Der FK Austria Wien hat den Einzug in die K.o.-Phase der UEFA Europa League verpasst. Die Veilchen kamen am letzten Spieltag der Gruppenphase nicht über ein torloses Remis gegen AEK Athen hinaus. Aufgrund des Heimsiegs von Rijeka im Parallelspiel gegen Gruppensieger AC Milan scheidet die Austria sogar als Gruppenletzter aus. Die Griechen hingegen schafften mit dem torlosen Unentschieden den Einzug ins Sechzehntelfinale. Die Auslosung dafür findet am Montag, dem 11. Dezember, um 13 Uhr in Nyon statt. 

Sechzehntelfinale verpasst: Der Austria wollte im "Finale" gegen AEK Athen kein Tor gelingen. Foto: Josef Parak

Thorsten Fink schickt seine Mannschaft wieder in der gewohnten 4-1-4-1-Formation auf das Feld

Thorsten Fink veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:1-Remis gegen Salzburg auf drei Positionen. Anstelle von David de Paula, Jinhyun Lee und Christoph Monschein rotierten Abdul Kadiri, Ismael Tajouri und Kevin Friesenbichler in die Startelf der Veilchen. Aufgrund der Ausgangslage stellte Fink die Formation auf das gewohnte 4-1-4-1 um. Am vergangenen Sonntag agierte die Austria mit einer komplett anderen Spielanlage. Gegen Salzburg baute Thorsten Fink auf eine Fünferabwehrkette, mit Raphael Holzhauser als Libero.

Enttäuschende erste Halbzeit mit wenigen Torchancen

Nach einer kurzen Abtastphase kamen die Griechen zum ersten Abschluss der Partie: Tajouri unterlief ein unnötiger Fehlpass, der Ball landete bei Galanopoulos, der sofort abzog. Sein Schuss verfehlte das Tor von Pentz aber relativ deutlich (5.). Auf der anderen Seite flankte Salamon auf Prokop, dessen Schuss jedoch deutlich über das Tor ging (6.). Nach einer Viertelstunde hatten die passiven Hausherren Glück: Die Austria brachte im Getümmel den Ball nicht weg, woraufhin Livaja Araujo bediente. Der Argentinier schoss allerdings aus kurzer Distanz deutlich drüber (15.).

Die Veilchen hatten mit dem aggressiven Pressing der Griechen Probleme und fanden gegen die gut organisierte Defensive kaum ein Durchkommen. Torchancen waren in Halbzeit eins absolute Mangelware. Beide Mannschaften neutralisierten sich und waren auf eine stabile Defensivleistung bedacht. Erst in der 42. Minute bekamen die 23.133 Besucher wieder einen Abschluss zu sehen: Lazaros Christodoulopoulos probierte es mit einem direkten Freistoß aus großer Distanz, bei dem Austria-Keeper Pentz nicht eingreifen musste. Folgerichtig ging eine chancenarme erste Halbzeit mit einem torlosen Remis zu Ende.

Europacup-Debütant Michael Blauensteiner machte seine Sache heute gut. Foto: Josef Parak

Austria in Halbzeit zwei verbessert - Lucky Punch bleibt jedoch aus

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Nach Seitenwechsel agierten die Hausherren mutiger und spielten schneller nach vorne. Die gefährlichen Torchancen fehlten allerdings weiterhin. Erst nach einer Stunde gaben die Veilchen ihren ersten Schuss auf das Tor des Gegners ab. Kadiri probierte es mit eine harmlosen Schuss aus großer Distanz, den AEK-Keeper Tsintotas locker aufnehmen konnte (60.). Die Griechen waren in der Offensive überhaupt nicht mehr präsent und fokussierten sich auf die Ergebnis-Verwaltung. Dann wurde es aber richtig brenzlig: Tsintotas konnte eine gefährliche Holzhauser-Hereingabe in allerhöchster Not wegfausten, bediente damit aber Tajouri, der von der Strafraumgrenze knapp neben das halbverwaiste Tor köpfen konnte – Glück für die Gäste (68.).

Thorsten Fink setzte in der Schlussphase alles auf eine Karte und brachte mit Monschein und Venuto zwei frische Offensivkräfte ins Spiel. Die Veilchen probierten es zwar mit hohen Bällen in die Spitze und hofften auf den Lucky-Punch, der ihnen allerdings nicht mehr gelingen wollte. Somit scheidet die Austria aus der Europa League aus.

Stimmen zum Spiel

Thorsten Fink bei "Sky": „Die Mannschaft hat hier ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben den Gegner richtig gefordert. Ich glaube, dass sie es sich nicht so schwer vorgestellt haben gegen uns. Was bei uns fehlte, war der entscheidende Pass in die Tiefe. Ansonsten war es ein sehr gutes Spiel von uns. Am Ende haben wir vieles nach vorne geworfen. Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die noch kein Spiel in der Europa League verloren hat. Auch nicht gegen AC Mailand, das darf man nicht vergessen. Wenn man eine Chance hat, muss man sie nutzen, ansonsten kann man gegen eine solche Mannschaft nicht gewinnen.“

Dominik Prokop bei "Sky": „Wir haben gekämpft und sind gelaufen. Ich denke, da kann sich niemand einen Vorwurf machen. Das Glück war heute nicht auf unserer Seite. Wir hatten einen klaren Matchplan. Wir wollten natürlich das Spiel gewinnen, aber nicht ins offene Messer laufen und ausgekontert werden. In der zweiten Halbzeit wollten wir nochmal zulegen je länger das Spiel dauert. Leider ist es sich dann nicht ganz ausgegangen. Vielleicht hätten wir noch ein bisschen mehr riskieren können. Das kann man nach dem Match leicht sagen."

Raphael Holzhauser bei "Sky": „Es ist sehr enttäuschend. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Wir haben glaube ich ganz gute Ballstafetten drinnen gehabt, aber der letzte Pass hat gefehlt. Man hat schon klar gesehen, dass sie mich zugestellt haben. Natürlich wissen wir auch, dass wir mit Kadiri und Serbest eigentlich gute Fußballer hinten haben, aber das ist Europa League, da fehlt vielleicht der letzte Punch noch. Wir sind nicht weiter und sind natürlich riesig enttäuscht.“

UEFA Europa League, Gruppe D, 6. Spieltag

FK Austria Wien – AEK Athen 0:0

Ernst-Happel-Stadion, 23.133 Zuschauer, SR Pawson (ENG)

Austria: Pentz – Salamon (89./Sarkaria), Serbest, Kadiri, Blauensteiner – Holzhauser – Pires, Alhassan, Prokop, Tajouri (72./Venuto) – Friesenbichler (77./Monschein)

AEK Athen: Tsintotas – Lopes, Chygrynskiy, Vranjes, Bakakis – Galanopoulos, Simoes, Galo – Livaja (90./Kone), Christodoulopoulos  (64./Bakasetas) – Araujo (74./Klonaridis)