Am 33. Spieltag der Saison 17/18 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des FC Red Bull Salzburg mit dem SK Puntigamer Sturm Graz.  Und dabei gelang es den Salzburgern, die gleich an zehn Positionen verändert wurden, vor allem im zweiten Durchgang eine starke Performance abzuliefern bzw. damit auch frühzeitig den fünften Meistertitel in Serie unter Dach und Fach zu bringen. Da wird die Grazer am Mittwoch beim Cupfinale in Klagenfurt wohl ebenso ein ganz heißer Tanz erwarten. Denn da ist dann damit zu rechnen, dass die "Bullen" wiederum in Bestbesetzung aufkreuzen werden. Zudem geht es für die Red Bull dann auch darum, auch das fünfte Double hintereinander zu fixieren. Aber die Karten werden dann wieder neu gemischt, zumindest eine Außenseiterchance sollte man der Vogel-Truppe dann schon zubilligen. Interessant wird auch zu beobachten sein, wie sich RB Salzburg nun im elften Anlauf, endlich das CL-Ticket zu lösen, schlagen wird. Der eine oder andere Spieler oder auch der Trainer werden den Club nach dieser sensationellen Saison wohl verlassen. Aber der Salzburger Ausbildungsverein ist bekannt dafür, dass man immer wieder imstande war, trotzdem eine sehr schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen.

 

Im Finish kommt es zu zwei Treffern

Nach dem so unglücklichen Ausscheiden im Euro League-Halbfinale gegen Marseille haben sich die Salzburger nur drei Tage später gegen Sturm Graz zum Ziel gesetzt, den fünften Meistertitel infolge unter Dach und Fach zu bringen. Bereits ein Unentschieden reicht den „Bullen“, um dieses Vorhaben zu realisieren. Was auch für die Salzburger spricht ist der Umstand, dass man nun bereits seit 39 Pflichtspielen hintereinander im eigenen Stadion unbesiegt ist. Trainer Marco Rose dreht dabei ganz gehörig am Rotationsrad, gleich 10 neue Spieler stehen gegenüber dem Donnerstag in der Startformation. Bei den Grazern fehlt Angreifer Emeka Eze, der sich zuletzt beim Spiel gegen Rapid Wien einen Wadenbeinbruch zuzog. In der Startphase ist dann erst einmal ein beidseitiges Ausloten angesagt bzw. ist man darauf aus dem Gegenüber nicht ins offene Messer zu laufen. Auch danach kommt das Spiel nur schleppend in die Gänge. Einzig Defender Duje Caleta-Car kommt nach einer Freistoßvorlage von Reinhold Yabo in der 18. Minute zu einer vielversprechenden Kopfballgelegenheit. Danach folgen doch sehr viel Leerläufe bzw. kann Sturm Graz der Salzburger "B-Auswahl" durchaus Parole bieten. Aber der Zweck heiligt die Mittel, diesen einen nötigen Zähler zur Herrlichkeit halten die Salzburger allemal fest. Bis zur 40. Minute: Da bedient Stefan Hierländer Stürmerkollege Deni Alar an der Strafraumgrenze, der leitet uneigennützig weiter zu Peter Zulj, der dann mit einem kompromislosen Schuss ins lange Eck erfolgreich zum 0:1 abschließt. Aber die "Bullen" wissen noch vor dem Halbzeitpfiff auszugleichen. In der dritten Minute der Nachspielzeit bedient Enock Mwepu Sturmspitze Hee Chan Hwang mit einem Zuckerpass, der dann mit seinem fünften Saisontor den 1:1-Halbzeitstand markiert.

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Es ist vollbracht! Der FC Red Bull Salzburg sicherte sich beim Heimspiel gegen Sturm Graz drei Runden vor dem Saison-Kehraus frühzeitig den Meistertitel 2017/18 in der tipico Bundesliga.

 

Jetzt agiert Salzburg meisterlich

Wird dieser späte Treffer nun der völlig umgebauten Salzburger Truppe Flügel verleihen, oder aber gelingt es den "Blackies" nun weiterhin den Gastgeber mehr als nur zu ärgern bzw. dann möglicherweise sogar als Partycrasher aufzutreten. Der Gastgeber agiert dann gleich nach Wiederbeginn um einiges entschlossener. Was dann auch den baldigen Führungstreffer mit sich bringt. 54. Minute: Kapitän Christoph Leitgeb bringt den Ball zur Mitte, Takumi Minamino nun nach vorne beordert, scheitert noch an Keeper Jörg Siebenhandl. Gegen den Nachschuss von Duje Caltea-Car ist dann aber kein Kraut gewachsen - neuer Spielstand: 2:1. 65. Minute: Die Meisterparty findet ihre Fortsetzung: Einen Yabo-Eckball verlängert Hwang per Kopf zu Jérôme Onguéné, der dann ebenso Köpfchen beweist und zum 3:1 einnickt. In der 75. Minute hätte es dann eigentlich 4:1 stehen können/müssen. Minamino setzt aber eine Topgelegenheit in den Sand. Sturm Graz kommt nur mehr vereinzelt vor das Salzburger Gehäuse, Torschütze Peter Zulj versucht es in der 80. Minute aus der Distanz. 83. Minute: Nach einer unnötigen Spielerei in der Grazer Hintermannschaft kommt Munas Dabbur aus 20 Metern zum Abschluss - 4:1. Zugleich, Zulj trifft in der Schlussminute noch den Torpfosten, dann auch der Spielendstand. Jetzt ist auch der Punkterekord der Wiener Austria noch möglich, die seinerzeit 83 Zähler gutschreiben konnte. Schon am kommenden Mittwoch, 9. Mai um 20:30 Uhr kommt es zur Neuauflage dieser Begegnung. Dabei treffen die beiden Mannschaften im Klagenfurter Wörtherseestadion im ÖFB Samsung Cupfinale aufeinander. In der nächsten Runde gastiert Red Bull Salzburg am Sonntag, 13. Mai um 16:30 Uhr beim SK Rapid Wien. Sturm Graz besitzt bereits am Tag davor mit der Startzeit um 16:00 Uhr das Heimrecht gegen LASK Linz.

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Kämpfe wie dieser kamen in einer kampfbetonten Begegnung viele vor bzw. hatte dann Salzburg nach dem Seitenwechsel in der Luft die besseren Momente.

 

FC RED BULL SALZBURG - SK STURM GRAZ 4:1 (1:1)

Red Bull Arena, 14.912 Zuseher, SR: Dieter Muckenhammer (OÖ)

Red Bull Salzburg: Stankovic, Caleta-Car (65. Lainer), Onguéné, Yabo, Wolf, Minamino, Hwang (69. Dabbur), Leitgeb (79. Schlager) Farkas, Pongracic, Mwepu

SK Sturm Graz: Siebenhandl, Jeggo, Lovric (60. Edomwonyi), Alar, Jantscher (60. Röcher), Zulj, Huspek, Spendlhofer, Hierländer, Koch (75. Potzmann), Maresic

Tor: 0:1 (40. Zulj), 1:1 (45+3 Hwang), 2:1 (54. Caleta-Car), 3:1 (65. Onguéné), 4:1 (83. Dabbur)

gelbe Karten: Pongracic bzw. Alar, Spendlhofer, Jeggo, Lovric

Stimmen zum Spiel:

Marco Rose, Trainer Salzburg:

"Ich bin echt froh darüber, dass wir es bewerkstelligten, hier im eigenen Stadion bei einem würdigen Rahmen, den Meistertitel sicherzustellen. Die Donnerstag-Niederlage gegen Marseille ist bereits raus dem Kopf. Die Meisterschaft ist und bleibt nun mal der wichtigste Wettbewerb für uns. Aber es gibt da noch eine zweites Ziel. Da gilt es dann wiederum gegen Sturm Graz alles reinzuhauen bzw. das Double dann auch unter Dach und Fach zu bringen."

Alexander Walke, Torhüter Salzburg:

"Die Freude nach der letzten Enttäuschung gegen Marseille ist nun riesengroß. Die Burschen, die heute zum Einsatz kamen, haben einmal mehr bewiesen, dass sie es drauf haben. Vor allem präsentierte man sich nach einer mäßigen ersten Hälfte, im mentalen Bereich, erneut von einer starken Seite. Jetzt wird erst einmal gefeiert, dann gilt die volle Konzentration dem Cupfinale am Mittwoch."

Reinhold Yabo, Mittelfeld Salzburg:

"Ich bin echt froh darüber, dass ich diesmal bei diesem tollen Erfolg auch mit dabei war bzw. hatte ich dann doch auch einen gewissen Anteil am Erfolg. Jeder einzelne Spieler verfügt über große Qualität, so ist dann auch unser erneuter Meistertitel erklärbar. Was meine Zukunft in Salzburg anbelangt, ist noch alles offen."

Heiko Vogel, Trainer Sturm Graz:

"Herzliche Gratulation an Salzburg, ich denke es gibt keinen würdigeren Meister diese Saison - nicht nur wegen des Titels, sondern wegen der ganzen Performance. Ich habe keine zweite Garnitur gesehen bei Salzburg, ich finde das sehr despektierlich. Es ist eine tolle Mannschaft, auch die, die heute auf dem Platz gestanden haben. Ich habe es nicht geschafft, das Cupfinale aus den Köpfen meiner Jungs zu bringen."

Christian Ebenbauer, Bundesliga-Vorstand:

"Zum fünften Mal in Folge Meister, Halbfinale in der Europa League und am Mittwoch die Chance auf den erneuten Cuptitel sind die aktuellen Eckdaten eines hart erarbeiteten und verdienten Erfolges."

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Bilder: GEPA Pictures

 

Robert Tafeit