Die Entscheidung um die Herbstmeisterschaft wurde auf morgen vertagt: Der SK Puntigamer Sturm Graz feierte in der 18. Runde der Tipico Bundesliga einen 2:1-Auswärtssieg über den Cashpoint SCR Altach. Die Hausherren gingen durch einen Treffer von Grbic früh in Führung. In der zweiten Halbzeit warfen die Grazer jedoch alles nach vorne und drehten die Partie. Philipp Zulechner glich in der 80. Minute aus, ehe der eingewechselte Emeka Eze in der 88. Minute den Siegtreffer erzielte. Damit bleiben die Grazer auch im elften Spiel gegen den SCR Altach ungeschlagen.

 

Matchwinner: Der eingewechselte Emeka Eze glänzte mit einem Tor und Assist. Foto: Harald Dostal

Altach muss auf gesperrten Kapitän verzichten – Foda muss Hierländer und Lykogiannis vorgeben

Altach-Trainer Klaus Schmidt veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Last-Minute-Auswärtssieg gegen Rapid auf drei Positionen. Simon Piesinger, Valentino Müller und Adrian Grbic rotierten für den gesperrten Kapitän Philipp Netzer, Mathias Honsak und Bernard Tekpetey in die Startelf der Vorarlberger. Franco Foda nahm im Vergleich zum fulminanten 6:1-Kantersieg gegen Admira zwei Umstellungen vor. Anstelle des erkrankten Charalampos Lykogiannis und angeschlagenen Stefan Hierländer spielten Patrick Puchegger und Oliver Filip von Beginn an.

Grbic bringt Altach in Führung

Die Altacher starteten sehr engagiert und hatten in der Anfangsphase deutlich mehr Spielanteile. Gefährliche Torchancen waren jedoch auf beiden Seiten vorerst absolute Mangelware. Nach einem geblockten Schuss von Salomon probierte es Lienhart aus der Distanz und verfehlte das Tor von Siebenhandel knapp (11.). Wenige Augenblicke später jubelten die Hausherren über den verdienten Führungstreffer: Der Ex-Grazer Simon Piesinger schickte mit einem idealen Steilpass Andreas Lienhart auf die Reise, der die Kugel gerade noch vor der Toroutlinie erwischte und ins Zentrum flankte. Dort lauerte Adrian Grbic, der mit seinem Kopfball Sturm-Goalie Siebenhandel keine Chance ließ – 1:0 (15.). Der Gegentreffer weckte die Grazer allerdings auf. Fabian Koch fasste sich aus rund 30 Metern ein Herz und feuerte einfach mal einen wuchtigen Distanzschuss ab, der von der Latte ins Toraus ging (26.). Die Grazer wurden von Minute zu Minute stärker und schnürten die Altacher in der eigenen Hälfte ein. Lediglich die Torchancen fehlten dem Tabellenzweiten. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es dann nochmal gefährlich: Alar bediente Potzmann, der in den Strafraum zog und einen Schuss abfeuerte, den Kobras mühevoll parieren konnte (42.). So lagen die Grazer zur Pause mit 0:1 hinten.

Sturm dreht Partie in der Schlussphase

Nur wenige Augenblicke nach Wiederbeginn musste der angeschlagene Zech vorzeitig vom Platz. Für ihn kam Janeczek in die Partie. Die Grazer hatten das Spiel auch nach Wiederbeginn im Griff und setzten sich in der Hälfte der Altacher fest. Allerdings bissen sich die Gäste an der gut organisierten Abwehr der Hausherren die Zähne aus. Besonders auffällig war Peter Zulj: Zuerst probierte es der Mittelfeldmotor mit einem Distanzschuss und nur wenige Minuten später konnte ein weiterer Versuch von ihm gerade noch geblockt werden. Die Gäste fanden aber auch in weiterer Folge kaum einen Weg durch die dicht gestaffelte Defensive der Gastgeber. Bis zur 79. Minute: Der eingewechselte Emeka Eze hatte zu viel Platz und bediente mit einem gefühlvollen Heber Philipp Zulechner, der die Kugel aus kurzer Distanz ins Tor schob – 1:1 (80.). Die Grazer wollte aber mehr und drehten die Partie: Alar schickte Schmrböck auf die Reise, der mit einer Flanke Eze bediente. Der eingewechselte Stürmer ließ sich diese Chance nicht entgehen und schob das Spielgerät ins leere Tor – 1:2 (88.). Die Steirer brachten die knappe Führung über die Zeit und haben damit weiterhin die Chance Herbstmeister zu werden.

Stimmen zum Spiel

Klaus Schmidt, Trainer Altach, bei "Sky": „Wir waren einfach leer. Die Partie am Mittwoch scheint uns wirklich sehr an die Substanz gegangen zu sein. Wir haben auch heute in dem Spiel erste Halbzeit einen sehr hohen Aufwand betrieben um Sturm zu beschäftigen. Das ist uns, solange wir Kraft hatten und solange wir unseren Plan einhalten konnten, gelungen. Dann sind wir immer mehr zurückgefallen und konnten das nicht mehr über die Zeit bringen. Sturm hat am Dienstag mit der Krawatte 6:1 gewonnen, wir haben fünfundneunzig Minuten gegen Rapid um unser Leben kämpfen müssen. Das ist der Spielplan, so ist die Auslosung. Da dürfen wir uns nicht beklagen.“

Franco Foda, Trainer Sturm, bei "Sky": „Wir hatten Probleme in den ersten zehn, fünfzehn Minuten. Wir mussten klarerweise einige Umstellungen vornehmen aufgrund der vielen Ausfälle. Da hat die Mannschaft etwas benötigt um ins Spiel reinzukommen. Wir waren zu passiv im Spiel gegen den Ball. Aber nach fünfzehn Minuten hatten wir das Spiel schon im Griff. Wir hatten auch zwei sehr gute Möglichkeiten, ein Lattenschuss und dann noch die Kopfballsituation. Das Wichtigste war, dass wir einfach nach einem 0:1 zurückgekommen sind. Wichtig waren die drei Punkte.“

Philipp Zulechner, Torschütze Sturm, bei "Sky": „Erste Halbzeit haben wir, glaube ich, wie gegen den LASK ein bisschen verschlafen, sind nicht wirklich in die Zweikämpfe gekommen und waren immer einen Schritt zu spät. Zweite Halbzeit war das Bild, glaube ich, ganz ein anderes. Wir haben dann total dominiert. Altach ist nur noch hinten drin gewesen und hat auf den Konter gelauert. Ich glaube es war, aufgrund der zweiten Halbzeit, ein verdienter Sieg. Ich glaube wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Das tun wir im Moment.“

Cashpoint SCR Altach – SK Sturm Graz 1:2 (1:0)

Cashpoint-Arena, 3.800 Zuschauer, SR Muckenhammer

Tore: Grbic (15.) bzw. Zulechner (80.), Eze (88.)

Altach: Kobras – Schreiner, Zwischenbrugger, Zech (46./Janeczek), Lienhart – Piesinger – Mahop (80./Honsak), Müller, Salomon, Gebauer – Grbic (67./Aigner)

Sturm: Siebenhandel – Puchegger (58./Schmerböck), Schoissengeyr, Maresic, Koch – Zulj, Jeggo – Potzmann, Alar, Filip (66./Eze) – Zulechner (84./Lovric)