Am 14. Spieltag der Saison 18/19 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des RZ Pellets WAC mit dem SK Rapid Wien. Und dabei gelang es den "Wölfen" einmal mehr in dieser Spielzeit eine blitzsaubere Darbietung abzurufen. Der Heimsieg, wenn er auch erst in der Schlussphase zustande gekommen ist, geht vollauf in Ordnung. Hatten die Rapidler, die spielerisch sehr viel schuldig blieben, doch sehr wenig entgegen zu setzen. Was auch gleichbedeutend damit ist, dass die Wolfsberger aktuell am 3. Tabellenplatz zu finden sind. Ein Umstand, mit dem zu diesem Zeitpunkt, wahrlich keiner rechnen konnte. Die Rapidler ihrerseits weisen bereits stolze 8 Punkte weniger auf. In dieser Verfassung werden sich die Grün-Weißen wohl bald verabschieden können vom Kampf um das obere Playoff.

 

Rapid Wien nützt die einzige Gelegenheit

Vor wenigen Tagen erst konnten die Hütteldorfer in Wolfsberg im Achtelfinale des UNIQA ÖFB-Cups mit 3:0 triumphieren. Auch die torlose Vorstellung zuletzt in der Euroleague gegen Villarreal war durchaus respektabel. So gesehen, hat sich seit der Übernahme von Trainer Didi Kühbauer doch schon einiges zum Besseren bewegt. Das Ziel der Grün-Weißen im Herbstrestprogramm ist es, noch den Sprung in das obere Playoff zu bewerkstelligen. Dort sind die Lavanttaler nicht ganz erwartet bereits vertreten. Und die Wolfsberger, Coach Christian Ilzer verlängerte seinen Vertrag vorzeitig bis Sommer 2020, werden auch alles daran setzen, um dort zu bleiben. Und die Grün-Weißen, die den erkrankten Sonnleitner vorgeben müssen, müssen mitansehen, wie die Lavanttaler zur ersten Möglichkeit im Spiel gelangen. 7. Minute: Wernitznig verschafft sich dabei auf der rechten Angriffsseite den nötigen Freiraum. Sein Zuspiel setzt Schmerböck in weiterer Folge per Kopf nur knapp neben das Gästetor. Die "Wölfe" bleiben auch am Drücker bzw. gelingt es den Rapidler sich kaum in Szene zu setzen. Demnach kommt es auch desöfteren zu heftigen Turbulenzen in der Box des Rekordmeisters. Die Wiener sind permanent damit beschäftigt sich zu verteidigen, an ein geordnetes Aufbauspiel ist nicht wirklich zu denken. Trotzdem kommt es in der 37. Minute zum so nicht erwarteten Führungstor der Gäste. Nach einem weiten Freistoßball mitten rein in den Wolfsberger Strafraum, erweist sich der Gastgeber im Abwehrverhalten als sehr zauderhaft. Thomas Murg weiß das zu nützen und trifft zum 0:1. Dever Orgill findet noch zweimal (42., 45.) die Topgelegenheit auf den Ausgleich vor, Rapid Wien bringt das schmeichelhafte 0:1 aber in die Halbzeitpause.

Liendl GEPA

Der Wolfsberger Michael Liendl versetzte den Rapidlern in der Nachspielzeit mit zwei Treffern den K-O.-Schlag.

 

In der Nachspielzeit trifft der WAC im Doppelpack

Schaffen es die Gäste im zweiten Durchgang den Wolfsbergern besser Parole zu bieten, oder aber verlässt man sich weiterhin darauf, das Notwendigste zu machen. Das auch ins Auge gehen kann, vor allem wenn es den Heimischen einmal gelingt, in des Gegners Tor zu treffen. Das den gegebenen Spielfluß der Lavanttaler noch weiter beschleunigen könnte. 46. Minute: Nach Schmerböck-Assist ist es Dever Orgill, der 23 Sekunden nach Wiederbeginn zum 1:1-Ausgleich trifft. Zugleich auch das 4. Saisontor des Jamaikaners im Dress der Kärntner. Augrund der Spielanteile zu diesem Zeitpunkt ein hochverdienter Treffer der Wolfsberger. Aber mit dem Remis zeigen sich die Hausherren nachfolgend nicht gänzlich zufrieden. Man ist auch stets den einen Schritt schneller am Ball, was den Hütteldorfern doch entsprechend zu schaffen macht. Aber mit vereinten Kräften gelingt es den Gästen zumindest einmal diesen einen Zähler festzuhalten. Bei zwei Großchancen von Dever Orgill und Mario Leitgeb steht auch das nötige Glück zur Seite. In der 71. Minute einer der wenigen Rapid-Vorstöße. Der eingewechselte Veton Berisha verfehlt dabei nur knapp sein Ziel. 78. Minute: Marc Schmerböck nimmt Maß, er trifft aber nach Orgill (45.), für den WAC zum zweiten Mal nur den Torpfosten. Rapid sehnt doch schon den Schlusspfiff herbei, mit dem Unentschieden wäre man auch bestens bedient. Dann die 92. Minute: Potzmann mit dem Foulvergehen an Ritzmaier. Der Elfmeterpfiff erfolgt zu Unrecht, eben weil das Vergehen nicht im Strafraum vonstatten geht. Michael Liendl kümmert das herzlich wenig. Er donnert das Leder zum 2:1 in den Rapid-Kasten. Damit aber noch nicht genug. In der 95. Minute kommt es noch zum 3:1, Torschütze erneut Michi Liendl. Nach der Länderspielpause empfangen die Wolfsberger am Samstag, 24. November um 17:00 Uhr die Mattersburger. Rapid Wien besitzt am Tag darauf ebenso mit der Startzeit um 17:00 Uhr das Heimrecht gegen den LASK Linz.

 

WOLFSBERGER AC - SK RAPID WIEN 3:1 (0:1)

Lavantal-Arena, 5.444 Zuseher, SR: Christian-Petru Ciochirca (Stmk)

RZ Pellets WAC (4-4-2): Kofler, Sollbauer, Rnic, Schmitz, Novak, Liendl, Leitgeb, Ritzmaier, Wernitznig (86. Nutz), Schmerböck, Orgill (89. Gschweidl)

SK Rapid Wien (4-2-3-1): Strebinger, Dibon, Müldür, Potzmann, Bolingoli, Schwab, Ljubicic, Knasmüllner (82. Martic), Murg (69. Schobesberger), Ivan (27. Berisha), Pavlovic

Torfolge: 0:1 (37. Murg), 1:1 (46. Orgill), 2:1 (92. Liendl/Elfer), 3:1 (95. Liendl)

gelbe Karten: Liendl bzw. Müldür

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer, Trainer Wolfsberg:

"Ich habe auf keinen Fall Revanchegelüste gehabt und genau um die Qualität von Rapid gewusst. Es war sehr bitter, vor der Pause das 0:1 hinnehmen zu müssen. Der Ausgleich nach der Pause war daher sehr wichtig. In Hälfte zwei waren wir die klar dominierende Mannschaft und haben daher absolut verdient als Sieger den Platz verlassen. Eine Topleistung."

Michael Liendl, Doppeltorschütze Wolfsberg:

"Unglaublich was sich derzeit bei uns abspielt. Jeder kämpft für den anderen bzw. ist stets ein enormer Siegeswille gegeben. Auch diesmal ist es uns gelungen ans Limit zu gehen. Mit der erforderlichen Bereitschaft ist es uns verdienterweise gelungen, die Rapidler in die Knie zu zwingen."

Didi Kühbauer, Trainer Rapid Wien:

"Es war eine verdiente Niederlage. Im Großen und Ganzen war es einfach zu wenig von uns. Ich habe mir ein ganz anderes Auftreten gewünscht. Im Passspiel waren wir zu langsam, das wurde bestraft."

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Bild: Harald Dostal

Robert Tafeit