Sturm Graz hat die imponierende Heimserie des FC Flyeralarm Admira in der Tipico Bundesliga beendet: Die Grazer setzten sich in der 26. Bundesliga-Runde vor 2950 Zuschauern in der BSFZ-Arena gegen die Niederösterreicher mit 4:2 durch. Zuvor waren die Südstädter neun Heimspiele in Folge ungeschlagen geblieben und konnten die jüngsten fünf Heimpartien gewinnen. Mann des Spiels war Rückkehrer Bright Edomwonyi, der einen Doppelpack schnürte. Außerdem waren Marvin Potzmann und Deni Alar für die Steirer erfolgreich. Sasa Kalajdzic und Patrick Schmidt trafen für die Niederösterreicher. 

 

Schwarz-Weißer-Jubel: Sturm bejubelt den zweiten Auswärtssieg in Folge. Foto: Josef Parak

Admira-Coach Ernst Baumeister nahm im Vergleich zur Niederlage gegen Mattersburg gleich fünf Veränderungen vor. Leitner, Posch, Strauss, Hausjell sowie Kalajdzic rotierten für Kuttin, Zwierschitz, Ebner, Vorsager und Jakolis in die Startelf der Niederösterreicher. Bei den Grazern gab es gegenüber dem 2:0-Auswärtssieg gegen den LASK drei Veränderungen. Stefan Hierländer, James Jeggo und Jakob Jantscher waren neu in der Anfangsformation. Dafür nahmen Lovric, Huspek und Eze vorerst auf der Bank Platz.

Torfestival in Halbzeit eins

Die Admira ging in einer schwungvollen und spannenden Anfangsphase mit dem ersten Torschuss in Führung: Durch aggressives Pressing zwangen die Hausherren die Gäste zu einem Ballverlust, der teuer wurde: Marco Hausjell nahm auf dem rechten Flügel Tempo auf und schlug eine perfekte Flanke auf Kalajdzic, der aus kurzer Distanz nur mehr einköpfen musste – 1:0 (11.). Die Antwort der Grazer folgte allerdings prompt: Thorsten Röcher nutzte eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft der Südstädter und steckte ideal auf Edomwonyi durch, der im Eins gegen Eins mit Leitner cool blieb und locker einschob – 1:1 (17.). Zehn Minuten später jubelten aber wieder die Hausherren: Jeggo verlängerte einen langen Ball in die Spitze unglücklich in den Lauf von Patrick Schmidt, der alleine vor Siebenhandel die Nerven behielt und auf 2:1 stellte (27.). Wenige Zeigerumdrehungen später brannte es im Sturm-Strafraum erneut lichterloh: Nach einer Ecke kam Schmidt völlig ungehindert im Sechzehner zum Abschluss, scheiterte aber an Siebenhandel (30.).

Die Grazer ließen sich dadurch aber nicht beirren und spielten weiter mutig nach vorne. Und nur 10 Minuten nach dem zweiten Gegentreffer bekamen die Grazer einen Elfmeter zugesprochen, da Scherzer gegen Hierländer im Strafraum zu spät kam. Peter Zulj übernahm die Verantwortung, scheiterte aber an Admira-Keeper Leitner (37.). Kurz vor der Pause durften die Gäste doch noch den Ausgleich bejubeln: Marvin Potzmann schloss eine schöne Kombination über Jantscher und Zulj mit einem perfekten Schuss aus rund 20 Metern ins linke Eck ab – 2:2 (45.). Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die Pause.

Edomwonyi und Alar entscheiden die Partie

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften aus den Kabinen zurück. Die Grazer kamen jedoch wesentlich schwungvoller aus der Kabine und wurden dafür belohnt: Thorsten Röcher leitete per Kopf auf Bright Edomwonyi weiter, der sich den Ball sehenswert per Außenrist mitnahm und das Spielgerät volley ins linken Kreuzeck hämmerte – 2:3 (54.). In weiterer Folge kontrollieren die Gäste das Spielgeschehen und waren dem vierten Treffer nahe: Edomwonyi ließ einen Stanglpass von Röcher passieren, Peter Zulj kam relativ frei zum Schuss, der allerdings viel zu schwach ausfiel (59.).

Man of the Match: Bright Edomwonyi schnürte einen Doppelpack. Foto: Josef Parak

Die Grazer zogen sich aufgrund des Vorsprungs immer weiter zurück und überließen der Admira das Spielgerät.Die Hausherren konnten in der Offensive jedoch keine Akzente mehr setzen. Die Grazer hingegen waren der Entscheidung näher, als die Admira dem Ausgleich: Peter Zulj bediente mit einer Flanke den eingewechselte Eze, dessen Kopfball aus kurzer Distanz knapp am Tor vorbei ging (82.). Wenige Minuten später setzte Zulj einen Freistoß von der Strafraumgrenze nur Zentimeter über das Tor (89.). In der fünften Minute der Nachspielzeit machten die Grazer endgültig den Deckel drauf: Thorsten Röcher bediente den eingewechselten Deni Alar, der das Leder cool im Tor versenkte – 2:4 (90.+5).

Stimmen zum Spiel

Admira-Coach Ernst Baumeister gegenüber Sky: „Man muss akzeptieren, dass der Gegner stärker war. Mir gehen schön langsam die Leute aus, Kalajdzic jetzt mit einem Mittelfußbruch. Sturm war heute eine Nummer zu groß für uns. Wir sind eine junge Mannschaft und vielleicht dadurch fehlerhafter. Wir schauen von Spiel zu Spiel, ich habe immer betont, dass das Level nicht immer zu halten ist. Wenn wir die Europa League Plätze erreichen, super, aber wenn nicht, auch gut. Wir werden darum kämpfen und es ist noch alles möglich.“

Sturm-Trainer Heiko Vogel bei Sky: „Wir haben fantastische Fans, das tut unglaublich gut. Sie haben der Mannschaft in der schwierigen Situation Rückhalt gegeben. Wir haben offensiv mit zwei Stürmern unser Gesicht gefunden, die Tendenz geht in die richtige Richtung. Wenn man zwei Gegentore bekommt, ist man mit der Defensive nicht ganz zufrieden. Der Blick auf die Tabelle ist angenehm. Wir sind mit uns selbst beschäftigt und dann kommt alles von alleine. Ich bewundere die Arbeit von Ernst (Baumeister), eine junge Mannschaft in so sichere Gewässer zu führen, ist nicht leicht.“

Doppeltorschütze Bright Edomwonyi bei Sky: „Es fühlt sich gut an, wir haben uns gut vorbereitet und sind zufrieden mit dem Sieg. Meine Tore waren wichtig für mich und das Team, es gibt mir für die nächsten Spiele mehr Selbstvertrauen.“

FC Flyeralarm Admira – SK Sturm Graz 2:4 (2:2)

BSFZ-Arena, 2.950 Zuschauer, SR Muckenhammer

Tore: Kalajdzic (11.), Schmidt (28.) bzw. Edomwonyi (17., 54.), Potzmann (45.), Alar (90.+5)

Admira: Leitner – Posch, Petlach (85./Lukas Malicsek), Strauss, Scherzer – Lackner, Merkel – Hausjell (68./Holzmann), Kalajdzic (43./Maier), Grozurek – Schmidt

Sturm: Siebenhandel – Koch, Maresic, Spendlhofer, Potzmann – Hierländer, Jeggo, Zulj, Jantscher (64./Alar) – Edomwonyi (80.Eze/88. Lovric), Röcher

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth