Der FK Austria Wien kommt im Frühjahr weiter nicht in Fahrt. Die Veilchen mussten sich zum Auftakt der 24. Runde der Tipico Bundesliga auswärts dem FC Flyeralarm Admira mit 1:2 geschlagen geben. Damit gelang den Mannen von Thorsten Fink auch im vierten Frühjahrsspiel kein Sieg. Für den Deutschen könnte es nun eng werden: Das ausgegebene Ziel Europacup-Startplatz gerät für die Violetten in immer weitere Ferne. Der Rückstand auf den viertplatzierten Rapid beträgt weiterhin satte neun Zähler. Bei der Admira läuft es aktuell hingegen wie am Schnürchen. Mit dem dritten Sieg in Serie sicherten die Niederösterreicher den dritten Platz ab und dürfen sich weiter berechtigte Hoffnungen auf einen internationalen Startplatz machen.

Dritte Niederlage in Folge: War es das für Austria Trainer Thorsten Fink? Foto: Josef Parak

Startelf-Debüt bei der Admira – Tormannwechsel bei den Veilchen

Admira-Trainer Ernst Baumeister veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum überzeugenden 3:1-Auswärtssieg gegen den WAC vor einer Woche auf drei Positionen. Pascal Petlach und Marin Jakolis standen aufgrund eines grippalen Infekts nicht im Kader. Für sie rotierten Wilhelm Vorsager und Patrick Schmidt in die Startelf der Niederösterreicher. Außerdem durfte Neuzugang Alexander Merkel anstelle von Marco Hausjell von Beginn an ran. Austria-Coach Thorsten Fink reagierte mit drei Veränderungen auf die 1:2-Pleite gegen Mattersburg. Im Tor startete Osman Hadzikic, Patrick Pentz nahm auf der Bank Platz. Außerdem feierte Michael Madl in der Innenverteidigung sein Startelf-Debüt. Ibrahim Alhassan spielte anstelle von Dominik Prokop im offensiven Mittelfeld.

Viel Engagement, wenige Torchancen

Die Gäste aus Wien starteten sehr engagiert, versuchten das Spiel zu kontrollieren und in der Offensive präsent zu sein. Die Admira hielt aber gut dagegen, presste früh und hatte auch die erste ernstzunehmende Torchance: Lukas Grozurek tankte sich über die linke Seite in den Strafraum und spielte scharf zur Mitte, wo Schmidt direkt übernahm, allerdings nur das Außennetz traf (10.). Nach etwas mehr als einer Viertelstunde ging die Austria mit ihrer ersten Torchance in Führung: Friesenbichler verlängerte eine Ecke von Kapitän Holzhauser per Kopf Richtung zweite Stange, wo Debütant Michael Madl völlig ungehindert einköpfeln konnte – 0:1 (16.).

Da war die Welt noch in Ordnung: Michael Madl brachte die Austria in Führung. Foto: Josef Parak

Lange durften sich die Veilchen aber nicht über die Führung freuen: Kalajdzic behauptete die Kugel, behielt die Übersicht und brachte mit einem tollen Pass Patrick Schmidt in Position, der vom rechten Strafraumeck abzog und via Innenstange zum 1:1-Ausgleich traf (20.). Für den 19-jährigen Stürmer war es der zweite Bundesligatreffer in dieser Saison. In weiterer Folge konnten sich beide Mannschaften aus dem Spiel heraus lange Zeit keine Tormöglichkeiten erarbeiten. Bis zu 33. Minute: Tarkan Serbest hebelte mit einem Schlenzer die komplette Hintermannschaft der Admira aus und setzte Kevin Friesenbichler in Szene. Der zögerte allerdings zu lange und scheiterte letztendlich am herausgeeilten Kuttin. Wenige Augenblicke später reagierte der Schlussmann der Hausherren bei einem Ruan-Kopfball neuerlich stark (35.). Richtig gefährlich wurde es vor dem Pausenpfiff nicht mehr und so ging es mit einem gerechten 1:1-Remis in die Kabinen.

