Der LASK hat seinen Erfolgslauf in der Tipico Bundesliga am Samstagabend mit einem deutlichen 3:1-Auswärtssieg gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten SKN St. Pölten fortgesetzt und damit zumindest bis zum morgigen Wiener Derby den dritten Tabellenplatz eingenommen. Peter Michorl, Joao Victor und Samuel Tetteh stellten nach Seitenwechsel binnen sechs Minuten auf 0:3 und sorgten damit für die Entscheidung. Sandro Ingolitschs Treffer kurz vor Schluss war nur mehr Ergebniskosmetik. Für den Aufsteiger war es der fünfte Ligasieg in Serie. St. Pölten kassierte hingegen die sechste Niederlage en suite. 

 

Peter Michorl brachte die Linzer in der 57. Minute in Führung. Foto: Harald Dostal

Kühbauer bringt den zuletzt erfolgreichen Vucenovic von Beginn an – Glasner bietet zum fünften Mal in Folge dieselbe Startelf auf

Didi Kühbauer nahm in Spiel zwei als Coach der St. Pöltner gegenüber der unglücklichen Niederlage gegen Rapid eine Änderung vor. Anstelle des zuletzt unglücklich agierenden Roope Riski kam der gegen Rapid erfolgreiche Aleksandar Vucenovic in die Startformation der Niederösterreicher. Wenig überraschend nahm sein Gegenüber Oliver Glasner im Vergleich zum Heimsieg gegen Salzburg keine Änderungen vor und bot zum fünften Mal in Folge dieselbe Startelf auf. 

Schwache erste Halbzeit mit wenigen Chancen auf beiden Seiten

Die zuletzt bärenstarken Linzer waren in der Anfangsphase die deutlich aktivere Mannschaft und hatten folgerichtig die ersten Torchance des Spiels: Ein völlig missglückter Abschlag von Riegler landete bei Joao Victor, dessen Lupfer nur knapp drüber ging (6.). Der LASK gewann zu Beginn auch deutlich mehr Zweikämpfe (71%) und ließ in der Defensive so gut wie gar nichts zu. In der Folge fand das Schlusslicht zwar besser ins Spiel, Torchancen waren auf beiden Seiten jedoch absolute Mangelware. Erst in der 39. Minute bekamen die Zuschauer in der NV-Arena wieder eine Torchance zu sehen: Nach einer Michorl-Ecke kam Trauner zum Kopfball, welcher von der Stange zu Holland prallte. Doch bevor der Australier abschließen konnte rauschte Diallo an und hinderte ihn am Abschluss (39.). So ging eine schwache erste Hälfte mit einem torlosen Remis zu Ende. 

Dem Aufsteiger reichen sechs starke Minuten

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Die erste Chance in Halbzeit hatten die Hausherren: Nach einer Rasner-Ecke stieg Luan am höchsten und köpfte wuchtig aufs Tor, doch Pervan machte sich lang und lenkte die Kugel an die Latte. Den Nachschuss knallte Hofbauer drüber (54.). Und wie so oft in dieser Saison wurden die St. Pöltner beinhart bestraft: Nach einem Konter legte Tetteh ab auf Michorl, der von knapp außerhalb des Strafraums abzog und das Leder ins kurze Eck wuchtete – 0:1 (57.). Wenige Augenblicke später gab es nach einer ungeschickten Attacke von Atanga gegen Ramsebner Elfmeter für die Gäste. Joao Victor übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher – 0:2 (61.). 

Für das Schlusslicht kam es aber noch schlimmer: Nachdem zunächst Victor und Wiesinger an Riegler gescheitert waren, kam die Kugel zu Samuel Tetteh, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie ins verwaiste Tor drückte – 0:3 (63.). Sechs Minuten reichten den LASK, um diese Partie letztendlich doch eindeutig zu gestalten. In der Folge waren die Hausherren natürlich geknickt und mussten sich mit der Niederlage langsam abfinden. In der 73. Minute führte ein Kopfball von Huber beinahe zum Ehrentreffer, doch Pervan reagierte stark und parierte den Ball auf der Linie. Wenige Minuten später durften die St. Pöltner doch noch jubeln: Ein Querpass von Schütz ging an Freund und Feind vorbei und landete letztendlich beim eben zuvor eingewechselten Ingolitsch, der cool blieb und die Kugel im Tor versenkte – 1:3 (86.). Gefährlich wurde es für die Gäste jedoch nicht mehr. Der LASK stand in der Defensive sattelfest und brachte die Führung über die Zeit. 

Stimmen zum Spiel

Didi Kühbauer, Coach SKN St. Pölten, bei Sky: „In der ersten Halbzeit war es eine wirklich sehr gute Leistung. In der zweiten Halbzeit waren wir gut im Spiel, haben die Chance als Pervan toll hält und aus dem Eckball, wo wir schlecht stehen, kriegen wir dann das 1:0. Sechs Minuten haben heute für den LASK gereicht, dass wir wieder auf die Verliererstraße gekommen sind. Glück brauchen wir in unserer Situation auch, ich muss der Mannschaft einen Vorwurf machen, weil sie ein Spiel weggehaut hat. Es war enger als es das Resultat zeigt.“ 

LASK-Trainer Oliver Glasner gegenüber Sky: „Unsere Effizienz in der zweiten Halbzeit war entscheidend. Ich habe die ganze Woche gespürt, dass es heute schwierig wird. Wir haben uns schwer getan, waren zu langsam. Wir haben drei schöne Tore geschossen, aus einem Konter, einer Standardsituation und mit einem Kontakt in die Tiefe gespielt, wie wir es in der Halbzeit besprochen haben. In der zweiten Hälfte haben wir zu viele Chancen zugelassen. Für uns ist es momentan eine super Phase, der fünfte Sieg in Serie. Wir haben momentan nur 15 fitte Feldspieler, so einen Lauf können nicht 11 Spieler alleine machen. Das sage ich der Mannschat immer wieder, es ist ein Verdienst des gesamten Kaders. Ich schätze Emanuel riesig – wie er sich gibt und wie bescheiden, wie er sich freut, wenn wir ein Tor erzielen, er jubelt am meisten. Ein super Typ für uns alle. Wir haben immer Angst, ob wir eh genug Dressen mithaben, weil sie immer voller Blut sind, ich weiß nicht das wievielte Cut er heute wieder hatte.“

SKN St. Pölten – LASK 1:3 (0:0)

NV-Arena, 2.965 Zuschauer, SR Harkam

Tore: Ingolitsch (86.) bzw. Michorl (57.), Joao Victor (61./Elfmeter), Tetteh (63.)

St. Pölten: Riegler – Stec, Huber, Diallo, Luan, Mehmedovic (85./Ingolitsch) – Atanga (66./Ambichl), Hofbauer (66./Pak), Rasner, Schütz – Vucenovic 

LASK: Pervan – Ramsebner, Trauner, Pogatetz – Ranftl, Holland, Michorl, Wiesinger – Goiginger (78./Reiter), Tetteh (84./Gartler), Joao Victor (90./Ullmann)

Geschrieben von Daniel Ringsmuth