Am 5. bzw. vorletzten Spieltag kam es in der Europa League-Gruppenphase in der Gruppe D zum Aufeinandertreffen des Zweiten Spartak Moskau mit dem Vierten SK Rapid Wien. Und dabei hatte es lange Zeit den Anschein, dass Spartak diesen Dreipunkter über die Distanz bringen könnte. Aber da wurde die Rechnung ohne der "Rapid-Viertelstunde" gemacht. Denn dort gelang es den Hütteldorfern die Partie noch einmal völlig auf den Kopf zu stellen. Was gleichbedeutend damit ist, dass die Grün-Weißen jetzt zuhause gegen die Glasgow Rangers alle Trümpfe in der Hand haben, um den Aufstieg ins Sechzehntelfinale bewerkstelligen zu können. Gratulation an dieser Stelle an Trainer Didi Kühbauer, der es schaffte mit einer "Rumpftruppe", voll zu punkten. 3 Punkte, die noch sehr wertvoll sein können für Rapid Wien.

 

Zé Luís trifft für Spartak Moskau

Aufgrund der knappen Punktedifferenz ist in der Gruppe D im Finish noch ordentlich Spannung gegeben. So bietet sich noch allen vier Mannschaften die Möglichkeit, sich für das Sechzehntelfinale zu qualifizieren. In der russischen Premjer-Liga ist Spartak Moskau gegenwärtig mit 12 Punkten Rückstand auf den Leader Zenit St. Petersburg an der 7. Tabellenposition zu finden. Auch für die Hütteldorfer läuft es in der Meisterschaft nur suboptimal. Nach der Heimpleite gegen den LASK läuft man sogar Gefahr den Anschluss zu den Top-6-Plätzen völlig aus den Augen zu verlieren. Bei klirrenden minus 10 Grad Celsius sind beide Mannschaften vorerst einmal darauf bedacht, sich warm zu laufen. Zur ersten offensiven Anwesenheitsnotiz gelangen die Hütteldorfer in der 8. Minute. Dem Schuss von "Jungpapa" Christoph Knasmüllner fehlt es aber an der nötigen Präzision. Im Gegenstoß macht es der Paraguayer Lorenzo Melgarejo besser bzw. fehlt nicht wirklich viel zu einem Torerfolg. Die ersatzgeschwächte Kühbauer-Truppe macht das in weiterer Folge sehr ansprechend. Aber effizienter ist das Auftreten von Spartak. 20. Minute: Zé Luís von den Kapverden findet die Lücke in der Rapid-Defensive. Auch Schlussmann Strebinger kann den Gegentreffer nicht mehr verhindern - 1:0. Was die Sache für die Grün-Weißen gegen die die kompakt agierenden Russen nicht wirklich einfacher gestaltet. Geht es doch darum mit wenig vorhandenen Selbstvertrauen, eine spielstarke Legionärstruppe noch in die Schranken zu weisen. Einmal mehr erweist sich der SCR dabei im letzten Drittel als zu zauderhaft bzw. mangelt es an der nötigen Kaltschnäuzigkeit. Demnach bringt der Gastgeber diesen knappen Eintorevorsprung auch weitgehenst mühelos in die Halbzeitpause.

Rapid-Moskau Mldr

Mert Müldür krönte seine starke Darbietung bei Spartak Moskau mit dem 1:1-Ausgleichstor in der 80. Minute.

 

Rapid Wien mit der verdienten Trendwende

Gelingt es Rapid Wien im zweiten Durchgang im "Moskauer Eiskasten" für mehr Furore zu sorgen. Oder aber muss man sich mit einer Niederlage frühzeitig von der Europa League verabschieden. Das war jetzt die Frage, die man sich als Daumendrücker des österreichischen Rekordmeisters stellte. Die Truppe von Neo-Coach Oleg Kononov gibt aber gleich wieder zu verstehen, dass es einiger Anstrengung bedarf, will man etwas Zählbares mit nach Wien nehmen. Vor allem der 3. Torhüter Spartaks, Artem Rebrov, wird bislang überhaupt nicht auf den Prüfstand gestellt. 53. Minute: Nach einer Freistoßvorlage kommt der Algerier Sofiane Hanni zum Abschluss. Rapid-Defender Mateo Barać bugstiert das Leder im letzten Moment auf der Torlinie weg. Spartak ist nicht das großartig überlegene Team. Aber das körperbetonte Spiel der Hausherren schmeckt den Rapidlern ganz und gar nicht. Eröffnet sich einmal eine Gelegenheit für die Hütteldorfer, wie die von Deni Alar in der 64. Minute, wird diese mehr oder weniger leichtfertig vergeben. Nachdem in der 70. Minute ein Spartak-Anhänger auf das Spielfeld stürmt, wird nachfolgend die "Rapid-Viertelstunde" von den zahlreich mitgereisten Fans eingeklatscht. 80. Minute: Nach einem Schobesberger-Eckball ist Mert Müldür per Kopf mit dem 1:1 zur Stelle. Von den Spielanteilen her betrachtet ein durchaus verdienter Ausgleich. Damit aber noch nicht genug - 91. Minute:  Stefan Schwab hat das Auge für Philipp Schobesberger, der dann abgebrüht für den 1:2-Siegestreffer sorgt. Die Guppe D bleibt bis zum allerletzten Spieltag hart umkämpft bzw. hat Rapid Wien nun das angestrebte "Finale" gegen die Glasgow Rangers. Am letzten Spieltag in der Gruppenphase gastiert Spartak Moskau am Donnerstag, 13. Dezember um 18:55 Uhr in Villarreal. Rapid Wien besitzt zur selben Zeit das Heimrecht gegen die Glasgow Rangers.

 

SPARTAK MOSKAU - SK RAPID WIEN 1:2 (1:0)

Otkrytije Arena, 20.739 Zuseher, SR: Pawel Gil (Polen)

Spartak Moskau (4-3-3): Rebrov, Kutepov, Dzhikiya, Eshchenko, Kombarow, Gluschakow, Melgarejo (82. Popov), Timofeyev, Adriano, Zé Luís, Hanni (72. Samedov)

Rapid Wien (4-4-1-1): Strebinger, Hofmann, Barać, Potzmann, Müldür, Martic, Ljubicic (64. Schwab), Berisha (81. Thurnwald), Bolingoli-Mbombo, Knasmüllner, Alar (64. Schobesberger)

Verletzt/krank: Dibon, Pavlovic, Murg, Sonnleitner, Ivan, Szanto, Mocinic

gelbe Karten: Glushakov bzw. Barać, Martic, Hofmann 

Torfolge: 1:0 (20. Zé Luís), 1:1 (80. Müldür), 1:2 (91. Schobesberger)

Stimmen zum Spiel:

Oleg Kononow, Trainer Spartak Moskau:

"Es gibt keinen großen Unterschied zwischen der österreichischen und der russischen Liga. Rapid hat ein sehr gutes Match gespielt. Wir haben es nicht geschafft, uns genügend Chancen herauszuspielen."

Dietmar Kühbauer, Trainer Rapid Wien:

"Natürlich bin ich sehr, sehr zufrieden mit dem Spiel und noch mehr mit dem Sieg. Er war absolut verdient, auch wenn das Tor erst in der Nachspielzeit gefallen ist. Wir waren die aktivere Mannschaft, haben mehr fürs Spiel getan. Dass wir uns schlussendlich belohnt haben, ist umso schöner. Die Mannschaft hat eine geschlossen starke Leistung erbracht."

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Bild: Josef Parak

by: Ligaportal