Das tabellarische Spitzenspiel in der 13. Runde der Tipico Bundesliga zwischen dem Tabellendritten SKN St. Pölten und dem Zweiten LASK brachte keinen Sieger hervor.

Beide Mannschaften trennten sich in einer intensiven und packenden Partie mit einem 2:2-Remis, mit dem die Niederösterreicher wohl besser leben können. Joao Victor schoss die Gäste in der 16. Minute in Führung, ehe Pak praktisch im Gegenzug der Ausgleich gelang (18.). Nachdem Joao Victor den LASK mit einem Prachttreffer neuerlich in Führung gebracht hatte (70.), gelang SKN-Verteidiger Luan kurz vor Schluss per Kopf der nicht unverdiente Ausgleich (88.).

Damit endete auch das zweite Saisonduell zwischen St. Pölten und LASK mit einer Punkteteilung. 

Oliver Glasner wartet mit dem LASK seit fünf Liga-Partien auf einen Sieg. Foto: Harald Dostal/fodo.media

In der NV-Arena geht es hin und her

Gegenüber dem knappen Cup-Erfolg gegen Lafnitz nahm Ranko Popovic drei Umstellungen vor. Martin Rasner, Dominik Hofbauer und Rene Gartler rotierten für Sandro Ingolitsch, Manuel Haas und Daniel Schütz in die Startelf der Hausherren. 

LASK-Coach Oliver Glasner musste erstmals nach neun Pflichtspielen eine Änderung in seiner Startelf vornehmen. Emanuel Pogatetz verteidigte heute anstelle des gelbgesperrten Gernot Trauner.

Die Gäste aus Linz waren von Beginn an bemüht, das Spiel langsam aufzubauen und die Spielkontrolle zu erlangen. St. Pölten versteckte sich aber nicht, agierte mutig und so entwickelte sich eine schwungvolle und abwechslungsreiche Anfangsphase, in der die Gäste in Führung gingen. Thomas Goiginger tankte sich von rechts gewohnt energisch in den Strafraum, wo die Kugel etwas glücklich vor den Füßen von Joao Victor landete, der problemlos vollstreckte - 0:1 (16.). Drittes Saisontor für den Brasilianer. Die Antwort der Hausherren ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Pak stieg bei einem Ambichl-Corner am höchsten und ließ Schlager mit seinem wuchtigen Kopfball keine Abwehrchance - 1:1 (18.). 

Es entwickelte sich ein rassiges Spitzenspiel, in dem beide Mannschaften versuchten, schnell ins Angriffsdrittel vorzustoßen und das Leder nicht allzu lange in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen. Die bessere Torchancen erarbeiteten sich die Gäste aus Oberösterreich: Über Wiesinger und Joao Victor landete das Spielgerät bei Otubanjo, der dann allerdings zu lange zögerte und am Abschluss gehindert werden konnte (25.). Kurz vor der Pause waren die Linzer dem abermaligen Führungstreffer nahe: Ranftl legte im Strafraum auf Goiginger ab, dessen Volleyschuss hauchzart über die Latte zischte (41.). So endete eine schwungvolle erste Halbzeit mit einem 1:1-Remis. 

Luan verhindert LASK-Sieg 

Nur wenige Augenblicke nach Wiederbeginn hatten die zahlreich mitgereisten LASK-Fans den Torschrei auf den Lippen: Nach feinem Zuspiel von Joao Victor hatte Otubanjo freie Bahn. Der Nigerianer überlupfte den herausgeeilten Riegler, scheiterte aber an der Latte (49.). Kurz darauf war LASK-Keeper Schlager hellwach und verhinderte mit einem tollen Reflex den Führungstreffer durch Balic (53.). Die Gäste wurden mit Fortdauer der zweiten Hälfte immer dominanter und belohnten sich mit einem herrlichen Treffer zum 2:1. Eine von Mislov zu kurz geklärte Michorl-Ecke landete genau vor den Füßen von Joao Victor, der von knapp außerhalb des Strafraums mit einem herrlichen Schuss ins rechte Kreuzeck auf 1:2 stellte (70.). 

Die Wölfe gaben jedoch nie auf, glaubten bis zum Schluss an einen Zähler und bejubelten in der 88. Minute den Treffer zum 2:2. SKN-Verteidiger Luan kam bei einer Ambichl-Hereingabe völlig frei zum Kopfball und platzierte diesen im linken unteren Eck (88.). So endete ein spannendes und intensives Spitzenspiel mit einem 2:2-Remis, mit dem der SKN wohl wesentlich besser leben kann. 

Stimmen zum Spiel

Ranko Popovic, Trainer SKN St. Pölten: „Es tut sehr gut, vor allem nach den zwei Niederlagen. Das wichtigste für mich ist, dass die Mannschaft heute ein Gesicht gezeigt hat, das ich in Zukunft auch sehen möchte. Es gab viel Intensität und es war ein gutes Spiel. Ich hoffe, dass wir in Zukunft noch öfter so eine Partie leisten, aber mit einem besseren Ergebnis für uns. Ich habe schon Fortschritte gesehen, was das Spiel betrifft, was den Ballbesitz betrifft. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir heute gegen eine hervorragende Mannschaft gespielt haben. Ich bin froh und ein Kompliment an die Mannschaft dafür, dass sie nicht aufgegeben haben. Wenn wir so weitermachen werden wir noch einiges an Freude haben.“

Michael Ambichl, SKN St. Pölten: „Das Spiel war ziemlich ausgeglichen. Der LASK hatte vielleicht um ein bisschen mehr Spielanteile, aber im Großen und Ganzen waren die Chancen ziemlich ausgeglichen. Der, der vielleicht ein bisschen mehr Glück gehabt hätte, hätte vielleicht die Partie gewonnen, aber am Ende ist es ein gerechtes X. Natürlich freut es mich, dass ich jetzt wieder zum Zug komme. Es ist im Fußball halt einmal so. Die Mannschaft hat Woche für Woche die Spiele gewonnen, da gibt es eigentlich keinen Grund, dass der Trainer etwas umdreht. Ich musste auf meine Chance warten und die ist mit dem Trainerwechsel gekommen. Ich hoffe es geht so weiter und wir können an die Leistung von heute in Zukunft wieder anknüpfen.“

 

Oliver Glasner, Trainer LASK: „Es ist jetzt auch nicht das erste Mal, dass wir ein Spiel, das wir meiner Meinung nach gewinnen müssen, nicht gewinnen. Den Schritt müssen wir noch gehen, dass wir die Spiele dann entscheiden, wenn sie zu entscheiden sind. Wir hatten genügend Möglichkeiten um frühzeitig in Führung zu gehen, vor oder nach der Halbzeit. Dann gehen wir noch in Führung, haben eigentlich überhaupt keine Probleme und plötzlich haben wir drei oder fünf Minuten Unordnung. Heute haben wir den Sieg hergeschenkt.“

Quelle: Sky

SKN St. Pölten - LASK 2:2 (1:1)

NV-Arena; 4.071 Zuschauer; SR Jäger 

Zum Live-Ticker SKN St. Pölten gegen LASK

Tore: Pak (18.), Luan (88.) bzw. Joao Victor (16., 70.)

St. Pölten: Riegler - Luan, Ambichl, Drescher - Rasner, Mislov, Luxbacher (88./Fountas), Hofbauer - Pak, Gartler, Balic (71./Schütz)

LASK: A. Schlager - Ramsebner (88./Wostry), Wiesinger, Pogatetz - Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann - Goiginger, Otubanjo (57./Tetteh), Joao Victor

 

Foto: Harald Dostal/fodo.media

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth