Der SV Mattersburg fertigte in der letzten Herbstrunde der Tipico Bundesliga zu Hause den RZ Pellets WAC mit 5:1 ab. Damit konnten die Burgenländer auch das vierte Heimspiel in Folge gegen den WAC gewinnen und sind im Pappelstadion gegen die Kärntner noch unbesiegt. Die Negativserie der Pfeifenberger-Elf hält hingegen weiter an. Mittlerweile warten die Wölfe seit 14 Ligapartien auf einen vollen Erfolg. Der Vorsprung auf den Tabellenletzten St. Pölten beträgt für die achtplatzierten Mattersburger 14 Zähler. Die neuntplatzierten Kärntner haben neun Punkte Vorsprung auf den Letzten.

Beide Trainer nehmen eine Veränderung vor

Mattersburg-Coach Gerald Baumgartner musste seine Mannschaft im Vergleich zum 2:2-Remis gegen Rapid vor einer Woche auf einer Position verändern. Smail Prevljak rückte für den verletzten Rene Renner in die Startelf der Burgenländer. Ebenfalls nur eine Veränderung gab es bei den Kärntnern im Gegensatz zum torlosen Remis gegen Salzburg. Der wiedergenesene Daniel Drescher rutschte für den angeschlagenen Michael Sollbauer in die Anfangsformation der Gäste.

Überlegene Mattersburger gehen verdient in Führung

Die Hausherren starteten wie die Feuerwehr und hatten bereits wenige Sekunden nach Anpfiff die erste Torchance: Okugawa setzte sich rechts gegen Drescher durch und bediente Prevljak, der sofort abzog. WAC-Goalie Kofler konnte aber mit einem sensationellen Reflex retten (2.). Mattersburg war auch in weiterer Folge die aktivere Mannschaft, gefährliche Torchancen waren aber absolute Mangelware. Wenn die Kärntner mal annähernd gefährlich wurden dann über ihr schnelles Umschaltspiel, das heute aber nicht wirklich funktionieren wollte. Wensentlich gefährlicher waren die Hausherren, die nach etwas mehr als einer halben Stunde den Führungstreffer bejubeln durften: Perlak schickte Okugawa auf die Reise, der mit einem idealen Stanglpass Prevljak bediente. Die Red-Bull-Leihgabe musste nur noch den Fuß hinhalten und zum 1:0 einschieben (32.). Wenig später kam Pink nach einer Ecke zum Kopfball, setzte diesen aber hauchdünn am langen Eck vorbei (38.). Die letzte Aktion in Halbzeit eins gehörte aber den Gästen: Zündel probierte es mit einem Gewaltschuss aus der Distanz, den Kuster stark parierte (45.). So gingen die Mattersburger mit einer knappen 1:0-Führung in die Halbzeitpause.

Mattersburg nimmt den WAC auseinander

Personell uverändert kehrten beide Mannschaften aus der Kabine zurück. Unverändert auch das Spielgeschehen: Die Mattersburg bestimmte das Spielgeschehen und hatte die gefährlicheren Offensivaktionen. Okugawa dribbelte gleich mehrere Gegenspieler aus und zog in den Strafraum, scheiterte am Ende aber an Kofler, der mit einer starken Fußabwehr den Gegentreffer verhinderte (55.). Wenige Minuten später war der Schlussmann der Kärntner machtlos: Prevljak bediente mit einem Steilpass Seidl, der Kofler keine Chance ließ und die Kugel im langen Eck versenkte – 2:0 (61.). Die Wolfsberger agierten weiterhin völlig indisponiert und waren am heutigen Abend chancenlos. Die Hausherren machten den Abend für den WAC nahezu unerträglich: Seidl schickte Okugawa auf die Reise, der auf den eingewechselten Bürger querlegte. Diese Chance ließ sich der Goalgetter nicht nehmen und verwandelte sicher – 3:0 (72.). Großer Schönheitsfehler: Okugawa stand bei der Ballabgabe glasklar im Abseits. Dieser Treffer hätte niemals zählen dürfen. Wenige Sekunden später schlugen die Kärntner aber zurück: Ouedraogo bediente Flecker, der sich ein Herz fasste und einfach mal abzog. Sein Schuss ging via Innenstange ins Tor – 3:1 (77.). Die Mattersburger ließen in der Schlussphase aber nichts mehr anbrennen und legten weitere zwei Treffer nach: Lercher bediente mit einem idealen Querpass den eingewechselten Maierhofer, der das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drückte – 4:1 (85.). Den Schlusspunkt setzte Masaya Okugawa mit einem Traumtor: Der Japaner zog zur Mitte und zirkelte die Kugel via Innenstange ins Tor – 5:1 (89.).

Stimmen zum Spiel

Gerald Baumgartner, Trainer SV Mattersburg, bei "Sky": „Es war heute ein sehr schöner Abschluss für uns kurz vor Weihnachten. Kompliment an unsere Fans, dass sich doch einige im Stadion gefunden haben und großes Kompliment an die Mannschaft dafür, wie wir das Spiel noch einmal von der Motivation und Einstellung her angegangen sind. Heute haben wir auch die nötigen Tore geschossen und das ist natürlich schön. Der Okugawa hat schon ein wunderschönes Tor geschossen und war heute sehr stark. Kompliment an die Mannschaft, wie sie heute das letzte Spiel noch einmal gespielt haben.“

Masaya Okugawa, Torschütze SV Mattersburg, bei "Sky": „Heute war es das letzte Spiel. Ich freue mich heute über das Tor und, dass die Mannschaft gewonnen hat. In der Halbzeit hat der Trainer gesagt ich soll ein Tor schießen und ich habe eines geschossen. Heute haben wir super gespielt.“

Heimo Pfeifenberger, Trainer RZ Pellets WAC, bei "Sky": „So wie wir ins Spiel reingestartet sind, so hat sich das Spiel dann über die ganzen zweineunzig Minuten hingezogen. Wir haben uns dann einmal kurz stabilisiert und genau in der Phase haben wir wieder die Räume aufgemacht und das 1:0 gekriegt. Wir waren heute absolut nicht präsent im Zweikampfverhalten. Wir haben ihnen viel zu viele Räume gelassen und Mattersburg hat wirklich sehr aggressiv und gut gespielt. Es war klar verdient. Es war mit Sicherheit eine ganz schlechte Leistung von uns. Es soll uns alle schon auch zum Nachdenken bringen, wenn du im letzten Spiel so auftrittst.“

SV Mattersburg – RZ Pellets WAC 5:1 (1:0)

Pappelstadion, 1.900 Zuschauer, SR Hameter

Tore: Prevljak (32.), Seidl (61.), Bürger (72.), Maierhofer (85.), Okugawa (89.) bzw. Flecker (77.)

Mattersburg: Kuster – Lercher, Ortiz, Malic, Höller – Jano, Seidl (79./Erhardt) – Pink (69./Bürger), Perlak, Okugawa – Prevljak (69./Maierhofer)

WAC: Kofler – Drescher, Rnic, Hüttenbrenner – Wernitznig (87./Steiger), Offenbacher, Rabitsch (69./Frieser), Zündel – Ouedraogo (87./Topcagic), Gschweidl, Flecker