Vor knapp 5.000 Zuschauern durfte der WAC im 4. Bundesliga-Saisonspiel in Altach seine weiße Weste behalten. In einem Spiel, das sich eigentlich weder Verlierer noch Sieger verdient gehabt hätte, zog der Wolfsberger AC schließlich dann doch den längeren Strohhalm und feierte glücklich einen 2:1 Sieg. Angetrieben vom gut aufgelegten Jacobo, sendeten die Kärntner eine Kampfansage Richtung Wien Favoriten und Wien Hütteldorf. Mit dem Punktemaximum kann auch Didi Kühbauer bestimmt gut schlafen. Ob er schon vom Europacup träumt?

 

So recht traute sich noch niemand

Der Auftakt war noch verhalten. Oft versuchte Altach über den Rechtsaußen Kovacec Gefahr zu erzeugen, kreative Zündungen blieben aber zunächst noch aus. Der WAC hingegen probierte sich darin, über lange Bälle den Stoßstürmer Trdina anzuspielen. So in Minute 7: Der ständig bemühte und gefährliche Jacobo schickte den Slowenen perfekt in die Tiefe. Trdina versuchte per Heber Martin Kobras zu überwinden, der Versuch missglückte jedoch noch.  Altach bestimmte die ersten 15 Minuten, zu ernsthaften Möglichkeiten kamen die Vorarlberger allerdings in dieser Phase ebenso wenig, wie die Kärntner. Waren Torchancen zu beobachten, so entschied meistens der Zufall darüber.

Erst in der 37.Minute sollte sich eine wirklich schön herausgespielte Torchance für Altach ergeben. Lienhart schupfte den Ball präzise und wunderbar hinter die WAC-Abwehrlinie, in deren Schatten sich Prokopic freilief. Durch eine schöne Ballannahme brachte der Ex-Rapidler, den WAC-Goalie Kofler hinter sich, aus spitzem Winkel scheiterte er aber daran, das freie Tor zu treffen. Der Ärger war groß, die Werbebande bekam dies zu spüren.
Nur zwei Minuten später brachten viele individuelle Fehler den Altach-Stürmer Patrick Seeger in gute Position, gegen zwei WACler vertändelte er aber die gute Möglichkeit auf den Führungstreffer. Zwei nicht sonderlich unterhaltsame Truppen, verließen mit einem 0:0 zur Pause das Feld.

Der Paukenschlag

Mit einer Pauke bewaffnet betraten Kühbauers Mannen dieses dann wieder. Manuel Weber schlug auf sie drauf. Im Mittelfeld gewann er den Ball, setzte sich gegen einen weiteren Gegenspieler durch, und erwischte mit einem herrlichen Steilpass auf Tadej Trdina die Altacher in der Rückwärtsbewegung. Trdina schloss überlegt ab. Alleine vor dem Tor, lupfte er den Ball perfekt über Kobras, der Ball lag im Netz (52.).
Nicht lange sollten sich die Kärnter auf der 1:0 Führung ausruhen dürfen. Der bis dahin unauffällige Altacher Stürmer Johannes Aigner kam auf WAC-Goalie Kofler zugerast, während der, den Ball am Fuß hatte. Kofler konnte Aigner nur noch anschießen, und so erzielte Hannes Aigner auf kuriose Art und Weise sein insgesamt 42. Bundesligator (53.).

Der Ausgleich tat vor allem den Vorarlbergern enorm gut. Das Pressing funktionierte nun besser, auch wurde das Spiel über die Seiten immer mehr forciert. Vor allem Hannes Aigner wurde, angespornt durch seinen Treffer, immer mutiger und erzwang durch aggressive Tackles oft den Ball. Zwingende Torchancen blieben dennoch aus.
Stattdessen war Altach wieder einmal ausgekontert worden. Der für den glücklosen Wernitznig eingewechselte Manuel Kerhe, brachte eine seiner berüchtigten Flanken präzise auf den im Hinterland stehenden Jacobo. Der brauchte nur noch einzudrücken und sich über den wichtigen 2:1 Führungstreffer zu freuen (84.). Rund 10 Minuten später, nach einer hektischen Schlussphase, durfte man dann etwas länger jubeln: Der WAC feierte nach einem abwechslungsreichen Spiel den 4.Sieg im 4.Spiel. 

Stimmen

Damir Canadi (Trainer SCR Altach): "Die Leistung hat bis auf die Chancenauswertung absolut gestimmt. Nur das Ergebnis passt nicht. Wir haben die entscheidenden Chancen nicht genützt, ansonsten kann und will ich meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Ich werde das Spiel noch einmal auf Video anschauen, und dann vielleicht 2-3 Punkte ansprechen."

Didi Kühbauer (Trainer WAC): "Es ist im Fußball so, dass nicht immer die bessere Mannschaft gewinnt, und heute war das so. Hat man einen Lauf, dann gewinnt man auch Spiele, die sonst nicht gewonnen werden würden. Für mich ist die Partie abzuhaken, die 3 Punkte nehmen wir aber natürlich gerne mit.

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