Der SK Rapid Wien bleibt auch im dritten Spiel in dieser Saison gegen den LASK ungeschlagen und manövrierte sich mit einem 2:0-Heimsieg über den Aufsteiger aus der Frühjahrskrise. Rapid-Stürmer Giorgi Kvilitaia war mit einem Doppelpack (45., 70.) der Matchwinner. Für die Hütteldorfer war es der erste Pflichtspielsieg im neuen Jahr sowie der erste Bundesliga-Heimsieg seit dem 28. Oktober 2017. Die Linzer kassierten hingegen nach drei Siegen in Folge wieder einmal eine Niederlage, bleiben aber dennoch auf dem fünften Tabellenplatz.

 

Die Grün-Weißen dürfen sich über den ersten Sieg im Jahr 2018 freuen. Foto: GEPA pictures/Wien Energie

Djuricin schenkt Kvilitaia das Vertrauen – Glasner nimmt eine Veränderung vor

Rapid-Trainer Goran Djuricin stellte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:1 gegen Sturm vor einer Woche auf zwei Positionen um. Mario Sonnleitner ersetzte den gelbgesperrten Galvao in der Innenverteidigung. Außerdem rotierte der im Herbst glücklose Giorgi Kvilitaia für Veton Berisha in die Anfangsformation der Hütteldorfer. Oliver Glasner nahm im Vergleich zum Heimsieg gegen Altach nur eine Veränderung vor. Anstelle von Alexander Riemann durfte Christian Ramsebner von Beginn an ran.

Rapid belohnt sich kurz vor dem Pausenpfiff

Die Gäste aus Linz starteten gewohnt aggressiv und liefen die Gastgeber frühzeitig im Aufbau an. Die erste gefährliche Torchance hatte aber Rapid: Joelinton, der heute als Zehner agierte, setzte mit einem idealen Pass durch die Schnittstelle Kvilitaia in Szene, der sofort abzog, allerdings nur die Stange traf – Glück für die Linzer (7.). Die Hütteldorfer übernahmen langsam, aber sicher das Kommando und hatten nach einer Viertelstunde die zweite gefährliche Torchance: Murg brachte Joelinton in Position, der einen satten Distanzschuss abfeuerte, doch Pervan war wachsam und drehte die Kugel über das Tor (15.). Wenige Minuten später hatten die Hausherren Glück: Dejan Ljubicic wollte einen Corner der Gäste bereinigen, traf das Leder jedoch so unglücklich, dass es gefährlich Richtung Rapid-Tor kullerte. Strebinger passte aber auf und konnte den Ball aufnehmen (20.).

Der Aufsteiger spielte zwar weiterhin gut mit, Torchancen waren jedoch absolute Mangelware. Gefährlichere Torannäherungen sowie Elfmeter-Alarm gab es im Strafraum der Linzer: Joelinton ging bei einem Zweikampf mit Holland zu Boden. Der Australier zog den Brasilianer am Trikot zurück, doch Schiedsrichter Jäger entschied auf Weiterspielen – eine strittige Szene (29.). In weiterer Folge hatten die Linzer etwas mehr vom Spiel und kamen durch Goiginger und Michorl zu brauchbaren Torchancen. Kurz vor dem Pausenpfiff durften dann aber die Hütteldorfer jubeln: Thomas Murg setzte mit einer gefühlvollen Flanke von der rechten Seite Giorgi Kvilitaia in Szene, der sich perfekt von Trauner löste und die Kugel per Kopf im Tor versenkte – 1:0 (45.). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.

Kvilitaias Traumtor besiegelt den Heimsieg

Wenige Augenblicke nach Wiederbeginn hatten die Gäste Glück: Reinhold Ranftl spielte den Ball nach einem Schobesberger-Freistoß deutlich mit dem Oberarm, doch Schiedsrichter Jäger entschied wie schon in der ersten Halbzeit auf Weiterspielen (51.). Da hätten sich die Gäste nicht über einen Pfiff beschweren dürfen. Rapid war optisch überlegen und war im letzten Drittel deutlich gefährlicher als die Gäste: Thomas Murg probierte es mit einem Schlenzer aus der Distanz, der allerdings relativ deutlich am langen Eck vorbei ging (60.).

Die Linzer strahlten in der Offensive überhaupt keine Gefahr mehr aus und kassierten in der 70. Minute den zweiten Gegentreffer: Thomas Murg nutzte einen Schnitzer von Wiesinger, nahm Tempo auf und brachte Giorgi Kvilitaia in Position, der aus rund 25 Metern einfach mal draufhielt und die Kugel herrlich im linken Kreuzeck versenkte – 2:0 (70.). Die Linzer waren nach dem zweiten Gegentreffer sichtlich geknickt, es fehlte der Glaube ans Comeback und so konnte Rapid die Partie sicher zu Ende spielen.

Stimmen zum Spiel

Rapid-Coach Goran Djuricin bei Sky: „Es war wichtig heute. Wir hatten die letzten Tage immer wieder auch Pech. Die 90 Minuten waren richtig gut, wir wollten den Sieg mehr und es geht mehr als verdient in Ordnung. Heute war es voll in Ordnung, aber das sollte normal sein für uns. Man kann es nicht jede Woche abrufen, aber heute haben wir es abrufen können. Wir sind eine kleine Familie und wir müssen zusammenhalten. Wir sind zusammengerückt und waren extrem fokussiert – das brauchen wir jede Woche. Wir müssen an der Leistung anschließen. Wir arbeiten rund um die Uhr, der ganze Staff ist fleißig, die Spieler auch im Training und irgendwann kommt das auch zurück.“

Doppelpacker Giorgi Kvilitaia bei Sky: „Ich habe sechs Monate gewartet davor und hatte keine gute Phase, aber das Glück kommt wieder zurück. Ich bin sehr glücklich heute. Nach drei Spielen ohne Sieg kommt das Selbstvertrauen wieder zurück.“

LASK-Trainer Oliver Glasner bei Sky: „Heute war Rapid klar verdienter Sieger, das müssen wir uns eingestehen. Ich habe immer gesagt, wir werden eine Topleistung brauchen, von hier etwas mitzunehmen. Rapid hat heute mit Kvilitaia einen gehabt, der ihre Chancen hundertprozentig versenkt hat und deswegen geht der Sieg sehr in Ordnung heute für Rapid.“

SK Rapid Wien – LASK 2:0 (1:0)

Allianz-Stadion, 14.800 Zuschauer, SR Jäger

Tore: Kvilitaia (45., 70.)

Rapid: Strebinger – Auer, M. Hofmann, Sonnleitner, Bolingoli – Ljubicic, Petsos – Murg (83./Veton Berisha), Joelinton, Schobesberger (88./S. Hofmann)– Kvilitaia (80./Mujakic)

LASK: Pervan – Ramsebner, Trauner, Luckeneder (65./Gartler) – Ranftl, Holland, Michorl, Wiesinger – Goiginger (59./Rep), Tetteh, Joao Victor (80./Raguz)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth