Es war Feierstimmung angesagt in der Red-Bull-Arena. Meister Red Bull Salzburg bejubelte im letzten Heimspiel der Saison einen Last-Second-Heimsieg gegen den SV Mattersburg und bekam im Anschluss an die Partie den Meisterteller überreicht. Außerdem sicherten sich die Bullen nach dem Gewinn der fünften Meisterschaft in Folge, was zuvor noch keiner österreichischen Mannschaft gelungen war, den nächsten Meilenstein in der Bundesliga-Geschichte: Bereits eine Runde vor Schluss konnten die bei 83 Punkten haltenden Mannen von Marco Rose den bisherigen Punkterekord der Wiener Austria (82 Zähler in der Saison 2012/13) überbieten. Aufgrund der anstehenden Liga-Reform (Punkte werden nach 22 Runden halbiert) wird die neue Bestmarke der Salzburger wohl ewig bestehen bleiben. 

 

Meister mit Punkterekord: Nach dem Spiel gegen Mattersburg stieg in der Red-Bull-Arena die große Party. 

Salzburg-Coach Marco Rose nahm gegenüber dem 4:1-Erfolg gegen Rapid gleich vier Änderungen vor. Cican Stankovic, Jerome Onguene, Fredrik Gulbrandsen (alle Bank) sowie Patrick Farkas (Kreuzbandriss) waren heute nicht mit von der Partie. Dafür rückten Alexander Walke, Duje Caleta-Car, Reinhold Yabo und Takumi Minamino in die Startelf der Bullen. Sein Gegenüber Gerald Baumgartner stellte seine Mannschaft gegenüber dem 1:1 gegen Admira ebenso auf vier Positionen um. Erhardt, Seidl, Gruber und Renner spielten anstelle von Mahrer, Lercher, Hart (alle verletzte) und Jano (gesperrt) von Beginn an. 

Der Meister hatte von Beginn weg die Kontrolle über das Spiel und kam folgerichtig auch zur ersten Torchance: Hannes Wolf brachte mit einem Lochpass Dabbur in Position, der das Leder aber nicht im Tor unterbrachte (8.). Die Burgenländer konnten sich in der Anfangsphase kaum von der Umklammerung der Bullen lösen und hatten alle Hände voll zu tun. Es dauerte bis zur 25. Minute, ehe die Burgenländer ein erstes Mal richtig zittern mussten: Hannes Wolf probierte es mit einem Hammer aus der Distanz, der an die Latte krachte. In der Folge wackelte die Defensive des SVM mehrmals, doch sowohl Ramalho (29.) als auch Dabbur (30.) verzogen. Wenige Augenblicke später war der Ball im Tor, doch Dabburs Treffer zählte wegen Hands zurecht nicht (33.). Demnach ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen. 

Ohne personelle Veränderungen nahmen beide Mannschaften den zweiten Spielabschnitt in Angriff. Für Hannes Wolf war die Partie nach 56 Minuten vorzeitig zu Ende: Der Youngster der Bullen stoppte einen vielversprechenden Konter der Gäste mit einem harten Foul an Okugawa. Referee Schüttengruber stellte Wolf nach seinem unfairen Tritt zurecht mit glatt Rot vom Platz (56.). Die Mattersburger nutzten die numerische Überlegenheit aber nicht und stellten sich weiter hinten rein. Die Bullen dribbelten sich häufig fest und taten sich weiterhin sehr schwer. In der letzten Minute der Nachspielzeit sollten sich die Bullen dann doch noch belohnen: Eine Freistoßhereingabe von Lainer landete bei Dabbur, der per Kopf zur Mitte legte. Dort lauerte der eingewechselte Gulbrandsen, der aus kurzer Distanz einschob – 1:0 (90.+5). 

Späte Entscheidung: Fredrik Gulbrandsen stellte in der 95. Minute auf 1:0. 

Stimmen zum Spiel

Salzburg-Coach Marco Rose gegenüber Sky: „Wie ich aussehe und rieche ist jetzt egal. Es ist der Moment, auf den wir alle gewartet haben. Wir haben heute das Spiel gemacht, das uns die Saison ausgezeichnet hat, in der 95. Minute in Unterzahl.“

Alexander Walke, Kapitän Red Bull Salzburg, am Sky-Mikro: „Es gibt nichts Schöneres, als nach so einer langen Saison den Teller in den Händen zu halten. Man muss aufpassen, was jetzt passiert. Wir werden das nächste Saison in Angriff nehmen und schauen, wie es weitergeht.“

Red Bull Salzburg – SV Mattersburg 1:0 (0:0)

Red-Bull-Arena, 14.441 Zuschauer, SR Schüttengruber

Tor: Gulbrandsen (90.+5)

Rot: Wolf (56.)

Salzburg: Walke – Lainer, Ramalho (65./Onguene), Caleta-Car, Schlager – Samassekou – Haidara, Wolf, Yabo (87./Daka) – Minamino (74./Gulbrandsen), Dabbur 

Mattersburg: Kuster – Novak, Malic, Erhardt, Renner – Gruber, Seidl, Ertlthaler – Okugawa (76./Bürger), Prevljak, Pink (71./Maierhofer)

 

Fotos: GEPA pictures/Red Bull Media

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth