Der FK Austria Wien hat auch das dritte Heimspiel unter Interimstrainer Thomas Letsch gewonnen. Die Veilchen feierten in der 28. Runde der Tipico Bundesliga im Duell der Tabellennachbarn einen knappen 2:1-Heimsieg über den Cashpoint SCR Altach. Raphael Holzhauser brachte die Veilchen vor 6100 Fans im Happel Stadion per Strafstoß in Führung. Die Gäste aus dem Ländle waren über weite Strecken die bessere Mannschaft und kamen durch Mathias Honsak zum verdienten Ausgleich, ehe Felipe Pires in der 86. Minute den 2:1-Siegtreffer markierte. Damit konnte die Austria den Rückstand auf den 5. Tabellenplatz, der allerdings nur dann zur Europa-League-Qualifikation reicht, wenn einer der ersten Vier auch Cupsieger wird, auf sieben Punkte verringern. 

Später Jubel: Felipe Pires erzielte erst kurz vor Schluss den 2:1-Siegtreffer. Foto: Josef Parak

Austria-Interimstrainer Letsch wechselt kräftig durch

Austrias Interimstrainer Thomas Letsch nahm im Vergleich zum 0:5-Debakel gegen Salzburg vor zwei Wochen einige Umstellungen vor. Kadiri, Borkovic, Demaku (Startelfdebüt) sowie Friesenbichler rotierten für Blauensteiner, Madl, Ruan (alle nicht im Kader) und Venuto (Bank) in die Startelf der Veilchen. Sein Gegenüber Klaus Schmidt veränderte seine Mannschaft gegenüber der knappen Niederlage in Graz auf zwei Positionen. Otubanjo (Bank) und Mahop (Gelb-Rot-Sperre) waren diesmal nicht mit von der Partie. Dafür spielten Schreiner und Youngster Müller von Beginn an.

Kapitän Holzhauser bringt Veilchen per Elfmeter in Front

Die Gäste aus Altach starteten sehr engagiert, pressten früh und zwangen die Austria so zu Fehlern. Folgerichtig hatte Altach auch die erste Chance des Spiels – und was für eine: Nach einem idealen Lochpass war Christian Gebauer auf und davon, lief alleine auf Austria-Keeper Pentz zu, setzte die Kugel aber haarscharf an der linken Stange vorbei (5.). Nach etwas mehr als einer Viertelstunde herrschte Unruhe im Strafraum der Altacher: Bei einer Freistoßhereingabe von Holzhauser riss Altachs Kapitän Netzer Friesenbichler um. Referee Schüttengruber entschied sofort auf Strafstoß. Das war natürlich Chefsache für Raphael Holzhauser, der cool verwandelte – 1:0 (17.). Wenige Minuten später hatte Friesenbichler nach Pires-Zuspiel das 2:0 auf dem Fuß, setzte das Leder aber knapp am Kasten vorbei (22.). In der Folge wurde das Spiel etwas ruppiger: Honsak trat etwa gegen Kadiri nach, sah dafür aber nicht einmal Gelb. Chancen waren auf beiden Seiten absolute Mangelware. So gingen die Veilchen mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause.

Spätes Pires-Tor lässt Veilchen jubeln

Personell unverändert kehrten beide Mannschaften auf den Rasen zurück. Die Gäste aus Vorarlberg starteten ähnlich wie in Halbzeit eins deutlich ambitionierter in den zweiten Durchgang und hatten bereits wenige Minuten nach Wiederbeginn die erste große Chance auf den Ausgleich: Honsak konnte einen idealen Querpass von Netzer nicht über die Linie drücken und scheiterte an Pentz (51.). Kurze Zeit später machte es Honsak besser: Lienhart auf Nutz, der sehenswert per Ferse auf Honsak weiterleitete. Diesmal blieb der 21-Jährige cool und ließ Pentz keine Chance – 1:1 (55.). Bitter für die Gäste: Mathias Honsak musste wenige Minuten nach seinem Treffer angeschlagen ausgewechselt werden. Für ihn kam Adrian Grbic ins Spiel. In der Folge gestaltete sich das Spiel sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften gaben sich mit dem einen Punkt nicht zufrieden. Der eingewechselte Hannes Aigner kam nach einer Flanke von Lienhart relativ frei zum Kopfball und setzte diesen nur haarscharf am Tor vorbei (85.). Praktisch im Gegenzug klingelte es aber auf der anderen Seite: Felipe Pires vollendete eine traumhafte Kombination der Veilchen zum 2:1-Endstand (86.).

Stimmen zum Spiel

Austria-Coach Thomas Letsch gegenüber Sky: „Es war ein schmutziger Sieg, aber in unserer Situation geht es darum, Punkte zu sammeln. In den letzten 20 Minuten ging ein Ruck durch die Mannschaft. Man hat gemerkt, sie wollten unbedingt gewinnen und ich freue mich über den Sieg. In der ersten Halbzeit ist uns ganz gut aufgegangen, was wir uns vorgenommen hatten und wir waren die bessere Mannschaft. In der zweiten Halbzeit waren wir oft zu weit weg, hatten Ballverluste und haben den Gegner aufgebaut. Es war ein Glück, dass wir nicht noch ein Tor bekommen haben, aber dann hat die Qualität der Mannschaft überwogen."

Altach-Trainer Klaus Schmidt am Sky-Mikro:  „Wir hatten ein taktisches Konzept, das sehr gut gegriffen hat. Wir waren denke ich auch ein wenig besser, aber es hat nicht gereicht. Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen, sie hat alles gegeben, aber am Ende fahren wir mit leeren Händen nach Hause.“

FK Austria Wien – Cashpoint SCR Altach 2:1 (1:0)

Ernst-Happel-Stadion, 6.100 Zuschauer, SR Schüttengruber

Tore: Holzhauser (17./Elfmeter), Pires (86.) bzw. Honsak (55.)

Austria: Pentz – Klein, Kadiri, Borkovic, Stangl – Holzhauser, Demaku (65./Venuto), Serbest, Pires – Monschein (73./Fitz), Friesenbichler (90./Alhassan)

Altach: Kobras – Zech, Netzer, Oum Gouet (89./Otubanjo) – Lienhart, Salomon, Nutz (84./Aigner), Müller, Schreiner – Gebauer, Honsak (61./Grbic)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth