Der FC Salzburg konnte auch sein zweites Spiel in der Europa-League-Gruppenphase gewinnen. Die Bullen setzten sich am Donnerstagabend vor 24.000 Zuschauern in der heimischen Red-Bull-Arena gegen den schottischen Traditionsverein Celtic Glasgow mit 3:1 durch. Dabei begann das Spiel mit einem Schockmoment für Salzburg: Edouard brachte die Gäste nach nur 95 Sekunden in Führung. Salzburg ließ sich aber nicht irritieren, ergriff sofort das Kommando und drehte in der zweiten Halbzeit das Spiel. Takumi Minamino und Munas Dabbur per Doppelpack sorgten für einen letztendlich klaren 3:1-Heimsieg. Im Parallelspiel feierte RB Leipzig einen 3:1-Auswärtssieg gegen Rosenborg Trondheim. Die Salzburger Bullen führen die Gruppe B mit dem Punktemaximum von 6 Zählern an. Dahinter rangiert RB Leipzig mit drei Punkten. 

 

Minamino und Dabbur (2) sorgten mit ihren Treffern für einen hochverdienten 3:1-Heimsieg.

Rose überrascht im Sturm 

Salzburg-Coach Marco Rose schickte seine Mannschaft in der gewohnten 4-4-2-Grundformation mit Mittelfeldraute auf den Platz. Im Vergleich zum ersten Gruppenspiel gegen RB Leipzig nahm der Deutsche eine Umstellung vor. Takumi Minamino begann heute etwas überraschend an vorderster Front neben Munas Dabbur. Reinhold Yabo, der in Leipzig noch in der Startformation gestanden war, musste heute zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen. 

Celtic schockt Salzburg nach 95 Sekunden 

Unmittelbar nach dem Anpfiff gab es eine kalte Dusche für die Bullen. Ramalho schätzte einen langen Ball von Tierney völlig falsch ein und zog im Laufduell gegen den körperstarken Odsonne Edouard den Kürzeren. Der Franzose konnte alleine aufs Tor ziehen und ließ Walke mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Chance - 0:1 (2.). Die Bullen versuchten, den Fehlstart umgehend zu korrigieren, hatten in der Folge deutlich mehr Ballbesitz und zogen ihr gewohntes Kombinationsspiel auf. Gegen die kompakt verteidigenden Schotten fehlte es ihnen im letzten Drittel allerdings an der nötigen Durchschlagskraft. Schnelle Salzburger Kombination brachten die Abwehrkette von Celtic allerdings ins Wanken: Munas Dabbur zog nach Doppelpass mit Wolf ansatzlos von der Strafraumgrenze ab, verfehlte das Tor jedoch knapp (14.). Der gefährlichste Mann in der Offensive der Hausherren war Takumi Minamino, der heute anstelle von Yabo beginnen durfte. Zunächst segelte ein Kopfball des Japaners nach Schlager-Vorlage nur knapp drüber (24.), ehe ein Querpass von Minamino gerade noch abgefangen werden konnte (28.). 

Aktivposten: Takumi Minamino war einer der auffälligsten Offensivakteure der Salzburger. 

Salzburg erhöhte in der Folge das Tempo und der Japaner wirbelte weiter: Lainer tankte sich auf der stark bespielten rechten Seite nach vorne, gab scharf und flach zur Mitte, wo Minamino nur haarscharf verpasste (32.). Salzburg hatte das Spiel weiterhin im Griff, drängte die tiefstehenden Gäste hinten rein und drängte auf den Ausgleich, doch ein Schuss von Schlager zischte knapp rechts vorbei (42.). Wenig später tauchten die Gäste aus Schottland zum zweiten Mal vor dem Salzburger Tor auf und zum zweiten Mal zappelte das Spielgerät im Netz. Der vermeintliche Treffer von Edouard zum 0:2 zählte wegen Abseits jedoch zu Recht nicht (44.). 

Salzburg dreht die Partie

Personell unverändert kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Unverändert auch das Spielgeschehen am Platz. Salzburg gab unmittelbar nach Wiederbeginn das Tempo vor und hatte bereits wenige Minuten nach dem Seitenwechsel die Top-Chance auf den Ausgleich: Wolf schickte mit einem Steilpass Dabbur auf die Reise, der aus kürzester Distanz an Celtic-Keeper Gordon scheiterte (47.). Salzburg drückte weiter und belohnte sich nur wenig später mit dem längst überfälligen Ausgleichstreffer: Minamino verlängerte eine Flanke von Lainer Richtung Torout, wo Wolf überragende Übersicht bewies und das Leder stark ins Zentrum spielte. Dort lauerte Munas Dabbur, der aus kurzer Distanz zum hochverdienten 1:1 einschob (55.).

Celtic wirkte geschockt und fing sich nur wenige Minuten später das zweite Gegentor. Eine scharfe Hereingabe von Ulmer rauschte an Freund und Feind vorbei, landete letztendlich bei Minamino, der seine starke Leistung krönte und den Ball aus kürzester Distanz ins Tor stocherte - 2:1 (61.). Wenig später machten die Hausherren alles klar: Forrest stellte sich bei einem Zweikampf mit Ulmer alles andere als geschickt an, legte den Linksverteidiger der Bullen im Strafraum. Der ukrainische Referee Boiko entschied sofort auf Strafstoß und Rot. Munas Dabbur übernahm die Verantwortung und knallte den Ball kompromisslos in die Mitte - 3:1 (73.). In der absoluten Schlussphase ließen die Salzburger nichts mehr anbrennen, hatten in der Nachspielzeit sogar die Chance auf einen höheren Sieg, doch Yabo verfehlte im Fünfer den Ball (90.+1). 

UEFA Europa League, Gruppe B, 2. Spieltag

FC Salzburg - Celtic Glasgow 3:1 (0:1)

Red-Bull-Arena; 24.000 Zuschauer, SR Boiko (UKR)

Tore: Dabbur (55., 73./Elfmeter), Minamino (61.) bzw. Edouard (2.)

Rot: Forrest (72./Torraub)

Salzburg: Walke - Lainer, Ramalho, Pongracic, Ulmer - Samassekou - Haidara, Wolf (79./Gulbrandsen), Schlager - Minamino (71./Junuzovic), Dabbur (85./Yabo)

Celtic: Gordon - Lustig, Boyata, Hendry, Tierney - Forrest, Mulumbu, Ntcham, McGregor - Griffiths (61./Sinclair), Edouard (82./Morgan)

 

Fotos: GEPA pictures/Red Bull Media

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth