In der 27. Runde der Tipico Bundesliga kam es zum Aufeinandertreffen der beiden niederösterreichischen Klubs SKN St. Pölten und FC Flyeralarm Admira. Und dabei kassierte das Tabellenschlusslicht trotz zahlreicher Torchancen eine äußerst bittere Heimniederlage. Markus Lackner brachte die Admira per Elfmeter in Führung, ehe Lukas Grozurek wenige Augenblicke vor der Pause das 2:0 besorgte. Fünf Minuten nach Seitenwechsel sah Jonathan Scherzer Gelb-Rot. St. Pölten hatte in Überzahl die deutlich besseren Chancen und erzielte durch David Atanga den Anschlusstreffer. Dennoch mussten sich die St. Pöltner trotz zahlreicher Torchancen mit 1:2 geschlagen geben. Oliver Lederer steht beim SKN St. Pölten wohl unmittelbar vor dem Aus. 

 

Oliver Lederer baut kräftig um – Admira hat mit Verletzungen zum kämpfen

St. Pölten-Trainer Oliver Lederer veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 0:4-Debakel gegen die Austria auf fünf Positionen. Im Tor startete wieder Christoph Riegler. Filip Dmitrovic musste sich mit der Bank begnügen. Außerdem mussten Huber, Wessely, Hofbauer und Schütz für Muhamedbegovic, Stec, Atanga und Bajrami weichen. Sein Gegenüber Ernst Baumeister nahm gegenüber der Heimniederlage gegen Sturm drei Umstellungen vor. Zwierschitz, Ebner und Maier kamen für Posch, Petlach und Kalajdzic in die Startelf der Südstädter.

Die Admira schlägt kurz vor der Pause gleich doppelt zu

In einer eher verhaltenen Anfangsphase waren es die Südstädter, die erstmals für Gefahr sorgten: Ein direkter Grozurek-Freistoß aus großer Distanz zischte nur haarscharf an der rechten Stange vorbei (8.). Auf der anderen Seite setzte Rasner einen Schuss nur haarscharf am Tor vorbei (10.). Keine Minute später scheiterte Hausjell knapp (11.). Die Partie gestaltete sich sehr ausgeglichen mit einigen Härteeinlagen. Kurz vor der Halbzeit leistete sich David Stec allerdings eine Dummheit, die St. Pölten teuer zu stehen kam. Er stoppte den herangerauschten Hausjell mit einem völlig unnötigen Foul im Strafraum. Referee Harkam entschied sofort auf Strafstoß. Markus Lackner übernahm die Verantwortung und verwandelte – 0:1 (42.). Für die Hausherren kam es aber noch schlimmer: Nach einem kurz abgespielten Freistoß chippte Alexander Merkel den Ball in den gegnerischen Sechzehner, wo Lukas Grozurek völlig frei an den Ball kam und per Traum-Heber vollendete (45.+2). So ging die Admira mit einer komfortablen 2:0-Führung in die Halbzeitpause.

St. Pölten vergibt zahlreiche Torchancen

Oliver Lederer reagierte, brachte nach der Pause Balic für Keles ins Spiel. Die zweite Halbzeit begann für den SKN alles andere als schlecht: Jonathan Scherzer sah nach einem Foul seine zweite Gelbe und musste folgerichtig mit Gelb/Rot vom Platz (49.). Und die St. Pöltner wussten etwas mit der Überzahl anzufangen: Eine Rasner-Flanke ging an Freund und Feind vorbei und landete letztendlich bei Atanga, der die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie drückte – 1:2 (61.). In weiterer Folge spielte praktisch nur mehr das Schlusslicht. Mit dem Verwerten von Großchancen hatten die Hausherren aber große Probleme. Die größte Chance vergab Balic, der im Strafraum völlig blank zum Abschluss kam, die Kugel aber nicht aufs Tor brachte (79.). Die Hausherren warfen in der Schlussphase zwar alles nach vorne, doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen. So kassierten die Wölfe eine bittere Heimniederlage, die Coach Oliver Lederer wohl den Job kosten wird.

Stimmen zum Spiel

SKN-Trainer Oliver Lederer gegenüber Sky: „Es ist ja so, dass ich jede Woche versuche meinen Job so gut wie möglich mit meinem Trainerteam auszuüben. Der Verein sieht das. Die Entscheidung, wie es weitergeht, liegt ja nicht bei mir. Ich bin ja nicht der Entscheidungsträger. Ich denke, dass die Mannschaft heute zweite Hälfte schon etwas gezeigt hat, worauf sich aufbauen lässt, aber, dass natürlich auch viele negative Dinge passiert sind kann man auch nicht vom Tisch wegleugnen. Die Standards haben uns in der Vergangenheit sehr oft um den Erfolg gebracht. Die brechen uns ein bisschen das Genick, wenn man es so drastisch formulieren darf.“

Admira-Coach Ernst Baumeister im Sky-Interview: „Wir waren fast eine Halbzeit mit einem Mann weniger. Erste Halbzeit haben wir, glaube ich, das Spiel kontrolliert und haben dann auch verdient geführt. Wir haben dann durch den Ausschluss das Spiel ein bisschen aus der Hand gegeben oder sehr aus der Hand gegeben. Wir hätten trotzdem ein bisschen ruhiger spielen können, auch als wir einer weniger waren. Aber da sind heute mehrere Ereignisse zusammengekommen, dazu möchte ich mich gar nicht äußern.“

SKN St. Pölten – FC Flyeralarm Admira 1:2 (0:2)

NV-Arena, 1.346 Zuschauer, SR Harkam

Tore: Atanga (61.) bzw. Lackner (42.), Grozurek (45.+2)

St. Pölten: Riegler – Rasner, Luan, Muhamedbegovic (85./Pak), Stec – Ambichl, Malicsek – Atanga, Bajrami, Keles (45./Balic) – Riski

Admira: Leitner – Zwierschitz, Lackner, Strauss, Scherzer – Ebner, Maier (93./Posch) – Hausjell (62./Holzmann), Merkel (82./Malicsek), Grozurek – Schmidt

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth