Beim UNIQA ÖFB-Cup kam es beim „Grande Finale 2017/18“ im Klagenfurter Wörtherseestadion zum mit großer Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SK Puntigamer Sturm Graz mit dem dem FC Red Bull SalzburgDer Weg ins FinaleSturm Graz: Hard (3:0, A), Anif (2:1, A), Altach (4:1, H), Wimpassing (3:0, H), Rapid Wien (3:2 n.V., H), RB Salzburg: Deutschlandsberg (7:0, A), Bruck/Leitha (4:3 n.V., A), Bad Gleichenberg (3:0, A), Austria Klagenfurt (7:0, H), Mattersburg (0:0 n.V./3:0 i.E., A). Und das 83. österreichische Cupfinale dominierten dann nicht wirklich so erwartet weitgehenst die Grazer. Man war einfach das wachere Team bzw. gelang es dann schlussendlich auch völlig verdient den insgesamt fünften Cuptitel einzufahren. Klar war die Freude bei der Truppe von Coach Heiko Vogel dann nach dem Schlusspfiff nichtendenwollend. Denn der letzte Triumph ist nun doch schon acht Jahre her. Die Salzburger verpassten damit das fünfte Double in Serie. Aber diesmal war einfach nicht mehr drinnen bzw. zeigten die "Bullen" nach einer sensationellen Saison diesmal wieder "menschliche Züge".

 

Sturm Graz mit den besseren Momenten

Die Salzburger „Bullentruppe“ die erst vor drei Tagen gegen die Grazer mit dem 4:1-Heimsieg den fünften Meistertitel in Serie sicherstellen konnte, will nun ebenso gegen Sturm das fünfte Double hintereinander unter Dach und Fach bringen. Vieles spricht auch dafür, denn der Euro League-Halbfinalist ist im Bewerb bereits seit 29 Spielen unbesiegt. Aber die Truppe von Coach Heiko Vogel, die auf eine tolle Zuseherunterstützung zurückgreifen kann, gibt sich kämpferisch. So will man sich diesmal entschieden anders präsentieren als zuletzt bzw. die Salzburger nach Möglichkeit knacken. Und die "Schwarzen" gehen dann vom Start weg sehr couragiert zur Sache bzw. verzeichnet man vorerst ein spielerisches Übergewicht. Aber zum ersten Aufreger kommt es dann in der 16. Minute auf der Gegenseite. Munas Dabbur kann aber aus einer Spendlhofer-Spielerei am eigenen Sechzehner kein Kapital schlagen. Dann aber sorgen auch die Grazer erstmalig für Aufsehen. 29. Minute: Bright Edomwonyi versetzt Duje Caleta-Car, sein Abschluss fällt dann aber zu unplatziert aus bzw. reagiert Torhüter Cican Stankovic bestens. 34. Minute: Thorsten Röcher zirkelt einen Flankenball in den Salzburger Strafraum. Der Kopfball von Deni Alar, der zu zentral ausfällt, stellt dann Stankovic aber vor keinerlei Probleme. Die "Bullen" agieren weitgehenst auf "Sparflamme" bzw. ist man dann mit dem torlosen Halbzeitstand soweit auch recht gut bedient.

GEPA full 9449 GEPA-09051881517 Bildgröße ändern

Sturm-Angreifer Bright Edomwonyi und Diadie Samassekou lieferten einander beinharte Zweikämpfe.

 

Salzburg findet nicht wirklich in die Partie

Haben die Salzburger nach dieser langen bzw. intensiven Saison jetzt im zweiten Durchgang noch entprechend Pfeile im Köcher, um die kompakte Vogel-Truppe nun noch auf die Matte zu legen. Oder aber nützt Sturm Graz die Gunst der Stunde bzw. kann man nun tatsächlich den fünften Cuptitel unter Dach und Fach bringen. Was dann ganz den Anschein hat, denn die Steirer beginnen auch die zweite Spielhälfte sehr fordernd bzw. offensiv orientiert. Salzburg hat nach wie vor ungewohnte Schwierigkeiten mit der Spielgestaltung bzw. fehlt es ein augenscheinlich an der nötigen Frische. 56. Minute: Edomwonyi bedient Thorsten Röcher mit einem Lochpass, einmal mehr glänzt dann Schlussmann Stankovic als Torverhinderer. Der frischgebackene österreichische Fußballmeister lässt die Automatismen, die die Rose-Schützlinge in der jüngsten Vergangenheit so auszeichnete, völlig vermissen. Was aber auch daran liegt, dass Sturm Graz weiterhin sehr beherzt zum auftreten weiß. Ab der 71. Minute sind die "Schwarzen" dann auch in numerischer Überzahl, da Ramalho, der nicht den besten Tag hatte, zurecht den gelb/roten Karton sieht. 78. Minute: Deni Alar mit einer Doppelchance, er scheitert aber zweimal per Kopf zum wiederholten Male an Cican Stankovic. So steht es dann nach 92 gespielten Minuten auch nach wie vor 0:0 - es geht in die Verlängerung.

Stefan Hierländer mit dem Goldtreffer

In der ersten Hälfte der "Overtime" hält sich dann die Risikobereitschaft beider Teams sehr in Grenzen. Beiderseits ist man nun sehr bemüht darum, dem Gegenüber nun keine Möglichkeit mehr zu bieten, möglicherweise den siegbringenden Treffer zu markieren. Demzufolge deutet dann auch vieles daraufhin, dass im mit 27.100 Zusehern bestens besuchten Wörtherseestadion ein Elfmeterschießen entscheiden muss, wer dann letztlich die Trophäe in den Klagenfurter Abendhimmel strecken darf. Vor allem die numerisch geschwächten "Bullen" erwecken dann in der zweiten Hälfte der Verlängerung den Eindruck, dass man im 59. Saison-Pflichtspiel, das Glück eben Mal beim Penaltyschießen herausfordern will. Dann aber die 112. Minute: Marvin Potzmann mit dem Zuspiel auf Stefan Hierländer und der ehemalige Salzburger markiert aus kurzer Distanz das völlig verdiente 1:0. Und jetzt steppt der Bär im Stadion, mit über 20.000 Grazer Daumendrücker herrscht auch auf den Rängen ein deutliches Übergewicht. Nach 122 Minute ertönt der Schlusspfiff - der Cupsieger 2017/18 heißt SK Puntigamer Sturm Graz.

GEPA full 6677 GEPA-09051882507 Bildgröße ändern

So wie in dieser Szene ging es beim UNIQA ÖFB-Cupfinale desöfteren heiß her bzw. kam es zur "Rudelbildung".

 

SK STURM GRAZ - FC RED BULL SALZBURG 1:0 n.V. (0:0, 0:0)

Klagenfurt Wörtherseestadion, 27.100 Zuseher, SR: Harald Lechner (Wien)

SK Sturm Graz: Siebenhandl, Koch, Spendlhofer, Maresic, Potzmann, Jeggo, Röcher (102. Huspek), Hierländer, Zulj (122. Schoissengeyr), Edomwonyi (93. Jantscher), Alar (118. Lovric)

FC Red Bull Salzburg: Stankovic, Lainer, Ramalho, Calata-Car (46. Onguéné), Farkas, Yabo (98. Wolf), Samassekou, Schlager, Berisha, Gulbrandsen (76. Haidara), Dabbur (82. Hwang)

Tor: 1:0 (112. Hierländer)

gelbe Karten: Alar, Röcher, Zulj, Koch, Jantscher, Potzmann bzw. Caleta-Car, Stankovic, Ramalho, Hwang, Haidara

gelb/rote Karte: Ramalho (71. Salzburg)

Stimmen zum Spiel:

Heiko Vogel, Trainer Sturm Graz:

"Die Jungs haben alles perfekt umgesetzt, der Matchplan ging 120 Minuten auf. Wir waren die ganze Zeit die bessere Mannschaft und sind verdienter Cupsieger."

Deni Alar, Angreifer Sturm Graz:

"Wir haben uns diesen Cuperfolg mehr wie verdient bzw. hielt die Salzburger nur Schlussmann Stankovic so lange im Spiel. Heute haben wir wieder unter Beweis gestellt, dass wir eine geile Truppe sind, die mit ihrem Willen Berge versetzen kann. Wir haben diesmal unser System etwas umgestellt und verstärkt mit hohen Bällen operiert. Wie sich herausstellen sollte, war das eine sehr gute Entscheidung."

Marco Rose, Trainer Salzburg:

"Sturm Graz ist ein würdiger Cupsieger. Wir haben schon bessere Spiele als heute gemacht. Es war ein enges Spiel, heute war aber Sturm den Tick besser."

Cican Stankovic, Torhüter Salzburg:

"Sturm Graz hat völlig verdient gewonnen, wir waren diesmal einfach nicht gut genug, um den großen Coup zu landen. Überhaupt nach unserem Platzverweis wurde die Aufgabe brutal schwer. Wir können aber trotzdem zurecht stolz auf diese bärenstarke Saison sein."

zum UNIQA ÖFB-Cup LIVE TICKER

Bilder: GEPA Pichtures

 

Robert Tafeit