Der RZ Pellets WAC darf sich über den direkten Klassenerhalt freuen. Die Kärntner setzten sich am Samstagabend im Kellerduell gegen den SKN St. Pölten mit 1:0 durch und können somit nicht mehr Letzter werden. Die Niederösterreicher müssen hingegen in der Relegation antreten, sofern diese überhaupt stattfindet. Wegen der nicht erteilten Lizenz für den TSV Hartberg würde diese aufgrund der aktuellen Tabellensituation in der zweiten Liga entfallen. Das entscheidende Tor im Duell Letzter gegen Vorletzter erzielte Daniel Offenbacher in der 49. Minute. St. Pölten wartet bereits seit mehr als zwei Monaten auf einen Sieg in der Bundesliga

 

Didi Kühbauer wird mit dem SKN St. Pölten die Saison auf dem letzten Platz beenden. Foto: Josef Parak

St. Pölten kann leichte Überlegenheit nicht ummünzen

St. Pölten-Trainer Didi Kühbauer veränderte seine Startelf gegenüber dem 0:2 gegen Salzburg auf drei Positionen. David Stec kehrte nach seiner Rotsperre zurück. Zudem rotierten Daniel Schütz und Roope Riski neu in die Anfangsformation des Tabellenletzten. Sein Gegenüber Robert Ibertsberger nahm im Vergleich zur Niederlage gegen Admira nur eine Änderung vor. Ashimeru rückte für Palla in die Startelf der Kärntner. 

Der Tabellenletzte startete besser ins Spiel und verbuchte auch den ersten Torschuss der Partie. Luxbacher hatte das Auge für den freien Hofbauer, der aus rund 16 Metern knapp verfehlte (10.). Die Gäste überließen den Gastgebern das Spielgerät und lauerten auf Fehler der Mannen von Didi Kühbauer. St. Pölten war zwar optisch überlegen, konnte in der Offensive aber nicht den nötigen Druck auf den WAC ausüben. Torchancen sowie packende Strafraumsituationen waren jedoch absolute Mangelware. Erst in der 44. Minute bekamen die Zuschauer so etwas ähnliches wie Torgefahr zu sehen, doch Christoph Riegler konnte Offenbachers Weitschuss sicher entschärfen. So ging es nach einer chancenarmen ersten Hälfte torlos in die Pause. 

Offenbacher schießt den WAC zum Klassenerhalt

Die zweite Spielhälfte begann mit einem Knalleffekt. Wernitznig spielte eine Ecke in den Rückraum, wo Offenbacher aus rund 20 Metern völlig unbedrängt abziehen konnte und das Spielgerät im kurzen Eck versenkte – 0:1 (49.). Bitter für die Hausherren: Den Corner hätte es wegen Abseits nicht geben dürfen. Wenige Augenblicke später hatten die Gäste die riesen Chance auf das 0:2, doch Ouedraogo konnte im letzten Moment am Torschuss gehindert werden (50.). In der Folge zogen sich die Kärntner etwas zurück und warteten, ab was die St. Pöltner zu bieten hatten. Und was hatten die Gastgeber zu bieten? Die Antwort: Nicht allzu viel. Der Tabellenletzte tat sich weiterhin schwer und konnte die Gäste nie gefährden.

In der Schlussphase musste Riegler gleich zweimal Schlimmeres verhindern. Zunächst hatte der Schlussmann einen Schuss von Gschweidl pariert, ehe er im Eins gegen Eins mit Ashimeru als Sieger hervorging (84.). Kurz vor Schluss hatte Keles den Ausgleich auf dem Fuß, doch der starke Igor grätschte in den Schuss und verhinderte einmal mehr einen Gegentreffer. Am Ende durfte sich der WAC endgültig über den direkten Klassenerhalt freuen. St. Pölten muss in die Relegation. 

Stimmen zum Spiel

Didi Kühbauer, Coach SKN St. Pölten, im Sky-Interview: „Ich glaube, dass die Spieler viel besser spielen können, sie haben aber Angst Entscheidungen zu treffen und jeder will die Verantwortung abgeben. Wenn elf Leute spielen ist das nicht das Allerbeste.“

Dominik Hofbauer, Spieler SKN St. Pölten, gegenüber Sky: Wir brauchen ein Erfolgserlebnis. Wenn du im Jahr elf Punkte machst, ist das Selbstvertrauen nicht das höchste. Wir müssen im Training Gas geben und Erfolgserlebnisse am Wochenende haben.“

Robert Ibertsberger, Trainer RZ Pellets WAC, am Sky-Mikro: „Ich mache meinen Job wie vorgegeben. Ich habe neun Spiele mitbekommen vom Verein und wenn sich der Verein für einen anderen Trainer entscheidet, nehme ich das hin. Ich habe einmal ein kurzes Gespräch gehabt und werde schauen, wie es mit mir weitergeht und wie der Verein auf mich zukommt. Ich würde natürlich gerne weitermachen, aber wenn es ein anderer Trainer wird, werde ich mich um etwas Anderes umschauen.“

SKN St. Pölten – RZ Pellets WAC 0:1 (0:0)

NV-Arena, 1.788 Zuschauer, SR Lechner

Tor: Offenbacher (49.)

St. Pölten: Riegler – Stec, Huber, Luan, Ingolitsch (83./Martic) – Malicsek (54./Keles) – Luxbacher, Rasner, Hofbauer, Schütz – Riski (64./Vucenovic)

WAC: Dobnik – Frieser, Rnic, Igor, Wernitznig – Offenbacher (75./Flecker) – Ouedraogo, Rabitsch, Ashimeru (90.+3/Leitgeb), Jovanovic – Orgill (79./Gschweidl)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth