, wo Mergim Berisha per Kopf nur knapp vergab (50.). Praktisch im Gegenzug eilte LASK-Goalie Pervan geschickt aus seinem Tor und verhinderte somit einen gefährlichen Konter der Gäste (51.). Nach etwas mehr als einer Stunde kamen die Gastgeber zu einer absoluten Top-Chance: Rene Gartler tauchte nach einem Steilpass von Mergim Berisha völlig freistehend vor Strebinger auf, der mit einem sensationellen Reflex das Gegentor verhinderte (63.). Beim anschließenden Eckball köpfelte Pogatetz an die Latte – Pech für den Aufsteiger.

Die Oberösterreicher drängten auf den Anschlusstreffer und wurden dafür belohnt: Ein Weitschuss wurde von Goiginger genau vor die Beine von Mergim Berisha abgefälscht, der aus kurzer Distanz problemlos traf – 1:2 (69.). Damit ging eine lange Serie von Rapid-Goalie Strebinger zu Ende: Nach 519 Minuten kassierte er erstmals wieder ein Gegentor. Die Gastgeber warfen in der Schlussphase alles nach vorne und drängten auf den Ausgleich. Galvao konnte einen Eckball in höchster Not von der Linie kratzen (90.). In der fünften Minute der Nachspielzeit hätte der eingewechselte Schobesberger alles klar machen können, scheiterte aber völlig freistehend an Pervan (90.+5). Nichtsdestotrotz bejubelten die Grün-Weißen nur wenige Sekunden später einen 2:1-Auswärtssieg. 

Stimmen zum Spiel

LASK-Coach Oliver Glasner bei "Sky": „Ich habe heute zwei verschiedene Hälften gesehen. Rapid hat in der ersten Halbzeit sehr, sehr gut gespielt. Sie haben zwei tolle Konter gespielt. In der zweiten Halbzeit waren wir dann am Drücker und haben das Tempo nochmal nach oben geschraubt. Wir maßen uns auch das nicht an, dass wir Rapid über 90 Minuten so dominieren können wie in der zweiten Halbzeit. Wir bewegen uns momentan fast auf Augenhöhe und Kleinigkeiten entscheiden. Es ist für mich sehr positiv, dass wir als Aufsteiger soweit sind, dass wir mit Rapid Wien mithalten können. Es ist schade, dass wir den Punkt, den wir sicherlich auch verdient gehabt hätten, nicht geholt haben.“

Rapid-Trainer Goran Djuricin bei "Sky": „Ich habe die Jungs noch gewarnt und sie haben es selber gespürt, dass es in Pasching immer gefährlich ist. Deswegen haben wir gewusst, es wird ganz schwierig. Die erste Halbzeit war richtig, richtig stark. In der zweiten Halbzeit sind wir ein wenig passiver geworden. Der Gegner war einfach stark und hat uns das Leben schwer gemacht. Gott sei Dank haben wir es bis zum Schluss gut verteidigt. In Österreich sind wir auf jeden Fall ein Spitzenteam. Nicht wegen der Tabelle, wir haben ein sehr hohes Niveau bei uns. Seitdem die neuen Spieler da sind, ein ganz, ganz hohes Niveau. Wir haben einen breiten Kader und ich hoffe, dass es so weitergeht.“

Rapid-Kapitän und Torschütze Stefan Schwab bei "Sky": „Ich glaube, dass wir bis zur 60. Minute das Spiel gut kontrolliert haben. Vor dem Ausgleichstreffer hatten sie eine gute Möglichkeit und dann sind wir ein bisschen ins Schwimmen gekommen. Zum Schluss hat der LASK die ein oder andere Möglichkeit auf den Ausgleich gehabt. Wir müssen im Konter das 3:1 machen, dann ist die Partie vorbei. Über 90 Minuten gesehen, waren wir fußballerisch besser und auch der verdiente Sieger. Der Dreier tut uns richtig gut und wir können mit einer breiten Brust ins Salzburg-Spiel gehen. Ich glaube, jetzt haben wir eine richtig gute Serie und die wollen wir bis zum Winter durchziehen.“

LASK – SK Rapid Wien 1:2 (0:2)

TGW-Arena, 6.000 Zuschauer, SR Jäger

Tore: Mergim Berisha (69.) bzw. Murg (25.), Schwab (37.)

LASK: Pervan – Ullmann, Pogatetz, Trauner, Ranftl – Bruno (57./Riemann), Michorl (88./Ramsebner), Wiesinger, Goiginger (77./Reiter) – Mergim Berisha, Gartler

Rapid: Strebinger – Bolingoli, Galvao, M. Hofmann, Auer – Schwab, Petsos (74./Ljubicic) – Murg (77./Schobesberger), Keles, Veton Berisha – Kvilitaia (70./Joelinton)