Am zweiten Spieltag der Saison 18/19 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des RZ Pellets WAC mit dem FK Austria Wien. Und dabei, bei den "Veilchen" stieg zuletzt der russische Öl-Riese Gazprom mit einem Fünfjahresvertrag als Sponsor im Jugendbereich ein, verstanden es die Wiener dann im ersten Spielabschnitt dem Gegner doch ganz gehörig einzuheizen. Woran es dann aber mangelte war der Torabschluss, so blieben vier Möglichkeiten auf die Führung allesamt ungenützt. Einmal hatte dann auch die Torumrandung so ihre Einwände gegen einen Vorsprung der Gäste. Demzufolge, die Hausherren fanden im ersten Durchgang eine Einschussgelegenheit vor, war man beim Gastgeber dann auch zufrieden mit dem 0:0-Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel sollte sich die Sachlage dann aber doch grundlegend ändern. Plötzlich trauen sich auch die Heimischen wesentlich mehr zu bzw. gelingt dann Michael Sollbauer in der 72. Minute auch der alles entscheidende Treffer. Respekt - die Wolfsberger verbuchen die ersten drei Zähler in dieser noch jungen Spielzeit. Für die Austria hingegen gilt es Wunden zu lecken. Denn die Aufgaben werden nicht leichter. Schon am nächsten Spieltag wartet Red Bull Salzburg auf die "Violetten".

 

Deutliches Chancenplus aufseiten der Wiener

Und dabei kommt es für die völlig neu aufgestellten Lavanttaler zu deren Heimpremiere in der neuen Spielzeit. Beim ersten Saisonauftritt agierte die Ilzer-Truppe etwas unglücklich bzw. kassierte man in St. Pölten nach einem ungünstigen Spielverlauf noch eine 3:4-Niederlage.  Die Wiener Austria hingegen konnte beim Start mit dem Heimsieg gegen Aufsteiger Innsbrucker Steherqualitäten unter Beweis stellen. Nach einer halbstündigen Verspätung, es schüttete zuvor wie aus Kübeln, geht es dann bei durchaus korrekten Verhältnissen los in Wolfsberg. Aufseiten der Ilzer-Truppe waren dann gleich sieben Neuverpflichtungen in der Startformation zu finden. Bei den "Veilchen" waren es drei Akteure, die im Sommer neu dazugekommen waren. Das Spiel wird dann beiderseits vom Start weg flotten Schrittes angegangen. In der 7. bzw. in der 11. Minute gelangen dann die Gäste zu den ersten Topgelegenheiten. Kevin Friesenbichler bzw. Dominik Prokop können dabei aber nichts Zählbares verbuchen. Auch nach einer gespielten Viertelstunde herrscht dicke Luft im WAC-Strafraum. Austria-Kapitän Alexander Grünwald scheitert zuvor an Keeper Alexander Kofler. Bei dessen Nachschuss verhindert dann die Torstange die Führung der Letsch-Schützlinge. Angesichts dieser Möglichkeiten mussten die Hausherren froh darüber sein, noch keinen Schaden davongetragen zu haben. In der 25. Minute gelangen dann aber auch die "Wölfe" zu ihrer ersten vielversprechenden Torchance. Austria-Defender Florian Klein glänzt dabei mit einem schrecklichen Fehlpass. Dever Orgill zeigt sich davon aber zu überrascht bzw. kann Igor dann in höchster Bedrängnis noch Schlimmeres abwenden. Was dann doch zurfolge hat, dass die Lavanttaler das Spiel nun besser unter Kontrolle bekommen. Der Israeli Alon Turgeman trägt dann noch einmal Sorge dafür, dass es brennt im Gefahrenraum des WAC (36.). Dann aber geht es mit dem torlosen Unentschieden in die Halbzeitpause.

Pentz Dostal

Die drei Punkte bleiben im Lavanttal. Austria-Torhüter Patrick Pentz war beim entscheidenden Verlusttor ohne Abwehrchance.

 

Michael Sollbauer markiert das siegbringende Tor

Deutlich mehr Spielanteile in der ersten Hälfte verzeichneten die Gäste aus der Hauptstadt. Demzufolge mit dem entsprechenden Nachdruck werden die Gäste dann wohl auch im zweiten Durchgang ans Werk gehen. Bleibt abzuwarten, wie die Kärntner nun ihr Spiel anlegen bzw. darf doch erwartet werden, dass man weiterhin lauern wird auf die Konterchance. Der Gast ist es dann auch, der weiterhin das Sagen am Platz hat. Nur haben sich die Wolfsberger mittlerweile besser eingestellt bzw. steht man im Abwehrverbund engmaschiger, was dann eben Ideenreichtum bei den "Veilchen" erfordert. Aber die "Wölfe" verstehen es Nadelstiche zu setzen, Eindhoven-Neuzugang Marcel Ritzmaier verzieht in der 54. Minute aus bester Position. Dann ist es Marc Andre Schmerböck (59.), der über das Gehäuse ballert, jetzt sind die Wolfsberger so richtig im Spiel. Im Gegenstoß vereitelt dann Keeper Kofler einen Flachschuss von Turgeman. Die Begegnung wogt nun hin und her, mit einem Punkt scheint da niemand wirklich viel Freude zu haben. In der 69. Minute ist es dann wieder Schmerböck der abschließt, FAK-Schlussmann Patrick Pentz pariert aber ohne Fehl und Tadel. 72. Minute: Die Wolfsberger kommen zu ihrem allerersten Eckball, den Michael Liendl zur Mitte bringt. Dort ist dann Kapitän Michael Sollbauer optimal postiert. Per Innenstange köpft er das Leder aus kurzer Distanz zum 1:0 in die Maschen. Danach herrscht verständlicherweise hektisches Treiben im Lager der "Violetten". Aber Wernitznig, Sprangler und Kollegen lassen dann nichts mehr anbrennen bzw. bringt man dann sehr abgeklärt den knappen Eintorevorsprung über die noch verbleibende Spielzeit. In der nächsten Runde gastieren die Wolfsberger am Sonntag, 12. August beim SK Rapid Wien.  Die Wiener „Veilchen“ gastieren bereits am Tag davor mit der selben Beginnzeit beim FC Red Bull Salzburg.

 

WOLFSBERGER AC - AUSTRIA WIEN 1:0 (0:0)

Lavanttal-Arena, 4727 Zuseher, SR: Oliver Drachta (OÖ)

RZ Pellets WAC: Kofler, Gollner, Schmitz, Sollbauer, Sprangler, Novak, Ritzmaier (70. Leitgeb), Liendl (91. Rnic), Schmerböck (70. Jovanovic), Wernitznig, Orgill

FK Austria Wien: Pentz, Klein, Ebner, Madl, Grünwald, Prokop (85. Monschein), Igor, Matic, Salamon, Turgeman (61. Venuto), Friesenbichler (81. Edomwonyi)

Tor: 1:0 (72. Sollbauer)

gelbe Karten: Ritzmaier bzw. Salamon, Monschein

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer, Trainer Wolfsberg:

"Wir waren in der Anfangsphse glücklich. In der Pause haben wir die Mannschaft aufgerüttelt. Die Leistung in der zweiten Hälfte hat mich richtig zuversichtlich gestimmt. Nach dem Treffer zum 1:0 haben wir sehr gut verteidigt. Das Glück, das uns zuletzt in St. Pölten gefehlt hat, war nun auf unserer Seite."

Michael Liendl, Mittelfeld Wolfsberg:

"Dieser Erfolg war nach dem doch unglücklichen Start extrem wichtig für uns. Wir können mit jedem Gegner in der Liga mithalten, das haben wir auch bestätigt. Klar hatte die Austria ein spielerisches Übergewicht, aber letztlich waren wir dann bei einer Standart eben effizienter."

Thomas Letsch, Trainer Austria Wien:

"Das Ergebnis ist absolut enttäuschend. Es war eine völlig unnötige Niederlage. Wir haben die ersten 20 Minuten gut gespielt und viele Chancen kreiert. In der zweiten Hälfte haben wir den Zugriff verloren. Wir hätten den Punkt mitnehmen sollen."

Alexander Grünwald, Kapitän Austria Wien:

"Wir sind doch sehr enttäuscht, eben weil wesentlich mehr drinnen war. Vor allem in der ersten Spielhälfte hätten wir viel mehr herausholen müssen. Im zweiten Durchgang haben wir es dann nicht geschafft gefährlich zu werden bzw. sind dem Rückstand dann vergeblich nachgelaufen."

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Bild: Harald Dostal

 

Robert Tafeit