Der FC Flyeralarm Admira hat einen weiteren Schritt in Richtung Europacup gemacht. Die Niederösterreicher feierten in der 32. Bundesliga-Runde einen 4:2-Heimsieg über den Tabellenvorletzten RZ Pellets WAC. Dabei erwischten die Gäste einen Blitz-Start und gingen bereits nach 29 Sekunden in Führung. Doch die Admira gab nicht auf und drehte die Partie durch einen Doppelpack von Wostry und ein Kopfballtor von Alexander Merkel. Nach einem verwandelten Elfmeter von Daniel Offenbacher keimte zwar nochmal Hoffnung auf bei den Gästen, doch die Admira legte in Person von Lukas Grozurek nach und fixierten den 4:2-Heimerfolg. Damit konnten die Niederösterreicher den fünften Tabellenplatz absichern und liegen weiterhin sieben Punkte vor Mattersburg. Die Austria hat man bereits auf zehn Punkte distanziert. 

 

Ibertsberger vertraut siegreicher Elf 

Ernst Baumeister stellte seine Mannschaft gegenüber dem 1:4 gegen Rapid auf zwei Positionen um. Fabio Strauss und Wilhelm Vorsager rotierten für Jonathan Scherzer (nicht im Kader) und Maximilian Sax (Bank) in die Startformation der Niederösterreicher. WAC-Trainer Robert Ibertsberger nahm im Vergleich zum lang ersehnten Heimsieg gegen Sturm keine Veränderungen vor und schickte die elf siegreichen Akteure auf den Platz.

Blitz-Tor lässt WAC kurz jubeln

Das Spiel begann mit einem Knalleffekt: Frieser eroberte gegen Grozurek energisch das Spielgerät und schickte mit einem Steilpass Orgill auf die Reise, der das Auge für den mitgelaufenen Ouedraogo hatte. Der Afrikaner grätschte in die Hereingabe und drückte den Ball über die Linie – 0:1 nach 29 Sekunden. Die Wölfe machten ihrem Namen alle Ehre und agierten zu Beginn sehr bissig, attackierten die Gastgeber früh. Die Hausherren kämpften sich aber hinein und übernahmen langsam, aber sich die Kontrolle über das Spiel. Standardsituationen sind eine Waffe der Admira und das zeigten sie auch heute: Merkel zirkelte einen Freistoß in den Strafraum, wo sich der großgewachsene Wostry im Luftduell gegen Ouedraogo durchsetzte und per Kopf auf 1:1 stellte (25.).

Der Gegentreffer dürfte die Gäste geweckt haben, denn die folgenden Minuten gehörten klar dem WAC: Jovanovic erkämpfte das Leder knapp vor der Toroutlinie und brachte Orgill in Position, der Leitner austanzte und das leere Tor vor sich hatte. Der Jamaikaner schloss jedoch zu überhastet ab und knallte den Ball drüber (33.). Kurz vor der Pause probierte es Orgill mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, konnte Leitner damit aber nicht in Bedrängnis bringen (43.). So ging es mit einem 1:1 in die Halbzeitpause. 

Torfestival in Halbzeit zwei

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Der WAC kam etwas besser aus der Kabine und hätte nur wenige Minuten nach Wiederbeginn in Führung gehen müssen: Frieser nutzte einen schweren Patzer von Strauss und bediente Orgill, der auf und davon war, jedoch im Eins gegen Eins an Leitner scheiterte (50.). Der Admira-Schlussmann konnte noch irgendwie seine Hand dazwischen bringen und den bereits sicher geglaubten zweiten Gegentreffer spektakulär verhindern. Besser als Orgill macht es Markus Wostry auf der anderen Seite: Eine Freistoßhereingabe von Grozurek landete über mehrere Umwege vor den Füßen von Wostry, der das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drückte – 2:1 (59.). Wenige Augenblicke später sorgte Alexander Merkel für die Vorentscheidung: Ebner mit der Maßflanke in den Strafraum, wo Merkel völlig unbedrängt einköpfen konnte – 3:1 (62.).

Auf der anderen Seite hätte Offenbacher beinahe verkürzt, sein Schuss zischte nur knapp über das Gehäuse der Hausherren (65.). Die Gäste warfen in der Schlussphase alles nach vorne, steckten nicht auf und zeigten Mentalität. Dafür wurden sie auch belohnt und bekamen nach einem absichtlichen Handspiel von Lackner einen Elfmeter zugesprochen. Daniel Offenbacher übernahm die Verantwortung und platzierte die Kugel sauber im linken Kreuzeck – 3:2 (81.). Keine Minute später hatten die Gäste die Top-Chance auf den Ausgleich, doch Frieser vergab eine tolle Wernitznig-Hereingabe stümperhaft. Diese Nachlässigkeit bestrafte die Admira nur wenige Minuten später mit der endgültigen Entscheidung: Jakolis chippte das Leder lässig in den Lauf von Grozurek, der es im kurzen Eck versenkte – 4:2 (88.). 

Stimmen zum Spiel

Ernst Baumeister, Trainer Flyeralarm Admira, gegenüber Sky: „Ich war mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden. Wir waren in der ersten Halbzeit zu passiv, es war zu wenig Tempo drinnen und wir haben es dem WAC zu leicht gemacht. Die zweite Halbzeit war in Ordnung. Wir sind in die Tiefe hineingegangen und haben verdient gewonnen.“

Doppeltorschütze Markus Wostry, Flyeralarm Admira, im Sky-Interview: „Ich bin überglücklich über die Tore und beim zweiten Tor habe ich keine Ahnung, wie der hineingegangen ist. Ist mir egal, Hauptsache drinnen. Kritik wird es immer geben, aber wir schauen auf uns und ich bin sehr glücklich, dass wir heute den Dreier geschafft haben.“

WAC-Coach Robert Ibertsberger bei Sky„Alle vier Tore waren Gastgeschenke. Billiger geht es eigentlich nicht. So viele Chancen wie in diesem Spiel haben wir die ganze Saison nicht gehabt, das ist das einzig Positive, das ich mitnehmen kann.“

FC Flyeralarm Admira – RZ Pellets WAC 4:2 (1:1)

BSFZ-Arena, 2.000 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Tore: Wostry (25., 59.), Merkel (62.), Grozurek (88.) bzw. Ouedraogo (1.), Offenbacher (81.)

Admira: Leitner – Zwierschitz, Wostry, Strauss, Ebner (75./Posch) – Lackner, Vorsager (91./Starkl) – Jakolis, Merkel, Grozurek – Schmidt (74./Sax)

WAC: Dobnik – Wernitznig, Rnic, Igor, Palla – Offenbacher – Frieser, Rabitsch (76./Gschweidl), Jovanovic, Ouedraogo (65./Ashimeru) – Orgill (89./Topcagic)

 

Fotos: Josef Parak

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth