Das finale Meisterschaftsviertel der Tipico Bundesliga wurde am Samstagnachmittag mit dem Duell der beiden Europacup-Anwärter FC Flyeralarm Admira und LASK eingeläutet. Und dabei setzte sich der Aufsteiger aus Linz in einer überraschend einseitigen Partie hochverdient mit 1:0 durch. Den spielentscheidenden Treffer erzielte Samuel Tetteh in der 24. Minute. Im weiteren Spielverlauf verabsäumten die Linzer die Partie zu entscheiden und ließen zahlreiche hochkarätige Torchancen liegen. Nichtsdestotrotz jubelten die Oberösterreicher am Ende über Big Points im Kampf um die Europacup-Startplätze. Außerdem verbesserten sie sich zumindest bis morgen Nachmittag auf den dritten Tabellenplatz. 

 

Samuel Tetteh erzielte in der 24. Minute den spielentscheidenden Treffer. Foto: Josef Parak

Baumeister muss auf die gesperrten Grozurek und Scherzer verzichten – Glasner vertraut siegreicher Elf

Admira-Trainer Ernst Baumeister musste im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg gegen St. Pölten vor zwei Wochen zwei personelle Änderungen vornehmen. Jonathan Scherzer (Gelb-Rot-Sperre) und Lukas Grozurek (5. Gelbe Karte) waren diesmal nicht mit von der Partie. Für sie rückten Pascal Petlach und Marcel Holzmann in die Startelf der Niederösterreicher. Sein Gegenüber Oliver Glasner sah sich zu keiner Umstellung gezwungen und schickte jene elf Männer auf den Platz, die im letzten Spiel vor der Länderspielpause einen 3:1-Heimsieg gegen Mattersburg eingefahren haben.

Aggressive Linzer kontrollieren das Spielgeschehen

Die Linzer starteten sehr aggressiv ins Duell der Tabellennachbarn und waren optisch leicht überlegen, die großen Torchancen blieben jedoch vorerst aus. Eine Kopfballverlängerung von Ramsebner (6.) sowie ein gut angetragener Michorl-Freistoß aus rund 30 Metern (11.) brachten die Hausherren nicht wirklich ins Schwitzen. Von den Hausherren war offensiv wenig bis gar nichts zu sehen. In der 20. Minute näherten sie sich einmal an: Schmidt bediente Zwierschitz, dessen Gewaltschuss aus rund 25 Metern nur knapp über die Latte zischte. Wenige Augenblicke später ging der Aufsteiger mit der ersten richtigen Torchance in Führung: Nach einem Ranftl-Einwurf hatte Michorl auf der rechten Seite zu viel Platz und konnte ungehindert in den gegnerischen Strafraum flanken, wo Wiesinger zunächst noch aus kurzer Distanz an Leitner scheiterte. Samuel Tetteh stand aber goldrichtig und drückte das Leder mühelos über die Linie – 0:1 (24.). Die Führung war alles andere als unverdient, denn die Gäste investierten viel und waren auch in weiterer Folge die spielbestimmende Mannschaft.

In der Schlussphase der ersten 45 Minuten zogen sich die Oberösterreicher etwas zurück und überließen den Hausherren das Spielgerät. Die wussten damit jedoch zu selten etwas anzufangen und brachten den beschäftigungslosen LASK-Keeper Pavao Pervan nie in Gefahr. Folgerichtig ging der Aufsteiger mit einer verdienten 1:0-Führung in die Pause. 

Dominanter LASK bringt verdienten Vorsprung über die Zeit

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften aus den Kabinen zurück. Unverändert auch das Spielgeschehen: Der LASK zeigte sich ähnlich agil wie schon in Durchgang eins und hatte durch Joao Victor die große Chance auf das 2:0, doch der Brasilianer agierte zu eigensinnig und schoss drüber (50.). Wenige Augenblicke später tauchte Goiginger plötzlich völlig freistehend im Strafraum auf, setzte das Spielgerät aus kurzer Distanz aber ans Außennetz. Die mitgereisten LASK-Fans hatten sich bereits über den zweiten Treffer gefreut. Etwas Positives für die Admira: Maximilian Sax feierte nach überstandener Verletzungspause sein Comeback. Er kam für Marco Hausjell ins Spiel (59.).

In der Folge drängte der Aufsteiger auf die Entscheidung: Tetteh war auf dem linken Flügel auf und davon und legte mit viel Übersicht auf den mitgelaufenen Ranftl quer, der völlig freistehend an Leitner scheiterte (61.). Wenig später brachte Tetteh Holland in Position, dessen Schuss aus dem Rückraum genau in die Arme von Leitner ging (70.). Auf eine Schlussoffensive ihrer Mannschaft warteten die Fans der Admira vergeblich. Die Linzer hatten keine Mühe den knappen, aber hochverdienten Sieg über die Zeit zu bringen. 

Stimmen zum Spiel

Maximilian Sax gegenüber Sky: „Wir waren über das ganze Spiel fußballerisch sehr schwach, nur kämpfen zum Schluss ist zu wenig. Wir hätten Fußball spielen müssen. Wir haben auch so gute Spieler und sollten es auch so reißen.“ 

LASK-Trainer Oliver Glasner im Sky-Interview:  „Es war heute sehr gut von uns. Wir haben das Spiel über 90 Minuten kontrolliert, waren defensiv sehr stabil, haben es aber verabsäumt, das Match zu entscheiden. Ich bin aber zufrieden, wie wir uns präsentiert haben. Bei 1:0 weißt du nie und die letzten zehn, fünfzehn Minuten hat es Admira mit langen Bällen versucht. Es war ein sehr guter Auftritt für uns und es kann so weitergehen. Wir wollten etwas gut machen und das hat die Mannschaft heute eindrucksvoll gezeigt.“

Reinhold Ranftl am Sky-Mikro: „Wir haben keine einzige Chance von Admira zugelassen und vorne eine genutzt – die drei Punkte gehen in Ordnung. Natürlich kann immer etwas passieren, aber ich war sicher, das wir gewinnen. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft, deswegen geht der Sieg in Ordnung.“

FC Flyeralarm Admira – LASK 0:1 (0:1)

BSFZ-Arena, 2.000 Zuschauer, SR Heiß

Tor: Tetteh (24.)

Admira: Leitner – Zwierschitz, Petlach, Strauss, Ebner – Lackner, Maier (89./Vorsager) – Hausjell (59./Sax), Merkel, Holzmann (76./Fischerauer) – Schmidt

LASK: Pervan – Ramsebner, Trauner, Pogatetz – Ranftl, Holland, Michorl, Wiesinger – Goiginger (92./Ullmann), Tetteh (82./Gartler), Joao Victor (85./Reiter)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth