Der Druck auf Altach-Trainer Werner Grabherr wird immer größer. Der Cashpoint SCR Altach musste sich am Samstagabend in der 17. Bundesliga-Runde auswärts dem SKN St. Pölten mit 1:2 geschlagen geben.

Ouedraogo brachte die Niederösterreicher bereits in der sechsten Minute in Führung, ehe der für ihn eingewechselte Pak auf 2:0 erhöhte (64.). Der Anschlusstreffer von Adrian Grbic war nur noch Ergebniskosmetik.

Damit festigte der SKN St. Pölten mit dem zweiten Ligasieg unter Ranko Popovic den dritten Tabellenplatz. Für sein Gegenüber wird die Lage hingegen immer brenzliger. Mittlerweile warten die Altacher, die aufgrund des überraschenden Punktgewinns der Admira gegen Salzburg nun punktegleich mit dem Tabellenletzten sind, seit sieben Spielen auf einen Sieg.

Platz in den Top sechs gefestigt: Ranko Popovic darf sich über den zweiten Ligasieg freuen. Foto: Josef Parak

Popovic baut um - Grabherr tauscht Stürmer 

Ranko Popovic nahm gegenüber der 0:2-Niederlage vor einer Woche gegen Austria Wien drei Umstellungen vor. Eldis Bajrami, Issiaka Ouedraogo und Taxiarchis Fountas spielten anstelle von Manuel Haas (gesperrt), Daniel Luxbacher und Kwang Ryong Pak von Beginn an. 

Sein Gegenüber Werner Grabherr beließ es nach dem 0:1 gegen Red Bull Salzburg bei einer Änderung. Der irakische Stürmer Sherko Gubari stand erstmals seit dem 22. September wieder in der Startelf der Vorarlberger.

Ouedraogo sorgt für Blitzstart 

Die St. Pöltner erwischten einen Traumstart und gingen mit dem ersten Abschluss in Führung: Mislov setzte mit einem feinen Zuspiel in die Tiefe Ingolitsch in Szene, der das Leder von rechts umgehend ins Zentrum brachte. Über einige Umwege gelangte selbiges zu Issiaka Ouedraogo, der spektakulär per Ferse vollstreckte - 1:0 (6.). Für den Stürmer aus Burkina Faso war es das erste Tor seit dem 22. September.

Die Gäste ließen sich von dieser eiskalten Dusche allerdings nicht aus der Fassung bringen, gewannen mehr als zwei Drittel aller Zweikämpfe und hatten deutlich mehr Ballbesitz. Torchancen waren jedoch absolute Mangelware, was auch der Tatsache geschuldet war, dass sich die St. Pöltner einmal mehr als kompakte Einheit präsentierten und keine Abschlüsse der Gäste zuließen. 

Am Spielgeschehen änderte sich wenig: Altach blieb das aktivere Team, hatte in der Offensive jedoch keine Ideen, mit denen sie die Hausherren überraschen hätten können.

Überrascht waren viele St. Pöltner, nachdem Referee Heiß nach einem kapitalen Schnitzer von Kobras, der sein Tor verlassen und Fountas gefoult hatte, nicht Rot, sondern Gelb zückte. Eine Entscheidung, die man allerdings nachvollziehen konnte, da Zech noch eingreifen hätte können. Bitter für Altach: Andreas Lienhart musste bereits vor dem Pausenpfiff verletzt ausgetauscht werden. Für ihn kam Stefan Nutz ins Spiel. 

Grbic-Tor reicht Altach nicht 

Ranko Popovic nahm zur Pause einen Wechsel vor, brachte Pak für Torschütze Ouedraogo ins Spiel. Werner Grabherr, der auf eine Dreierkette umgestellte hatte, bekam auch nach dem Seitenwechsel einen bemühten, aber weitestgehend erfolglosen Auftritt seiner Mannschaft zu sehen. So reagierte der Altach-Coach erneut, brachte Grbic für den glücklosen Gubari.

Es sollten sich aber nicht die Wechsel des Altach-Coaches, sondern jener Tausch von Ranko Popovic bezahlt machen: Bei einer hohen Freistoßhereingabe aus gut 30 Metern stieg der eingewechselte Pak am höchsten und platzierte den Kopfball unhaltbar im linken unteren Eck - 2:0 (63.). 

Die Altacher wirkten geknickt und hatten eine Viertelstunde vor Schluss Glück, dass Gartler aus passabler Position verzog (74.). Wenig später bot sich für den eingewechselten Mahop die dicke Chance auf den Anschlusstreffer, doch der Kameruner scheiterte an Riegler, der sich waghalsig in den Schuss warf (76.).

In der Schlussphase wurde es tatsächlich noch einmal spannend, nachdem Drescher einen Grbic-Freistoß unhaltbar ins eigene Tor abgefälscht hatte - 2:1 (89.). Eine Schlussoffensive der Vorarlberger blieb jedoch aus und somit feierte St. Pölten den zweiten Ligasieg unter Ranko Popovic. 

Stimmen zum Spiel

Ranko Popovic, Trainer SKN St. Pölten: „Ich bin froh, dass wir diesen Sieg geschafft haben. Kompliment an die Mannschaft. Ich habe ihnen gesagt, ich bin nicht sicher, ob wir heute schön spielen können. Wichtig ist, dass wir punkten. Und genauso war es. Gegen Austria haben wir viel besser gespielt, viel besser ausgesehen, aber ein anderes Ergebnis gehabt.“

Rene Gartler, Spieler SKN St. Pölten: „Uns war vorm Spiel bewusst, dass diese Spiel für uns ein ganz ein entscheidendes sein kann. Wir sind von Anfang an in die Sache so reingegangen. Ich glaube, wir waren die bessere Mannschaft, haben die besseren Chancen gehabt. Wir waren dann verdient 2:0 in Führung, haben den Sack mit dem 3:0 aber nicht zugemacht. Dann ist es kurz noch einmal spannend geworden, aber im Großen und Ganzen ist es ein hochverdienter Heimsieg.“
 
Werner Grabherr, Trainer SCR Altach: „Mir ist es scheinbar in dieser Woche nicht gelungen, den Druck von der Mannschaft zu nehmen. Das war vor allem in der ersten Halbzeit spürbar. Wir haben extrem viele unnötige Fehlpässe gehabt, haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Der frühe Gegentreffer war gleich einmal ein Zeichen dafür. Der Anschlusstreffer ist uns leider zu spät geglückt.“
 
Quelle: Sky

SKN St. Pölten - Cashpoint SCR Altach 2:1 (1:0)

NV-Arena; 2.143 Zuschauer; SR Heiß

Zum Live-Ticker SKN St. Pölten gegen SCR Altach

Tore: Ouedraogo (6.), Pak (64.) bzw. Grbic (89.)

St. Pölten: Riegler - Meisl, Luan, Drescher - Ingolitsch, Mislov, R. Ljubicic, Bajrami (78./Balic) - Ouedraogo (46./Pak), Fountas (78./Luxbacher) - Gartler 

Altach: Kobras - Lienhart (39./Nutz), Zech, Luckeneder, Karic - Fischer, Oum Gouet, Müller (74./Mahop) - Gebauer, Gubari (60./Grbic), Dobras 

 

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth