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Qarabag Agdam war Mittwoch, heute ist SV Ried. Nach der etwas unerwarteten Hinspielniederlage von Red Bull Salzburg in der CL-Qualifikation wartete mit der Spielvereinigung Ried ein harter Gegner in der heimischen Meisterschaft. Mit Oliver Glasner werden die Innviertler vom ehemaligen Co-Trainer von Roger Schmidt betreut. Wo die Salzburger mit Adi Hütter einen Trainer gefunden haben, der die Spielphilosophie der letzten beiden Jahre fortführen und verfeinern will, hat Stefan Reiter einen Trainer verpflichtet, der das Rieder Spiel in diese Richtung erst verändern muss.

 

Hohes Tempo in Halbzeit eins

Bei starkem Regen legten beide Mannschaften einen fulminanten Start hin. Die Leidenschaft und Überzeugung zur eigenen Spielausrichtung war auf beiden Seiten erkennbar. Sowohl bei Ried als auch bei RBS waren bei Ballbesitz Gegner immer mindestens 3 Spieler in Ballnähe und attackierten den ballführenden Spieler vehement.

Daraus resultierte ein offener Schlagabtausch, gepickt mit zahlreichen guten Ballgewinnen in aussichtsreichen Feldpositionen, die dann mehr oder minder brauchbar von den jeweiligen Mannschaften zu Ende gespielt wurden.

In den ersten 45 Minuten hatte die Mannschaft von Adi Hütter die gefährlicheren Spielszenen. Alan und Ankersen hatten beispielsweise zu Beginn eine Doppelchance auf die Führung. Trotz allem ging es nach einer temporeichen ersten Hälfte torlos in die Pause.

 

Hütter wechselt doppelt

Zur zweiten Halbzeit ließ Adi Hütter mit einem Doppelwechsel aufhorchen. Für den etwas angeschlagenen Andreas Ulmer brachte er Christian Schwegler in das Spiel. Der heute etwas zweikampfschwache Leitgeb wurde von Kevin Kampl ersetzt.

 

 

Wechsel macht sich früh bezahlt

Die Einwechslung von Kevin Kampl sollte sich schon in der 50. Spielminute bezahlt machen. Der Slowene trat zu einem Freistoß von der Seite an, brachte das Spielgerät in das Zentrum, dort verlängerte Hinteregger auf Schiemer, der den Ball zur Führung in das Tor köpfte.

Im Anschluss waren die Salzburger dem zweiten Tor näher. In der 67. Minute hätte die Vorentscheidung fallen müssen. Keita erkämpfte den Ball, leitete schön auf Sabitzer weiter, dieser sah den gut postierten Alan im Zentrum. Der Brasilianer versuchte Gebauer zu umkurven, scheiterte und legte im Anschluss per Ferse auf Bruno zurück, der in das Leere flankte.

 

Schiemer-Ausschluss macht Spiel noch einmal spannend

Die 78. Spielminute sollte noch einmal Spannung in die Begegnung bringen. Schiemer versucht einen gut gespielten Konter der Rieder zu unterbinden, kann Murg allerdings nur mit einem Foul stoppen. Das bedeutete die zweite gelbe Karte und somit Ausschluss für den Salzburger.

Im Anschluss witterten die Hausherren noch einmal die Chance auf den Ausgleich. Trotz beherztem Anlaufen der Gastgeber ließ die Verteidigung der ‚Roten Bullen’ nichts mehr anbrennen und konnte in der Nachspielzeit durch einen Distanzschuss von Bruno sogar noch das 2:0 erzielen. Somit bleibt die Truppe von Adi Hütter in der Liga ohne Punkteverlust.

 

Stimmen zum Spiel:

Martin Hinteregger (Spieler RBS): „Ich glaube, dass Oliver Glasner in Ried super Arbeit geleistet hat. Die Rieder sind taktisch sehr gut ausgerichtet. das muss man ihnen schon lassen. Es hat mich etwas an die damaligen Trainingsspielchen noch unter Roger Schmidt erinnert.“

Franz Schiemer (Spieler RBS): „Ich habe mein Tor nicht gesehen. Ich dachte anfangs, es wäre Eckball. Ried ist eine starke Mannschaft. Ich bin mir sicher, dass Ried in dieser Saison ganz vorne mitmischen kann. Vielleicht hat am Ende des Tages die individuelle Klasse entschieden. Wir haben uns heute vorgenommen, dass wir sofort wieder auf die Siegerstraße zurückkehren. Jetzt werden wir es auch am Mittwoch richten.“

Adi Hütter (Trainer RBS): „Es war ein absoluter Arbeitssieg, gegen eine Rieder Mannschaft, die sehr ambitioniert war. Auf Grund der zweiten Halbzeit haben wir uns den Sieg klar verdient. Wir haben hinten gar nichts mehr zugelassen. Das Tor von Bruno war für unseren Neuzugang sehr erfreulich. Gegen Qarabag müssen wir von Beginn an Druck machen. Ich bin davon überzeugt, dass wir über 90 Minuten zuhause ein gutes Spiel machen werden und dann auch hoffentlich aufsteigen.“

Oliver Glasner (Trainer Ried): „Im Endeffekt war Salzburg besser. Meine Mannschaft hat über weite Strecken sehr gut gespielt. Defensiv haben wir sehr gut verteidigt, offensiv hat uns etwas die Durchschlagskraft gefehlt. Ich sehe klare Fortschritte bei meiner Mannschaft.“

Slide-Foto: redbull gepa-pictures