Der SK Rapid Wien verabschiedete sich mit einem Kantersieg in die Winterpause. Die Hütteldorfer setzten sich in der letzten Herbstrunde der Tipico Bundesliga auswärts gegen den SKN St. Pölten deutlich mit 5:0 durch. Damit bleiben die Grün-Weißen auch im achten Bundesliga-Auswärtsspiel in Folge ungeschlagen und holten nach zuletzt vier sieglosen Ligapartien in Folge wieder einen Dreier. Der SKN St. Pölten überwintert hingegen mit satten neun Zählern Rückstand auf den WAC auf Platz zehn. 

 

Goran Djuricin darf sich über einen gelungenen Jahresausklang freuen. Foto: GEPA pictures/ Red Bull Media

Lederer muss umstellen – Djuricin vertraut seinem Personal

Oliver Lederer musste seine Startelf im Vergleich zur Auswärtsniederlage gegen Sturm vor einer Woche auf zwei Positionen verändern. Ahmet Muhamedbegovic und Husein Balic rotierten für den angeschlagenen Dominik Hofbauer und gesperrten Manuel Martic in die Anfangsformation des Letzten. Außerdem spielte Michael Ambichl anstelle des zuletzt schwachen Babacar Diallo von Beginn an. Rapid-Coach Goran Djuricin stellte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:2 gegen Mattersburg auf keiner Position um.

Rapid nutzt St. Pölten-Fehler eiskalt aus 

Die Gäste versuchten von Beginn an jene spielerische Dominanz auszustrahlen, die sie in den letzten Spielen zeigen konnten. Allerdings fehlte auch diesmal der konzentrierte Abschluss. Nach einer Flanke von Bolingoli kam Joelinton frei zum Kopfball, setzte diesen aber in die Hände von Riegler (8.). Wenige Augenblicke später setzte sich Schaub stark auf dem rechten Flügel durch, dribbelte in den Strafraum und zog aus spitzem Winkel ab. Riegler konnte den Gegentreffer mit einer starken Parade allerdings verhindern (11.). Dann wäre der Tabellenletzte beinahe in Führung gegangen: Bajrami flankte in den Strafraum, wo Balic völlig unbedrängt auf das Rapid-Tor köpfen konnte, Strebinger damit aber nicht vor Probleme stellen konnte (14.). St. Pölten spielte in weiterer Folge sehr diszipliniert, machte die Räume eng und kam dadurch kaum in Bedrängnis. Bis zur 32. Minute: Joelinton schnappte sich einen missglückten Einwurf von Stec, lief all seinen Gegenspielern davon, umkurvte auch noch Riegler und schob den Ball locker ins leere Tor – 0:1 (32.). Wenige Sekunden später stellte sich Huber im Zweikampf mit Schobesberger sehr ungeschickt an und legte den Flügelflitzer unsanft im eigenen Strafraum. Referee Jäger entschied sofort auf Elfmeter, den Kapitän Stefan Schwab sicher verwandelte – 0:2 (35.). Kurz zuvor hatte Balic die große Ausgleichschance vergeben. Die Gäste zogen sich in weiterer Folge etwas zurück und brachten die komfortable 2:0-Führung in die Halbzeitpause.

Der Tabellenletzte bricht komplett auseinander

Ohne personellen Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld der NV-Arena. Unverändert auch das Spielgeschehen: Rapid dominierte und jubelte nur wenige Minuten nach Wiederbeginn über den dritten Treffer. Schobesberger bediente mit einem sehenswerten Lochpass Berisha, der mit einem perfekten Haken Riegler aussteigen ließ und die Kugel ins leere Tor schob – 0:3 (54.). Für den Sommerneuzugang war es der erste Treffer im Rapid-Dress. Die Hausherren waren bedient und konnten der geballten Offensivpower der Wiener nichts mehr entgegensetzen. Nach etwas mehr als einer Stunde probierte es Joelinton mit einem Ferserl, doch die Kugel landete neben dem Tor (66.). In der Schlussviertelstunde wurde es für Niederösterreicher noch bitterer: Zuerst gab es nach einem Foul von Stec an Joelinton Elfmeter, den der Gefoulte noch verschoss (78.). Wenige Minuten später machte es der Brasilianer besser: Auer mit der Maßflanke, die Joleinton nur mehr über die Linie drücken musste – 0:4 (85.). Fünf Minuten später der Schlusspunkt: Der eingewechselte Steffen Hofmann bediente Stefan Schwab, der wuchtig zum 0:5-Endstand traf (90.).

Stimmen zum Spiel

Oliver Lederer, Trainer SKN St. Pölten, bei "Sky": „Wir haben ja das Ziel ausgegeben die Liga zu halten. Natürlich in erster Linie mit dem Ziel Platz Neun oder Platz Acht zu erreichen. Platz Acht scheint mir im Augenblick sehr weit entfernt, da muss man schon realistisch bleiben. Platz Neun, denke ich, ist mit einem Husarenritt in der Rückrunde trotzdem noch machbar. Dem Ziel werden wir uns in der Vorbereitung natürlich widmen. Es war noch einmal eine deftige Schleife zum Schluss. Ich denke es symbolisiert den SKN in der Hinrunde. Wir haben die erste halbe Stunde kein allzu schlechtes Spiel gemacht, haben die besten Chancen vernebelt und dem Gegner Geschenke gemacht. Wir haben es ihnen ganz leicht gemacht Tore zu erzielen. Wir haben uns, glaube ich, zum dritten Mal in den letzten vier Spielen mit einer Gelb-Roten selbst geschwächt. Das heutige Spiel ist stellvertretend für den SKN der Hinrunde. Es ist nicht so schlecht, vieles nicht so schlecht wie das Ergebnis vermuten lässt. Trotz allem muss man dann sagen, dass wir dringend Verbesserungen brauchen um diese Herausforderung in der Rückrunde dann dennoch zu meistern.“

Goran Djuricin, Trainer SK Rapid Wien, bei "Sky": „Wir sind sehr froh, dass die Stürmer jetzt treffen konnten. Komischerweise haben wir gar nicht gut gespielt erste Halbzeit. Wir haben selten Zugriff bekommen. St. Pölten hat das sehr gut gespielt. Wir sind oft sehr tief gestanden, was eigentlich nicht unser Plan war, aber heute waren wir effizient. Wir haben die Fehler des Gegners gut ausgenützt. Das hat uns in letzter Zeit gefehlt. Zweite Halbzeit, glaube ich, waren wir drückend überlegen und waren dann sogar noch fahrlässig mit unseren Chancen. Das heißt der Sieg geht, glaube ich, voll in Ordnung, auch in dieser Höhe.“

SKN St. Pölten – SK Rapid Wien 0:5 (0:2)

NV-Arena, 3.500 Zuschauer, SR Jäger

Tore: Joelinton (32., 85.), Schwab (35./Elfmeter, 90.), Veton Berisha (54.)

Gelb-Rot: Rasner (81.)

St. Pölten: Riegler – Mehmedovic, Muhamedbegovic, Huber, Stec – Rasner – Schütz, Ambichl (59./Pak), Bajrami, Balic (86./Diallo) – Entrup (80./Riski)

Rapid: Strebinger – Bolingoli, Galvao, Sonnleitner, Auer – Schwab, Ljubicic – Schobesberger, Joelinton (87./Kvilitaia), Schaub (86./Steffen Hofmann) – Veton Berisha (76./Murg)