Der überragende Lukas Grozurek schießt die Admira zum Sieg

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld der BSFZ-Arena. Die Gäste starteten sehr ambitioniert in die zweiten 45 Minuten und hatten auch die erste Torchance: Lucas Venuto übernahm eine Flanke von Stefan Stangl direkt und zwang Admira-Goalie Kuttin zu einer Parade (50.). Auf der anderen Seite blockte Madl einen gefährlichen Schuss von Grozurek (52.). Dennoch hatte die Austria die gefährlicheren Möglichkeiten, doch Kuttin konnte einen gut angetragenen Distanzschuss von Holzhauser parieren (62.). Alhassan und Friesenbichler scheiterten im Nachschuss.

Auf der anderen Seite probierte es der zuvor eingewechselte Marco Hausjell, dessen Schuss nur knapp am Tor vorbei ging (70.). Wenige Augenblicke später sorgte Lukas Grozurek für die Führung der Admira: Merkel setzte Grozurek in Szene, der Florian Klein ziemlich alt aussehen ließ und das Leder wunderbar ins rechte Eck schlenzte – 2:1 (74.). Die Austria-Fans reagierten erbost und skandierten: „Wir haben die Schnauze voll!“. Die Gäste operierten in der Schlussphase mit hohen Bällen, allerdings erfolglos. Die Admira brachte den knappen Vorsprung über die Zeit.

Die Enstcheidung: Lukas Grozurek gelang in der 74. Minute der 2:1-Siegtreffer. Foto: Josef Parak

Stimmen zum Spiel

Admira-Torschütze Lukas Grozurek bei Sky: „Ich bin gut drauf, die Mannschaft ist gut drauf, wir profitieren alle davon. Es geht alles gut auf und das haben wir uns auch verdient. Wir haben gewusst, die Austria muss. Wir sind frei im Kopf und wir haben heute verdient gewonnen.“

Austria-Coach Thorsten Fink bei Sky: „Wir nutzen unsere Chancen nicht, die wir haben. In der zweiten Halbzeit haben wir zwei riesige Chancen gehabt, aber wir machen auch Fehler im Moment, deswegen gewinnen wir unsere Spiele nicht. Insgesamt war das heute nicht besser als in Mattersburg, das ist klar. Auch mit den oberen Leuten müssen wir schauen, was es da zu besprechen gibt. Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, das ist klar. Mein Standing wird nicht größer im Verein, aber am Wochenende ist ein neues Spiel und wir schauen, dass wir die Mannschaft aufrichten für das Heimspiel gegen den WAC. Wichtig ist, was mit dem Verein passiert und dafür müssen wir alles tun. Das ist meine Mannschaft und wir stehen da, wo wir sind und ich kann mich da nicht ausreden."

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer über eine mögliche Entlassung von Thorsten Fink bei Sky„Wohlfahrt und ich müssen uns intensiv beraten. Es wird ein arbeitsintensives Wochenende. Wir müssen das analysieren und dann Entscheidungen treffen. Es wäre falsch, jetzt irgendwelche Durchhalteparolen auszusprechen. Es gibt in dieser Situation kein Tabu, das nicht diskutiert werden könnte.“

FC Flyeralarm Admira – FK Austria Wien 2:1 (1:1)

BSFZ-Arena, 2.500 Zuschauer, SR Gishamer

Tore: Schmidt (20.), Grozurek (74.) bzw. Madl (16.)

Admira: Kuttin – Zwierschitz, Strauss, Lackner, Scherzer – Vorsager, Ebner – Schmidt (63./Hausjell), Merkel (78./Holzmann), Grozurek – Kalajdzic (86./Maier)

Austria: Hadzikic – Klein, Madl, Ruan, Stangl – Serbest, Holzhauser (79./Prokop) – Venuto (81./De Paula), Alhassan, Pires – Friesenbichler (76./Monschein)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth