Am 16. Spieltag der Saison 18/19 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SK Puntigamer Sturm Graz mit dem RZ Pellets WAC. Und dabei war anfangs ein „Vorweihnachtsfrieden“ vernehmbar. Erst mit dem Treffer von Emeka Eze in der 45. Minute kam entsprechend Pfeffer in die Partie. Letztendlich aber gab es am klaren Erfolg der Grazer Schwarzen überhaupt nichts zu rütteln. Was gleichbedeutend ist, dass Sturm den Sprung in die Meistergruppe bewerkstelligt hat. Wenngleich diesbezüglich das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist. Denn noch gilt es 2 Spiele in diesem Jahr und 4 Partien im Frühjahr zu absolvieren. Dann wird abgerechnet bzw. es wird sich weisen, wer den begehrten Platz in den Top-6 für sich beanspruchen darf.

 

Emeka Eze bringt den Gastgeber in Front

In Hinblick auf die Meisterrunde zählen bei dieser Begegnung zwischen den unter Trainer Mählich wiedererstarkten Grazern und den spielfreudigen Lavanttalern die Punkte doppelt. Die Heimbilanz die Sturm derzeit aufweist entspricht wahrlich nicht den Ansprüchen der „Schwarzen“. Denn seit sechs Spielen steht man zuhause bereits sieglos da. Der einzige volle Erfolg war in der ersten Runde gegen die Hartberger gelungen. Die Ilzer-Truppe ihrerseits spielt bislang eine ganz starke Saison. Zuletzt konnte man fünf Spieltage unbesiegt bleiben. Was auch mit sich bringt, dass man sich sechs Runden vor Beendigung des Grunddurchgangs berechtigte Hoffnungen auf das obere Playoff machen darf. Die Steirer, ohne den gesperrten Leistungsträger Peter Zulj, haben in der Startphase so ihre Schwierigkeiten, den Lavanttalern die Stirn zu bieten. Mit Fortdauer der Partie beginnt das Werkl der Hausherren aber doch nach und nach zum laufen. Die Zuseher müssen sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aber bis zur 30. Minute gedulden, bis es zur ersten Tormöglichkeit kommt. Emeka Eze luchst Gästespieler Mario Leitgeb das Leder ab. Der Nigerianer wählt dann aber mit dem versuchten Abspiel auf den mitgelaufenen Otari Kiteishvili, die falsche Option. Emeka Eze wird kurz später noch von Michael Novak im Strafraum grenzwertig attackiert. Von Wolfsberger Seite kommt offensiv vorerst herzlich wenig. So scheint nach einer beiderseits sehr verhalten angelegten ersten Spielhälfte auch alles einem torlosen Halbzeitremis zuzusteuern. Dann kommt es aber doch noch zu einem Tor. 45. Minute: Nach einem Lovric-Freistoßball herrscht Uneinigkeit im WAC-Strafraum. Einen Hierländer-Schuss kann Mario Leitgeb noch blocken. Dann aber ist der 22-jährige Emeka Eze mit dem 1:0 zur Stelle.

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Der Nigerianer Emeka Friday Eze verzeichnete einige starke Momente. In der 45. Minute markierte er auch das wichtige Grazer Führungstor im "Packderby".

 

Der WAC steht völlig auf verlorenen Posten

Nach der sehr mageren spielerischen Vorstellung beider Mannschaften im ersten Spielabschnitt, konnte die Angelegenheit im zweiten Durchgang eigentlich nur besser werden. Die Hoffnung die besteht ist, dass der späte Sturm-Treffer für beide Teams als Muntermacher fungiert. So sollte es auch sein, beide Teams gehen gleich nach Wiederbeginn mit wesentlich mehr Engagment an die Sache heran. Einen Spendlhofer-Kopfball nach einem Eckball bekommen die Gäste gerade noch geklärt. Und Sturm Graz bleibt daraufhin am Drücker. 57. Minute: Einmal mehr zündet Emeka Eze den Turbo, WAC-Kapitän Michael Sollbauer bleibt nur der Griff an dessen Schulter. Torraub - rote Karte - die ohnedies schwach agierenden Wolfsberger sind einen Mann weniger. Mit der erforderlichen Balance gelingt es den Mählich-Schützlingen weiterhin das Spiel zu domninieren. Bei den Lavantalern ist sehr viel Stückwerk gegeben bzw. wartet man immer noch auf die erste wirkliche Torgelegenheit der Kärntner. Die Hausherren sind dann darum bemüht am 1. Adventsonntag noch ein zweites Tor zur Sicherheit draufzupacken. Aber trotz der Bemühungen bleiben weitere vielversprechende Torchancen aus. Wolfsberg agiert weiter auf Sparflamme, so ist die erste Leermeldung nach fünf Partien ohne Niederlage auch nicht mehr zum abwenden. 85. Minute: Der kurz zuvor eingewechselte Michael John Lema gelangt in das Duell gegen Keeper Alex Kofler. Der 19-jährige in Tansania geborene Angreifer erzielt dabei sein erstes Bundesligator. Dem steht Otai Kiteishvili in der 88. Minute um nichts nach. Auch der Georgier ist mit dem Premierentreffer zur Stelle - Spielendstand: 3:0. In der nächsten Runde gastiert Sturm Graz am Sonntag, 9. Dezember um 17:00 Uhr bei Rapid Wien. Die Wolfsberger besitzen schon am Tag davor ebenso mit der Startzeit um 17:00 Uhr den Heimvorteil gegen den LASK Linz.

 

SK STURM GRAZ - WOLFSBERGER AC 3:0 (1:0)

Merkur Arena, 8.074 Zuseher, SR: Gerhard Grobelnik (Wien)

SK Sturm Graz (3-4-3): Siebenhandl, Avonitis, Spendlhofer, Maresic, Lackner (65. Lema), Lovric, Schrammel, Koch, Hierländer, Kiteishvili (90. Grozurek), Eze (79. Pink)

gesperrt: Zulj

Wolfsberger AC (4-3-1-2): Kofler, Rnic (84. Jovanovic), Sollbauer, Schmitz (72. Kigbu), Novak, Leitgeb, Ritzmaier, Wernitznig, Liendl, Schmerböck (64. Gollner), Orgill

verletzt: Gölles, Sprangler

gelbe Karten: Rnic, Orgill (WAC)

rote Karte: Sollbauer (57. WAC/Torraub)

Torfolge: 1:0 (45. Eze), 2:0 (85. Lema), 3:0 (88. Kiteishvili)

Stimmen zum Spiel:

Roman Mählich, Trainer Sturm Graz:

"Ich freue mich sehr, wenn Christian Ilzer uns als bissig und aggressiv bezeichnet. Das sind Tugenden, die normal auch den WAC auszeichnen. Wir waren mutig und haben gut attackiert. Wir haben in wichtigen Situationen die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen. Ich habe Vertrauen in die Spieler, in den Club und die Fans. Kurz vor Schluss, als die Kurve besonders laut war, das war richtig geil."

Emeka Eze, Torschütze Sturm Graz:

"Wir sind alle sehr happy, dass das mit dem Sieg geklappt hat bzw. dass wir nun auch in der Meistergruppe mit dabei sind. Anfänglich war es für mich nicht ganz so einfach in Graz. Mittlerweile aber taugt es mir voll, was sich auch in guten Darbietungen zu sehen ist."

Michael Lema, Torschütze Sturm Graz:

"Das mit dem ersten Bundesligator ist eine voll coole Sache. Ich hoffe doch, dass noch einige mehr folgen werden. Der Moment ist gar nicht zu beschreiben. Da muss ich erst eine Nacht drüberschlafen."

Christian Ilzer, Trainer Wolfsberg:

"Der Sturm-Sieg ist mehr als verdient, Sturm war aktiver und hat die wichtigen Zweikämpfe gewonnen. Wir müssen nach vorne schauen, dann sind wir mit dabei, dort wo die Musik spielt."

Mario Leitgeb, Mittelfeld Wolfsberg:

"Die Anfangsviertelstunde war soweit in Ordnung. Dann aber haben wir den Zugriff auf das Spiel völlig verloren. Das erste Gegentor geht auf meine Kappe. Nach dem Seitenwechsel kam auch noch der Ausschluss hinzu. Das war wahrlich nicht unser Tag gewesen."

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Bild: Richard Purgstaller

by: Ligaportal