Der FC Flyeralarm Admira holte im vierten Spiel unter Baumeister-Nachfolger Reiner Geyer den ersten Punkt. Die Niederösterreicher erreichten am Samstagabend in der 16. Bundesliga-Runde auswärts gegen den SV Mattersburg ein 2:2-Remis.

Kvasina und Malic erzielten die Treffer des SVM. Zwierschitz und Schmidt waren für die Panther aus der Südstadt erfolgreich. Während der SV Mattersburg aufgrund des vergebenen Elfmeters von Marko Kvasina in der Schlussphase einem Sieg nachtrauerte, freute sich die Admira über ein wichtiges Erfolgserlebnis.

Dennoch: Die Niederösterreicher konnten damit keine ihrer letzten sieben Bundesliga-Partien gewinnen und bleiben auf dem letzten Tabellenplatz. Mattersburg hingegen kommt nicht vom Fleck und bleibt Tabelleneunter. 

Erster Punkt im vierten Spiel: Neo-Trainer Reiner Geyer schrieb erstmals an. Foto: Harald Dostal/fodo.media

Startelf-Debüt beim SVM

Beim SV Mattersburg gab es gegenüber dem 2:2-Remis gegen den WAC zwei Änderungen. Jefte Betancor stand erstmals in dieser Saison in der Startelf der Burgenländer. Der Spanier spielte anstelle von Philipp Erhardt im zentralen Mittelfeld. An vorderster Front rotierte Martin Pusic für Barnabas Varga (nicht im Kader) in die Anfangsformation des SVM. 

Sein Gegenüber Reiner Geyer tauschte im Vergleich zur Heimniederlage gegen Austria Wien auf drei Positionen. Daniel Toth, Jonathan Scherzer und Dominik Starkl ersetzten Milos Spasic, Marin Jakolis und Marco Sahanek. 

Zwierschitz bringt Admira kurz vor der Pause in Führung 

Die Gäste aus der Südstadt starteten durchaus mutig in die Partie, verteidigten hoch und versuchten, den Spielaufbau der Burgenländer früh zu stören. Den ersten Abschluss verzeichneten jedoch die Mattersburger: Nach einem feinen Heber in den Strafraum zog Andreas Gruber aus gut 14 Metern direkt ab, zielte jedoch knapp daneben (7.). Mattersburg übernahm gegen die immer defensiver agierenden Niederösterreicher die Spielkontrolle, wenngleich die Admira praktisch aus dem Nichts zu einer große Torchance kam: Bakis dribbelte sich sehenswert in den Strafraum, scheiterte mit seinem Flachschuss aber an Kuster (24.). 

Die großen Torchancen blieben in den ersten 45 Minuten jedoch weitestgehend aus. Kurz vor dem Pausenpfiff eröffnete sich für die Admira dank eines Blackouts von Martin Pusic die Riesenchance auf den Führungstreffer, nachdem der Mattersburg-Stürmer Admiras Hjulmand im Strafraum völlig unnötig von den Beinen geholt hatte. Referee Jäger entschied nach kurzer Bedenkzeit auf Strafstoß. Admira-Kapitän Zwierschitz übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher - 0:1 (43.). 

Turbulente Schlussphase 

Klaus Schmidt reagierte zur Pause und brachte Marko Kvasina für den blass gebliebenen Jefte Betancor ins Spiel. Dieser Tausch sollte sich schnell bezahlt machen: Nachdem der SV Mattersburg mit viel Dampf aus der Kabine gekommen war und sich in in der Hälfte der Gäste festgesetzt hatte, traf Kvasina nur wenige Augenblicke nach Wiederbeginn zum 1:1. Nach einem Jano-Freistoß herrschte Verwirrung im Strafraum der Admira, das Leder kullerte über mehrere Stationen zum eingewechselten Kvasina, der den Ball über die Linie drückte (53.). Unmittelbar danach verpasste es Renner, den Doppelschlag perfekt zu machen. Sein Schuss zischte knapp rechts vorbei (54.). Die erste Offensivaktion der Admira in der zweiten Halbzeit ließ lange auf sich warten: Dominik Starkl probierte es mit einem Weitschuss aus großer Distanz, der für Kuster leichte Beute darstellte (64.). 

Der Dauerdruck der Burgenländer ließ mit Fortdauer der zweiten Halbzeit allerdings etwas nach. Dafür ging es in der Schlussphase drunter und drüber: Zunächst stellte Malic nach einer Kopfballverlängerung von Kvasina per Kopf auf 2:1 (82.), ehe der eingewechselte Patrick Schmidt nur 71 Sekunden später von Hjulmand in die Tiefe geschickt wurde und Kuster bezwang - 2:2 (83.). Kurz darauf schlug Aiwu Gruber völlig unnötig ins Gesicht und verursachte einen Elfmeter: Marko Kvasina trat an und schupfte das Leder leichtsinnig an die Querlatte (89.). So mussten sich die Mattersburger - wie schon in der Vorwoche - mit einem 2:2-Remis begnügen. 

Stimmen zum Spiel

Klaus Schmidt, Trainer SV Mattersburg: „In zwei Minuten ist da so viel auf dem Platz passiert, was man eigentlich erst richtig verarbeiten muss, natürlich auch wegen dem Ball der aus einem Anstoß heraus hinter die Abwehr geht. Das spottet jeder Beschreibung. Die zweite Situation, einen Elfmeter in der Achtundachtzigsten so zu schießen, kann man, aber wenn es 4:0 für uns steht, dann ist es sicher eine gute Lösung, weil die Leute dann auch was davon haben.“

Marko Kvasina, SV Mattersburg: „Ich komme in der Halbzeit rein, der Trainer sagt mir, dass wir voll aggressiv nach vorne spielen wollen. Es gelingt mir das Tor zum 1:1, wir schießen dann noch das 2:1 und kriegen nach dreißig Sekunden dann das nächste Tor, was nicht passieren darf. Wir haben dann noch die Chance und ich kann mich bei der Mannschaft nur entschuldigen. Ich glaube, dass man den machen muss. Im Training am Mittwoch hat der funktioniert, in die Mitte. Der Trainer von der Admira hat auch gefühlte zehn Minuten raus gebraucht. Das hat mich vielleicht auch ein bisschen aus der Ruhe gebracht, aber das ist alles keine Ausrede. Der muss sitzen. Wenn er nicht sitzt, muss er gescheit geschossen werden, aber der war einfach zu locker geschossen. Wir haben jetzt gegen den Letzten 2:2 gespielt, eigentlich unnötig. Wir waren klar die bessere Mannschaft und da hätten wir gewinnen müssen. Jetzt heißt es einfach Kopf hoch, um bei der Austria dann wieder zu punkten.“

Reiner Geyer, Trainer FC Flyeralarm Admira: „Den Punkt nehmen wir mit. Es war nicht einfach hier in Mattersburg zu bestehen. Sie sind eine sehr robuste, große Mannschaft, wo wir eindeutig unsere Probleme in der Luft hatten. Ich denke aber, dass wir es spielerisch gut gemacht haben, vor allem in der ersten Halbzeit hatten wir die ein oder andere Konterchance. Wenn da der letzte Pass etwas besser kommt, machen wir vielleicht das eine oder andere Tor.“

Quelle: Sky

SV Mattersburg - FC Flyeralarm Admira 2:2 (0:1)

Pappelstadion; 1.550 Zuschauer; SR Jäger

Tore: Kvasina (53.), Malic (82.) bzw. Zwierschitz (43./Elfmeter), Schmidt (83.)

Mattersburg: Kuster - Mahrer, Malic, Ortiz (86./Erhardt) - Hart, Jefte Betancor (46./Kvasina), Jano, Salomon, Renner - Pusic (78./Höller), Gruber 

Admira: Leitner - Aiwu, Thoelke, Zwierschitz - Soiri (72./Schmidt), Vorsager, Toth, Hjulmand, Scherzer - Bakis (86./Jakolis), Starkl (90.+6/L. Malicsek)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth