Im Viertelfinale des UNIQA ÖFB-Cup kam es zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SV Mattersburg mit dem TSV Prolactal Hartberg. Der Bundesligaverein aus dem Burgenland schaffte mit drei Auswärtssiegen (Saalfelden, Parndorf, Oedt) den Einzug in die 4. Runde. Die Oststeirer konnten in der Fremde gegen durchwegs Regionalliga-Clubs (SAK Klagenfurt, Horn, St. Florian) ebenso dreimal stark aufzeigen. Im "Mattersburger Eiskasten" gibt dann von Beginn weg der Hausherr den Ton an. Bei zapfigen Temperaturen gelingt es den Hartbergern zwar im Mittelfeld dagegenzuhalten. Wenn es aber dann darum geht Effizienz vor des Gegners Tor an den Tag zu legen, haben ganz klar die Mattersburger die Nase vorne, die nun bereits zum vierten Mal im Halbfinale stehen. Was dann für die Oststeirer mit sich bringt, dass man sich nun gezielt auf den Aufstiegskampf in der Sky Go Erste Liga widmen kann.

 

Vor dem Tor erweist sich Mattersburg als eiskalt

Bei bitterkalten äußeren Bedingungen (Minus 9 Grad) sind es die Mattersburger, die als zweitbestes Frühjahrsteam der tipico-Bundesliga, als der glasklare Favoriten gelten.  Aber aufgrund des Umstands, dass die Hartberger nichts zu verlieren haben, sollte man diesen zumindest auch Außenseiterchancen zubilligen. Die Truppe von Trainer Gerald Baumgartner, er konnte 20 seiner 21 Cupspiele (Pasching, St. Pölten) gewinnen, konnte zuletzt in der Meisterschaft siebenmal unbesiegt bleiben. Das Spiel beginnt dann aber durchaus ausgeglichen bzw. verstehen es die Hartberger bestens dagegen zu halten. Was dann in einer intensiv geführten Begegnung aber vorerst fehlt, sind die erwärmenden Torraumszenen. Mit der ersten wirklichen Torchance im Spiel steht es dann in der 13. Minute aber 1:0. Michael Novak bringt das Leder fachgerecht in die Hartberger Box. Dort lässt sich dann der zuletzt gelbgesperrte Smail Prevljak, der aus kurzer Distanz aus der Drehung per Innenstange einnetzt, nicht lange bitten. Das Cup-Derby, die beiden Ortschaften liegen nur 60 km voneinander entfernt, bleibt aber hart umkämpft bzw. prallen da zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander. In der 26. Minute hätte es dann eigentlich 2:0 müssen. Eine Okugawa-Vorlage bringt der Torschütze Prevljak völlig freistehend aber nicht im Hartberger Gehäuse unter. Die Gäste fighten weiterhin tapfer mit, woran es aber mangelt ist die Torgefährlichkeit, die sich, mal abgesehen von einem Tadic-Volley, doch sehr in Grenzen hält. So beschränken sich die Mattersburger vorerst einmal darauf den knappen Vorsprung soweit zu verwalten. Die Hartberger gelangen dann gegen Ende des ersten Durchgangs zwar zur einen oder anderen vielversprechenden Situation, das Tor aber machen wiederum die Burgenländer. Diesmal ist Michael Perlak der Assistgeber - dessen Adressat Markus Pink besorgt dann in der 44. Minute den 2:0-Halbzeitstand.

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Der SV Mattersburg steht nun unter den letzten vier verbleibenden Teams. Gespannt wird man am Sonntag die Auslosung für das Halbfinale verfolgen.

 

Für Hartberg reicht es nur zu Teilerfolgen

Das Motto der Hartberger in der zweiten Spielhälfte kann nur lauten: "Volles Risiko nehmen und versuchen das unmöglich scheinende noch möglich zu machen." Was sich dann gegen den kampfstarken Bundesligaverein aber als eine beinahe unlösbare Aufgabe darstellt. So sind es dann vom Start weg die Mattersburger, die dem Spiel weiterhin den Stempel aufdrücken bzw. ist man sehr bemüht darum mit dem dritten Treffer für soweit klare Fronten zu sorgen. Im Ansatz gelingt es den Hartbergern zwar desöfteren gefährlich zu wirken. Wenn es dann aber ums Eingemachte geht, bleiben Sanogo, Fischer & Kollegen weitgehenst farblos. In der 64. Minute lässt dann Markus Pink die Gelegenheit auf das 3:0 ungenützt. Im Gegenstoß versucht sich dann Zakaria Sanogo als Fernschütze, da waren die Oststeirer doch sehr nahe dran an einem Tor. Aber die Hausherren lassen sich nicht wirklich aus der Reserve locken. Was die Angelegenheit für die Ilzer-Truppe dann nicht wirklich einfach gestaltet. Dann ist es Julian Ertlthaler, der es verabsäumt den Gästen in der 69. Minute mit dem dritten Tor den Todesstoß zu versetzen. Das erledigt dann Masaya Okugawa mit einen Doppelpack. Der Japaner trifft in der 73. bzw. 75. in die Hartberger Maschen und erhöht den Spielstand auf 4:0. Der Bosnier Smail Prevljak und der kurz zuvor eingewechselte Rene Renner glänzen dabei als Vorbereiter. Damit ist der Kas klarerweise gegessen. Der SV Mattersburg, Stefan Meusburger ist in der Schlussminute noch per Kopf mit dem Ehrentreffer zur Stelle, steht im Semifinale des UNIQA-ÖFB-Cups. Das Halbfinale kommt nun am 17. bzw. 18. April zur Austragung. Die Auslosung dafür findet am 4. März im Rahmen der Sendung „Sport am Sendung“ statt. Das Finale in Klagenfurt geht dann am 1. Mai über die Bühne.

 

SV MATTERSBURG - TSV HARTBERG  4:1 (2:0)

Pappelstadion, 500 Zuseher, SR: Christopher Jäger (Salzburg)

SV Mattersburg: Kuster, Malic, Höller, Jano, Prevljak (75. Renner), Perlak (69. Sittsam), Ertlthaler, Novak, Okugawa, Mahrer, Pink (75. Bürger)

TSV Hartberg: Swete, Meusburger, Gollner, Rasswalder, Kröpfl (60. Ozbolt), Mislov (79. Siegl), Sprangler, Fischer, Tadic (79. Holzer), Sanogo, Gölles

Torfolge: 1:0 (13. Prevljak), 2:0 (44. Pink), 3:0 (73. Okugawa), 4:0 (75. Okugawa), 4:1 (90. Meusburger)

gelbe Karten: Malic bzw. Sanogo

Stimmen zum Spiel:

Gerald Baumgartner, Trainer Mattersburg:

"Wir nehmen es wie es kommt. Schauen wir, welche Auslosung kommt. Es sind wahrscheinlich nur noch starke Gegner möglich. Wenn wir ins Finale wollen, müssen wir richtig gut sein. Sie haben es heute sehr gut gemacht. Auf dem Boden ist es sehr schwierig, aber wir wollten unbedingt weiter, das hat man gesehen."

Alois Höller, Defender Mattersburg:

"Es war das erwartet schwere Spiel auf einem Boden der trotz Heizung sehr schwer bespielbar war. Zum Glück haben wir dann die erste Torchance gleich genützt. Nach dem zweiten Treffer haben wir die Partie dann souverän heimgespielt. Im weiteren Bewerb ist nun vieles möglich, mal sehen welchen Gegner wir nun zugelost bekommen."

Christian Ilzer, Trainer Hartberg:

"Es war ein äußerst souveräner Auftritt des Bundesligisten. Der größte Unterschied war, dass wir unsere Defensivduelle nicht gewinnen konnten und wir offensiv nicht gefährlich wurden. Das 0:2 hat uns in dem Spiel den Rest gegeben."

Manfred Gollner, Kapitän Hartberg:

"Wir haben uns viel vorgenommen, nun sind wir doch entsprechend enttäuscht. Wir haben einfach schlecht verteidigt, nach dem zweiten Gegentreffer hatten wir dann nichts mehr zum entgegensetzen."

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Bild: Harald Dostal

 

Robert Tafeit