Der SK Rapid Wien ist mit einem knappen Heimsieg gegen den SV Mattersburg auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Die Hütteldorfer setzten sich am Samstagnachmittag in der 10. Bundesliga-Runde gegen den SV Mattersburg knapp mit 1:0 durch. Das Goldtor beim Heim-Debüt von Neo-Rapid-Coach Didi Kühbauer erzielte Christoph Knasmüllner in der 11. Spielminute. Für Rapid war es der erste Ligasieg seit dem 2:1 gegen Innsbruck vor sechs Wochen. In der Tabelle verbesserten sich die Grün-Weißen auf den siebenten Platz. Mattersburg ist nach der sechsten Saisonniederlage auf dem achten Rang zu finden.  

 

Goldtor: Christoph Knasmüllner schoss Rapid mit seinem ersten Liga-Saisontor zum erhofften Heimsieg gegen Mattersburg. Foto: Josef Parak

Neo-Coach Kühbauer nimmt zahlreiche Umstellungen vor 

Rapid-Coach Didi Kühbauer nahm gegenüber dem Auswärtsspiel gegen die Glasgow Rangers gleich vier Änderungen vor. Christopher Dibon, der seit dem Cupfinale 2017 kein Spiel von Beginn an bestritten hat, feierte heute sein Startelf-Comeback in der Kampfmannschaft, ersetzte den verletzten Mateo Barac in der Innenverteidigung. Außerdem rotierte der wiedergenesene Boli Bolingoli auf seine angestammte Position links in der Viererabwehrkette. In der Offensive musste Kühbauer auf den rotgesperrten Andrei Ivan sowie auf den angeschlagenen Veton Berisha verzichten. Dafür durften Christoph Knasmüllner und Deni Alar von Beginn an ran. 

Sein Gegenüber Klaus Schmidt brachte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Innsbruck drei Neue. Cesar Ortiz und Daniel Kerschbaumer standen ebenso wie der zuletzt gesperrte Thorsten Mahrer in der Starformation der Burgenländer. Lukas Rath, Alois Höller und Julius Ertlthaler mussten zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen. 

Knasmüllner erzielt sein erstes Saisontor in der Bundesliga 

Es entwickelte sich das erwartete Spiel. Die Hausherren hatten von Beginn an deutlich mehr Ballbesitz, versuchten das Spiel ruhig aufzubauen und über die Seiten zum Erfolg zu kommen. Mattersburg hingegen verteidigte stark und ließ in den ersten Minuten keinen Abschluss der Grün-Weißen zu. Der erste Schuss auf das Tor von Markus Kuster sollte aber gleich für gute Stimmung im Allianz-Stadion sorgen. Ein missglückter Befreiungsschlag von Kerschbaumer landete genau vor den Füßen von Knasmüllner, der mit einem schnellen Haken Gruber ins Leere rutschen ließ und wuchtig abzog. Via Innenstange landete das Spielgerät im Netz - 1:0 (11.). Erstes Liga-Tor für den Edeltechniker. Angetrieben vom frühen Führungstreffer versuchte Rapid, schnell nachzulegen. Eine scharfe Hereingabe von Bolingoli konnte gerade noch vor dem einschussbereiten Pavlovic wegschlagen werden (15.). 

Die Gäste konnten zwar vereinzelt für Entlastung sorgen, das von Richard Strebinger bewachte Rapid-Tor aber selten bis gar nicht gefährden. Nichtsdestotrotz war den Gastgebern die Verunsicherung aufgrund der turbulenten letzten Wochen anzumerken. Zahlreiche Ballverluste verhinderten einen kontrollierten Spielaufbau, Torchancen waren in den ersten 45 Minuten eine absolute Rarität. Die größte Torchance vor dem Pausenpfiff entstand zufällig: Eine Hereingabe von Schwab segelte an Freund und Fein vorbei, landete letztendlich bei Alar, der mutterseelenallein an der zweiten Stange zum Kopfball kam, diesen aber nicht im Tor unterbrachte (41.). Unmittelbar davor zählte ein Kopfballtreffer von Pusic wegen eines Fouls an Dibon zu Recht nicht. So ging Rapid mit einer knappen Führung in die Pause.  

Neo-Coach Didi Kühbauer darf sich über einen gelungenen Heim-Einstand freuen. Foto: Josef Parak

Rapid bringt Vorsprung über die Zeit 

Beide Mannschaften kehrten unverändert aus den Katakomben des Allianz-Stadions zurück. Unmittelbar nach Wiederbeginn war die Rapid-Defensive bereits gefragt. Zunächst drehte Strebinger einen wuchtigen Weitschuss von Jano an die Latte, ehe der darauffolgende Corner im Kollektiv bereinigt werden konnte (48.). Auf der anderen Seite hatte Alar nach einem abgerissenen Schuss von Knasmüllner das 2:0 auf dem Fuß, wirkte aber überrascht und setzte das Leder aus kürzester Distanz drüber (51.). In der Folge gestaltete sich die Partie ausgeglichen. Rapid hatte zwar weiterhin mehr Ballbesitz, produzierte aber zunehmends mehr Abspielfehler. Mattersburg witterte die Chance und hatte bei einem satten Schuss von Gruber aus spitzem Winkel den Torschrei auf den Lippen, doch Strebinger rettete Rapid mit einer sensationellen Parade (62.). Wenig später fand Alar eine Top-Chance auf die Vorentscheidung vor, doch Malic warf sich rettend in den wuchtigen Abschluss des Rapid Stürmers und verhinderte den zweiten Gegentreffer (70.). 

Kühbauer setzte ein klares Zeichen, brachte den defensiven Matic für Spielmacher Knasmüllner ins Spiel. Die Mannen von Didi Kühbauer verteidigten geschickt und schalteten nach Ballgewinn gut um. Deni Alar hatte einmal mehr die Entscheidung auf dem Fuß, setzte das Leder aber völlig freistehend am langen Eck vorbei (80.). Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit hatten die 18.200 Zuschauer im Allianz-Stadion den Torschrei auf den Lippen, doch Kuster kratzte einen Freistoß von Schwab mit einer sensationellen Parade aus dem Kreuzeck (90.). In der Nachspielzeit ließen die Hausherren nichts mehr anbrennen und brachten den ersten Ligasieg seit Ende August in trockene Tücher. 

Rapid rettete den knappen Vorsprung über die Zeit. Foto: Josef Parak

Stimmen zum Spiel

Dietmar Kühbauer, Trainer SK Rapid: „Drei Punkte, die enorm wichtig für die Köpfe und das gesamte Umfeld sind. Ein notwendiger Dreier, wir haben einen Muss-Sieg eingefahren, es war ein hartes Stück Arbeit, aber verdient. Dass es noch nicht perfekt ist, ist auch klar, jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, ich habe einiges gesehen, was es noch braucht. Die drei Punkte sind für uns alle das Wichtigste. Wir hätten es früher entscheiden können, haben es nicht getan und man weiß, dass Mattersburg immer bis zum Schlusspfiff alles probiert. Die Spieler haben in den letzten Monaten nicht viel Zeit für Regeneration gehabt, wir müssen gut trainieren und auch die nötigen Pausen machen.“

Christoph Knasmüllner, Siegtorschütze SK Rapid: „Wir haben das gezeigt, was wir heute können, gut den Ball laufen lassen und wir sind früh in Führung gegangen. Wir haben dann nicht nachgelegt, guten Fußball gespielt und viele Chancen herausgespielt, es aber spannender gemacht. Wir haben das gezeigt, was er uns vor gibt, hohes Pressing, vorne attackiert.“

Daniel Kerschbaumer, SV Mattersburg: „Über weite Strecken haben wir es ganz gut gemacht, dass Rapid relativ heimstark ist, haben wir gewusst. Im Endeffekt ist es ein Eigenfehler von mir und es tut mir leid für die Mannschaft. Rapid hat die Seiten gut überlagert. Im Großen und Ganzen war es eine gute Leistung von uns.“

Quelle: Sky

SK Rapid Wien - SV Mattersburg 1:0 (1:0)

Allianz-Stadion; 18.200 Zuschauer; SR Hameter 

Tor: Knasmüllner (11.)

Rapid: Strebinger - Potzmann (63./Müldür), Sonnleitner, Dibon, Bolingoli (88./Auer) - D. Ljubicic, Schwab - Murg, Knasmüllner (75./Martic), Alar - Pavlovic 

Mattersburg: Kuster - Mahrer, Malic, Ortiz - Kerschbaumer (67./Höller), Erhardt, Jano, Hart (83./Ertlthaler), Renner - Pusic (77./Prosenik), Gruber

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth