Der SK Rapid Wien ist am Samstagnachmittag nach zuletzt zwei sieglosen Spielen in Serie auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Die Hütteldorfer fertigten zum Auftakt der 27. Bundesliga-Runde vor 12.700 Zuschauern im heimischen Allianz Stadion einen inferioren RZ Pellets WAC mit 5:1 ab. Giorgi Kvilitaia (9., 49., 89.) und Veton Berisha (25., 29.) sorgten für die Rapid-Tore. Kvilitaia markierte mit einem unglücklichen Eigentor den Ehrentreffer für den WAC (79.). Die Wiener verschafften sich damit im Rennen um Europa etwas Luft und sicherten den dritten Tabellenplatz ab. Heimo Pfeifenberger wurde nur wenige Minuten nach dem Spiel beurlaubt und ist nicht mehr Trainer des WAC.
Die Hütteldorfer bejubeln einen fulminanten 5:1-Heimsieg über den WAC. Foto: GEPA/Wien Energie
Goran Djuricin krempelt die Startelf um
Rapid-Coach Goran Djuricin reagierte auf die trostlose Vorstellung seiner Mannschaft gegen Altach und nahm gleich vier Veränderungen vor. Stephan Auer (Bank), Tamas Szanto (Bank), Joelinton (Gelbsperre) sowie der zuletzt zurecht scharf kritisierte Schobesberger (Bank) mussten für Manuel Thurnwald, Dejan Ljubicic, Veton Berisha und Louis Schaub weichen. Erfreulich: Erstmals nach eineinhalb Monaten Verletzungspause (Innenbandriss im Knie) stand Stefan Schwab wieder im Kader der Grün-Weißen. Sein Gegenüber Heimo Pfeifenberger stellte seine Mannschaft gegenüber dem 0:3-Heimdebakel gegen den LASK auf zwei Positionen um. Daniel Drescher und Florian Flecker rotierten für den gelbgesperrten Nemanja Rnic und Christoph Rabitsch in die Anfangsformation der Kärntner.
Effiziente Rapidler überrollen überforderte Kärntner
Die Hausherren waren von Beginn an tonangebend und hatten bereits wenige Augenblicke nach Spielbeginn die erste Riesenchance: Louis Schaub tankte sich von links in den Strafraum und spielte einen idealen Pass in den Rückraum, wo Thomas Murg völlig freistehend aus kurzer Distanz kläglich vergab (3.). Rapid ließ sich dadurch aber nicht beirren und schnürte die Kärntner in deren Hälfte ein. Der engagierte Auftritt der Grün-Weißen sollte schnell belohnt werden: Murg flankte in den Strafraum, wo Kvilitaia im Zweikampf mit Sollbauer zu Fall kam. Schiedsrichter Gishamer zeigte ohne zu zögern auf den Punkt. Eine harte Entscheidung, da der Stürmer sehr leicht zu Boden ging. Der Gefoulte übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher – 1:0 (9.). Viertes Saisontor für den Georgier. Nach dem frühen Gegentor spielten die Kärntner für einige Minuten zwar recht gut mit, in der Offensive fehlte es den Lavanttalern aber an Kreativität und Ideen.
Die Hütteldorfer hingegen waren weiter drückend überlegen und hatten mit der desaströsen Defensive der Kärntner ihren Spaß: Galvao konnte völlig ungehindert einige Meter Richtung Strafraum dribbeln und brachte mit einem idealen Steilpass Veton Berisha in Position, der das Leder sehenswert ins lange Eck drehte – 2:0 (25.). Wenige Augenblicke später legte der Bruder von Salzburgs Europacup-Held Valon nach: Diesmal setzte Murg den bulligen Norweger in Szene, der Maß nahm und die Kugel wie schon vier Minuten zuvor ins lange Eck zirkelte – 3:0 (29.). Saisontor Nummer drei für Berisha. Heimo Pfeifenberger reagierte früh und brachte Sasa Jovanovic für den unglücklich agierenden Michael Sollbauer ins Spiel. Der Wechsel änderte jedoch nichts an der Dominanz der Hausherren: Ein sehenswerter Freistoß von Thomas Murg klatschte noch vor dem Pausenpfiff an die Stange – Pech für die Hausherren. So gingen die Hütteldorfer mit einer komfortablen 3:0-Führung in die Halbzeitpause.
Kvilitaia-Show in Halbzeit zwei
Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld des Allianz Stadions. Die erste Torchance in Halbzeit zwei gehörte dem Tabellenvorletzten: Nach einem Ballverlust der Wiener schalteten die Kärntner schnell um, Ashimeru schickte Gschweidl auf die Reise, der Strebinger zwar umkurvte, jedoch von Thurnwald gerade noch am Abschluss ins leere Tor gehindert werden konnte (48.). Keine Minute später machte es Giorgi Kvilitaia auf der anderen Seite besser: Louis Schaub setzte sich mit etwas Glück im Kärntner Strafraum durch und bediente mit einem Querpass Kvilitaia, der aus kurzer Distanz das 4:0 markierte (49.). Wenige Augenblicke später zappelte der Ball erneut im Netz, doch der Treffer von Kvilitaia zählte wegen Abseits zurecht nicht (51.). Nach einer Stunde hatte Kvilitaia seinen dritten Treffer am Fuß, doch sein Lupfer über den herausgeeilten Kofler kullerte hauchdünn am Tor vorbei (60.).
Die Hausherren schalteten in weiterer Folge einige Gänge zurück und machten nur mehr das Notwendigste. In der Rapid-Viertelstunde bekam der Liebling aller Rapid-Fans, Steffen Hofmann, auch noch ein bisschen Spielzeit. Der musste aber wenige Minuten nach seiner Einwechslung den Ehrentreffer der Kärntner mitansehen: Giorgi Kvilitaia fälschte eine Ecke der Kärntner unglücklich ins eigene Tor ab – 4:1 (79.). Den Schlusspunkt setzte aber wieder der Georgier: Der eingewechselte Stefan Schwab bediente Giorgi Kvilitaia, der mit einem Haken zwei Gegner aussteigen ließ und die Kugel wuchtig ins rechte Eck knallte – 5:1 (89.).
Stimmen zum Spiel
SK Rapid Wien – RZ Pellets WAC 5:1 (3:0)
Allianz-Stadion, 12.700 Zuschauer, SR Gishamer
Tore: Kvilitaia (9./Elfmeter, 49., 89.), Veton Berisha (25./29.) bzw. Kvilitaia (79./Eigentor)
Rapid: Strebinger – Thurnwald, M. Hofmann, Galvao, Bolingoli – Ljubicic (77./S. Hofmann), Petsos (86./Schwab) – Schaub, Murg (73./Szanto), Veton Berisha - Kvilitaia
WAC: Kofler – Sollbauer (36./Jovanovic), Drescher, Igor – Frieser, Ashimeru, Offenbacher, Palla (86./Topcagic) – Flecker, Orgill (77./Ouedraogo), Gschweidl
Geschrieben von Daniel Ringsmuth