Mit hohen Zielen und als selbsternannter Jäger des FC Red Bull Salzburg war der FK Austria Wien in die Spielzeit 2017/18 gestartet. 36 Liga-Partien später lautet die bittere Realität: Tabellenplatz sieben in der Endabrechnung sowie satte 40 Punkte hinter Meister Salzburg - eine Saison zum Vergessen für den FK Austria Wien. Nach zuletzt sechs sieglosen Spielen in Folge in der Bundesliga schossen sich die Violetten heute den ganzen Frust von der Seele. Mit einem 4:0-Kantersieg gegen den Meister verabschiedeten sich die Veilchen in die Sommerpause. Es war der erste Sieg gegen Salzburg seit mehr als viereinhalb Jahren. 

 

Patrizio Stronati und Co schießen den Meister ab. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Die Veilchen, für die es nach den zuletzt miserablen Auftritten um Wiedergutmachung und einen halbwegs versöhnlichen Saisonabschluss ging, begannen engagiert und waren zu Beginn leicht überlegen. Torchancen gab es vorerst allerdings keine zu begutachten. Für einen Austrianer war die Partie nach einer Viertelstunde allerdings bereits zu Ende. Vesel Demaku musste wegen Rückenproblemen verletzt ausgetauscht werden. Für ihn kam Stronati ins Spiel. Nichtsdestotrotz gingen die Violetten in Führung: Nach einem Patzer von Mwepu schnappte sich Prokop das Leder, der mit einem idealen Lochpass Monschein bediente. Der blieb vor Coronel cool und schoss das Spielgerät ins lange Eck – 1:0 (29.). Wenige Augenblicke später drehten Monschein und Prokop den Spieß um. Wieder patzte Mwepu im Mittelfeld, was Monschein nutzte und Prokop auf die Reise schickte. Der ließ Salzburgs dritten Goalie keine Chance und netzte zum 2:0 (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatte der Meister die Chance auf den Abschlusstreffer, doch Kadiri grätschte im letzten Moment in einen Schuss von Top-Torschütze Dabbur (45.). 

Am Boden: Xaver Schlager und Co zeigten heute ihre schlechteste Leistung in dieser Saison. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Beide Trainer sahen zur Halbzeit keinen Handlungsbedarf und schickten ihre jeweiligen Startformationen zurück auf das Feld. Auf eine Antwort der Bullen wartete man nach Seitenwechsel vergeblich. Vielmehr war es die Austria, die das Spiel vorzeitig auf Eis legte: Eine Freistoßhereingabe von Prokop landete bei Stronati, der sich gegen den eingewechselten Szoboszlai durchsetzte und das Leder ins Tor spitzelte – 3:0 (58.). In der Folge zogen sich die Hausherren zurück und waren darauf bedacht, die deutliche Führung über die Zeit zu bringen. Salzburg präsentierte sich heute so, wie man sie in dieser Saison noch nie gesehen hatte: Ideen- und Harmlos. Dann hatten die Bullen auch noch Pech: Zunächst war Munas Dabbur mit einem direkten Freistoß an der Stange gescheiterte, ehe Austria-Youngster Dominik Fitz nur wenige Augenblicke später aus schier unmöglichem Winkel den 4:0-Endstand fixierte (85.). 

Stimmen zum Spiel

Thomas Letsch, Trainer FK Austria Wien, gegenüber Sky: „Eine Versöhnung kann es nicht sein, die Saison ist nach wie vor nicht gut, wir haben uns aber sauber verabschiedet und Charakter gezeigt. Ein schöner Abschluss einer nicht so schönen Saison. Mit einem Erfolgserlebnis in die Pause zu gehen, ist schöner. Salzburg 4:0 zu schlagen ist ein Statement, egal wann in der Saison. Das tut uns sehr gut. Prokop hat das heute nach vorne sehr gut gemacht. Die Möglichkeit (, dass Robert Ibertsberger als Co-Trainer kommt) gibt es durchaus. Franz Schiemer ist ein sehr guter Freund von mir.“
 
Salzburg-Coach Marco Rose im Sky-Interview: „Wir haben uns das heute ein bisschen anders vorgestellt, die Niederlage nehme ich auch auf mich, weil wir viel verändert haben. Grundformation und Positionen von Spielern, es ist trotzdem kein Alibi für die Spieler. Heute haben wir nicht die Leistung gebracht, die wir können und wollen.“

FK Austria Wien – Red Bull Salzburg 4:0 (2:0)

Stadion Wiener Neustadt, 5.300 Zuschauer, SR Hameter 

Tore: Monschein (29.), Prokop (37.), Stronati (58.), Fitz (85.)

Austria: Pentz – Ruan, Madl, Kadiri (78./Blauensteiner) – Klein, Demaku (17./Stronati), Prokop, De Paula, Stangl – Fitz, Monschein (72./Frank)

Salzburg: Coronel – Pongracic, Onguene, Caleta-Car (81./Meisl) – Mwepu (57./Szoboszlai) – Haidara (62./Schmid), Schlager, Minamino – Gulbrandsen, Dabbur, Daka 

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth