Das Niederösterreich-Derby zwischen dem SKN St. Pölten und FC Flyeralarm Admira in der 9. Runde der Tipico Bundesliga brachte keinen Sieger hervor. In einer intensiven und kurzweiligen Partie trennten sich beide Mannschaften am Samstagabend mit einem torlosen Remis. St. Pöltens Interimstrainer Marcel Ketelaer nahm nach dem Abgang von Didi Kühbauer zu Rapid keine Änderungen vor, vertraute auf Altbewährtes und sah einen guten Auftritt seiner Mannschaft, die dem Derbysieg deutlich näher war. Letztendlich scheiterte der Sensations-Zweite aber an der Chancenauswertung. 

 

Rene Gartler und Co scheiterten heute an der Chancenverwertung. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Interimstrainer Ketelaer setzt auf Altbewährtes 

SKN-Interimscoach Marcel Ketelaer nahm gegenüber der letzten Aufstellung von Ex-Trainer Didi Kühbauer keine Umstellungen vor, schickte dieselben elf Spieler auf den Platz, die am vergangenen Samstag einen verdienten Auswärtssieg gegen Rapid eingefahren haben. „Es wäre verrückt, etwas zu ändern“

Admira-Trainer Ernst Baumeister wechselte im Vergleich zur Heimniederlage gegen Altach auf zwei Positionen. Lukas Malicsek, zuletzt rotgesperrt, spielte anstelle von Marcus Maier auf der linken Abwehrseite. Zudem rotierte Morten Hjulmand für den erkrankten Patrick Schmidt in die Anfangsformation der Panther. 

Niederösterreich-Derby auf Augenhöhe 

In einer sehr verhaltenen Anfangsphase waren es die Gäste aus der Südstadt, die versuchten die Spielkontrolle zu erlangen und St. Pölten zu Fehlern zu zwingen. St. Pölten hingegen schaltete wie schon in den letzten Wochen und Monaten sehr gut um und fand die erste Top-Chance vor: Taxiarchis Fountas probierte es mit einem Schuss vom rechten Strafraumeck, der haarscharf links vorbei ging (17.). Wenig später hatte die Admira Glück, dass ein abgerissener Kopfball von Bauer an die Stange prallte (28.). 

Die Mannen von Ernst Baumeister versteckten sich aber nicht, tauchten immer wieder gefährlich vor dem Tor von Christoph Riegler auf, der im Eins gegen Eins mit Bakis siegreich blieb und mit einem starken Reflex das Gegentor verhindern konnte (32.). In der Schlussphase der ersten 45 Minuten entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften gute Ansätze in der Offensive zeigten. Letztendlich beendete Schiedsrichter Gishamer die erste Hälfte mit einem torlosen Unentschieden. 

St. Pölten ist dem Derbysieg näher, scheitert aber an der Chancenverwertung 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld der NV-Arena. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel mussten die Gäste jedoch einen herben Rückschlag hinnehmen. Für Abwehrchef Bjarne Thoelke ging es wegen einer Verletzung nicht mehr weiter. Für ihn kam Marcus Maier ins Spiel. St. Pölten versuchte in der Folge die dadurch entstandene Unordnung in der Defensive zu nutzen, fanden durch einen Kopfball von Gartler (58.) sowie einem Distanzschuss von Ingolitsch, der nur haarscharf vorbeisegelte (60.) sehr gute Chancen vor. 

Die Hausherren hatten die Partie nun deutlich im Griff, fanden zahlreiche Top-Chancen auf den wohl alles entscheidenden ersten Treffer in diesem Niederösterreich-Derby vor: Zunächst warf sich Bauer in letzter Sekunde in einen Schuss von Gartler (71.), ehe ein Volley von Fountas nur knapp am Tor vorbeizischte (80.). In der Nachspielzeit hatte die Admira sogar die große Chance auf das Last-Minute-Siegtor, doch Jakolis scheiterte freistehend an Riegler, der stark reagierte und für seine Mannschaft den Punkt sicherte (90.+2). 

Stimmen zum Spiel

Marcel Ketelaer, Interimstrainer SKN St. Pölten: „Wir hatten es schwer in der ersten Halbzeit, die Überzahl im Mittelffeld von Admira auszuspielen. In der zweiten Halbzeit waren wir besser eingestellt und hatten die eine oder andere Situation, die gut war, aber mit dem 0:0 können beide Mannschaften heute gut leben. Es hat Konsequenz und Motivation gefehlt.“

Andreas Blumauer, General Manager SKN St. Pölten, über die Trainersuche: „Wir haben eine große Auswahl und sind heuer viel interessanter als noch letztes Jahr. Das Wichtige ist, er muss zum SKN passen und den Weg fortschreiten, den wir in den letzten Wochen gegangen sind - das ist die Voraussetzung. Wichtig ist, dass er die österreichische Liga kennt und deutschsprachig ist, aber natürlich haben Österreicher Vorteile. Es ist eine lange Liste an interessanten Kandidaten.“

Ernst Baumeister, Trainer FC Flyeralarm Admira: „Ich kann mit dem Punkt leben. So wie Sankt Pölten in den letzten Spielen gespielt hat, war es ein gerechtes Unentschieden. In der zweiten Halbzeit ist wenig gegangen. Wenn wir nach vorne gekommen sind, waren wir gefährlich, aber es ist zu wenig passiert. Wir hätten mehr Druck erzeugen müssen. Der Spielfluss ist ins Wackeln gekommen. Ich bin nicht unzufrieden, wie das Match ausgegangen ist.“

Quelle: Sky

SKN St. Pölten - FC Flyeralarm Admira 0:0

NV-Arena; 3.187 Zuschauer; SR Gishamer 

St. Pölten: Riegler – Ingolitsch, Meisl, Luan, Drescher, Haas (68./Hofbauer) – Mislov, Fountas (81./Luxbacher), R. Ljubicic – Pak (90./Balic), Gartler

Admira: Leitner - Zwierschitz, Thoelke (53./Maier), Bauer, L. Malicsek - Sahanek (90.+3/Kadlec), Hjulmand, Vorsager, Toth, Paintsil (78./Jakolis) - Bakis 

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth