Am 6. bzw. letzten Spieltag kam es in der Euroleague-Gruppenphase in der Gruppe B zum Aufeinandertreffen des 49-fachen schottischen Meister Celtic Glasgow mit dem bereits feststehenden Gruppensieger, dem FC Salzburg, wie sich die "Bullen" international zu nennen haben. Und dabei gelang es der Rose-Truppe im ersten Spielabschnitt ganz gehörig auf das Gaspedal zu steigen. Was aber brotlose Kunst war, weil einige Sitzer eben nicht genützt wurden. Nach dem Seitenwechsel war das Match offener und prompt fielen auch die Treffer. Was in Summe bedeutet, dass es den Mozartstädtern bereits zum dritten Mal gelungen ist die Gruppenphase mit dem Punktemaximum abzuschließen. Gleichzeitig blieb der österreichischen Tabellenführer auch im 30. Herbst-Pflichtspiel unbesiegt. Für Celtic Glasgow und deren Fans wird das aber trotzdem eine lange Nacht werden. Eben weil Leipzig es nicht zuwege brachte den nötigen Dreipunkter gegen Tronheim in trockene Tücher zu bringen.

 

Deutliches Chancenplus der Salzburger

Die Ausgangssituation bei diesem letzten Gruppenspiel war klar gegeben. So wird die kampfstarke Truppe von Coach Brendan Rodgers im Glasgow Park wohl zumindest einen Punkt brauchen um auch im nächsten Jahr noch in der Europa League mit dabei zu sein. Es sei denn RB Leipzig schafft es nicht, zeitgleich Rosenborg Trondheim drei Punkte abzuknöpfen. Bei Gänsehautstimmung, 60.832 Zuseher trällerten vor dem Anpfiff die Hymne "You'll never walk alone", gehen beide Teams mit Hochdruck an die Sache heran. 5. Minute: Stefan Lainer mit dem Zuspiel in den Rückraum, dort kommt Zlatko Junuzović per Kopf aus 11 Metern zum Abschluss. Aber Celtic-Keeper Craig Gordon lässt sich nicht überraschen und klärt glänzend. Beim Gastgeber ist anfangs doch sehr viel Stückwerk gegeben bzw. kommt man mit dem Pressingspiel der "Bullen" nicht wirklich zurecht. 17. Minute: Nach einem Junuzović-Eckball fabriziert Jèrôme Onguéné per Kopf einen Lattenpendler. So gesehen waren die Schotten nach einer gespielten halben Stunde mit dem torlosen Remis auch sehr gut bedient. 31. Minute: Der eingewechselte Kristoffer Ajer "bedient" Hannes Wolf, der aber alleinzulaufend am Torhüter scheitert. Die Grün-Weißen finden zu überhaupt keinem Spielrythmus, so ist permanent reagieren anstatt agieren angesagt. Torgelegenheiten des aktuellen Leaders in der schottischen Premier League sind absolute Fehlanzeige. Demnach darf der 0:0-Halbzeitstand auch durchaus als Teilerfolg gewertet werden.

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Munas Dabbur, der hier Tom Rogic auf und davon marschiert, brachte die Salzburger in der 67. Minute mit 0:1 in Front.

 

Sir Rod Stewart sieht "The Bhoyz" verlieren

Man darf gespannt sein ob die Mozartstädter im zweiten Durchgang die Lücke im Defensiv-Verbund des Gegenübers ausfindig machen können. Denn es darf doch davon ausgegangen werden, dass die Glasgower weiter verstärktes Augenmerk auf das Unentschieden, dass zum Aufstieg berechtigt, legen werden. Aber Celtic gelingt es doch um einiges besser sich in Szene zu setzen bzw. kann man den Salzburgern mit Fortdauer doch entschiedener die Stirn bieten. Demnach geht die ganze Angelegenheit auch wesentlich ausgeglichener über die Bühne, als das in der ersten Hälfte der Fall war. Dann aber die 67. Spielminute: Stefan Lainer hat alle Zeit der Welt, seinen Flankenball nickt Munas Dabbur aus wenigen Metern zum 0:1 ein. Jetzt war Glasgow gefordert, war doch ein Torerfolg vonnöten, um nicht frühzeitig aus dem Bewerb zu kugeln. In der 72. Minute hätte es eigentlich 0:2 stehen müssen. Diesmal aber kann Schlussmann Gordon einen Dabbur-Köpfler gerade noch entschärfen. 77. Minute: Freddy Gulbrandsen, erst 3 Minuten im Spiel, bekommt von Keeper Gordon den Ball "serviert". Dieses Geschenk nimmt der Norweger freilich gerne an - neuer Spielstand: 0:2. In weiterer Folge wirft Celtic Glasgow bedingungslos alles nach vorne. Kristoffer Ajer hat auch die Topchance auf das 1:2 (84.), die er aber in den Sand setzt. Plötzlich Riesenstimmung im Celtic Park - der Grund war das Trondheimer Ausgleichstor in Leipzig. Spielendstand in Schottland 1:2 - der eingewechselte Olivier Ntcham verwertet in der 95. Minute noch einen Elfmeter im Nachschuss. RB Salzburg und Celtic stehen in der nächsten Runde! Am 17. Dezember kommt es für die verbliebenen 32 Teams zur Auslosung. Am 14. bzw. 21. Feber werden dann die Achtelfinalisten ermittelt.

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Einmal mehr zählte Kapitän Andreas Ulmer, hier beim Zweikampf mit James Forrest, zu den Salzburger Leistungsträgern.

 

CELTIC GLASGOW - FC SALZBURG 1:2 (0:0)

Celtic Park, 60.832 Zuseher (ausverkauft), SR: Ruddy Buquet (FRA)

Celtic Glasgow (4-2-3-1): Gordon, Šimunović, Benković, Tierney, Lustig (21. Ajer), Rogic, McGregor, Christie (58. Ntcham), Sinclair (46. Brown), Forrest, Edouard

verletzt: Griffiths, Arzani, Kouassi, Boyata

FC Salzburg (4-4-2): Walke, Ramalho, Onguéné, Ulmer, Lainer, Samassékou, Wolf, Mwepu (80. Leitgeb), Junuzović, Minamino (74. Gulbrandsen), Dabbur (91. Prevljak)

gesperrt: Schlager

verletzt: van der Werff, Haidara, Ludewig, Yabo

Torfolge: 0:1 (67. Dabbur), 0:2 (77. Gulbrandsen), 1:2 (95. Ntcham/Elfer)

gelbe Karte: Onguéné (Salzburg)

Stimmen zum Spiel:

Brendan Rodgers, Trainer Celtic Glasgow:

"Salzburg war sehr dynamisch, sehr stark. Wir haben nicht gut gespielt. In dieser Gruppe aufzusteigen ist aber eine fantastische Leistung. Es waren zwei Champions-League-Teams in der Gruppe mit Salzburg und Leipzig. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt für uns."

Marco Rose, Trainer FC Salzburg:

"Wir haben wie so oft in den letzten Monaten unser Ding durchgezogen, haben attackiert und waren bereit, weite Wege zu gehen. Und wir haben in den richtigen Momenten spielerische Akzente gesetzt. Was die Jungs in diesem Jahr geleistet haben, ist wirklich außergewöhnlich."

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Photos: GEPA pictures/Florian Ertl

by: Ligaportal