In der Hinrunde des Sechzehntelfinales der Europa League treffen die beiden Landesmeister, der FC Club Brügge und der FC Salzburg aufeinander. Und dabei setzt es für die Salzburger nach 31 Spielen die erste Pleite in dieser Saison. Wenngleich aber die Chance voll am Leben ist, die Belgier im Rückspiel doch noch hinaus zu kegeln. Sind die Rose-Schützlinge im eigenen Stadion doch bekannterweise eine echte Macht. Seit November 2016 bzw. 53 Pflichtspielen ist man in der Bullen-Arena unbesiegt. Das wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch Club Brügge zu spüren bekommen. Da kommt es bei voller Hütte mit Sicherheit zu einem echten Fußballfest gegen die spielstarken Belgier, die in der Fremde wohl nicht ganz so bestimmend auftreten werden.
Junuzović-Geniestreich bringt Salzburger Führung
Der im Jahre 1891 gegründete FC Club Brügge könnte für den letztjährigen Halbfinalisten, den FC Salzburg, wie die „Bullen“ im Bewerb aufzutreten haben, eine ganz harte Nuss darstellen. Denn der Zweite der belgischen Jupiler League, der bereits zwei Meisterschaftsspiele in den Beinen hat, hat sich über die „Königsklasse“, dort konnte man den AS Monaco hinter sich lassen, für den K.O.-Bewerb qualifiziert. Auch ein Ausdruck der Stärke des Club Brügge ist der Umstand, dass man gegenwärtig auf 10 A-Teamspieler zurückgreifen kann. Auf einem sehr holprigen Untergrund sind beide Mannschaft vom Start weg sehr offensiv ausgerichtet. 8. Minute: Hannes Wolf, der im Sommer zu Leipzig wechselt, zeichnet für den ersten Torschuss, den Keeper Ethan Horvath entschärft, im Spiel verantwortlich. Wovon sich der Gastgeber aber ganz und gar nicht beeindrucken lässt bzw. kann man den Mozartstädtern vollends die Stirn bieten. Dann die 17. Minute: Kapitän Andy Ulmer mit dem weiten Zuspiel auf Zlatko Junuzović. Der kurzerhand den übermotiviert herauseilenden Torhüter aus halblinker Position aus 20 Metern zum 0:1 überhebt. Brügge erhöht daraufhin die Schlagzahl, Schlussmann Alex Walke pariert einen Vaneken-Schuss (25.). Aber die Rose-Truppe findet sehr rasch in den "Wettkampfmodus" bzw. gibt man deutlich zu verstehen, dass hier etwas Zählbares her soll. In der Schlussviertelstunde findet Salzburg-Defender André Ramalho gleich zweimal die Chance auf den zweiten Treffer vor. Diese bleiben aber etwas leichtfertig ungenützt. So geht es mit dem durchaus verdienten 0:1 in die Halbzeitpause.
Mit seiner ganzen Routine und Übersicht markierte Zlatko Junuzović in der 17. Minute, Sefyan Amrabat glänzt als Zuseher, das Salzburger 1:0.
Brügge stellt die Begegnung noch auf den Kopf
Wer die Salzburger kennt weiß, dass man sich mit dem angestrebten Auswärtstor noch nicht zufrieden gibt bzw. dass man auch im zweiten Durchgang darum bemüht ist, das Spiel weitgehenst an sich zu reißen. Aber vorerst sind es die von Trainer Ivan Leko betreuten Belgier, die zu gefährlichen Momenten kommen. Benoit Poulain mit Krepin Diatta nun neu im Spiel, setzt einen Kopfball platziert auf den Salzburger Kasten (47.). Munas Dabbur kann dabei für seinen bereits geschlagenen Torhüter gerade noch Schlimmeres verhindern. Darauffolgend schafft es Brügge immer wieder präsenter in die Zweikämpfe zu kommen. 62. Minute: Emmanuel Bonaventure nimmt Maß, sein Geschoß landet auf Aluminium. Aus dem daraus resultierenden Eckball kommt es dann zum 1:1-Ausgleich. Der Niederländer Stefano Denswil ist dabei per Kopf zur Stelle. Bereits im Gegenstoß hätte Salzburg eigentlich wieder führen müssen. Dabbur lässt aber einen Kopfballsitzer verstreichen. Die Begegnung wogt nun hin und her. Das wiedererwachte Publikum sorgt dabei für einen echten "Hexenkessel". Der österreichische Meister behält dabei kühlen Kopf - aber nur bis zur 81. Minute. Ein abgefälschter Flankenball landet beim Brasilianer Wesley, der aus kurzer Distanz zum 2:1 einnickt. Damit ist es passiert, RB Salzburg kassiert die Pflichtspielpleite in dieser Saison. Das Rückspiel im ausverkauften Salzburger Stadion findet am Donnerstag, 21. Feber um 18:55 Uhr statt. Für den Sieger dieses Duells wird es dann am 23. Feber spannend. Da gibt es die Auslosung für das Achtelfinale, das am 7. bzw. 14. März über die Bühne geht.
Xaver Schlager und Mats Rits schenkten einander nichts bzw. lieferte man sich packende Zweikämpfe am laufenden Band.
CLUB BRÜGGE - FC SALZBURG 2:1 (0:1)
Jan Breydelstadion, 21.500 Zuseher, SR: Georgi Kabakov (BUL)
FC Brügge (3-5-2): Horvath, Mechele, Amrabat (46. Poulain), Denswil, Rits, Vormer, Vanaken, Bonaventure, Cools (46. Diatta), Wesley, Schrijvers (79. Openda)
FC Salzburg (4-4-2): Walke, Ramalho, Pongraćić, Ulmer, Lainer, Samassékou, Wolf (88. Daka), Junuzović, Schlager (76. Mwepu), Gulbrandsen (85. Minamino), Dabour
Torfolge: 0:1 (17. Junuzović), 1:1 (63. Denswil), 2:1 (81. Wesley)
gelbe Karten: Vormer, Vanaken, Wesley bzw. Schlager, Ramalho, Ulmer, Lainer
Stimmen zum Spiel:
Marco Rose, Trainer Salzburg:
"In Summe muss man sagen, dass sich Brügge den Sieg verdient hat. Sie haben das Ergebnis erzwingen, in der zweiten Hälfte viel investiert und riskiert. Wir haben das nicht so gut verteidigt. Es war eine ganz schwierige Partie für uns und unser erstes Pflichtspiel. Wir wollen es im Rückspiel für uns zwingen."
Zlatko Junuzovic, Torschütze Salzburg:
"Die Niederlage schmerzt, weil sie unnötig war. Wir hätten eine unserer Möglichkeiten nützen müssen bzw. haben wir das Ausgleichstor verabsäumt. Aber wir sind zuversichtlich. Wer uns kennt, der weiß, dass wir alles investieren werden, um das Ding noch zu drehen."
Hannes Wolf, Mittelfeld Salzburg:
"Das ist eine bittere Geschichte, weil wir in der ersten Hälfte soweit alles unter Kontrolle hatten. Nach dem Seitenwechsel ist der Druck von Brügge größer geworden bzw. sind wir in Konter gelaufen. Aber wir lassen den Kopf nicht hängen, das Ergebnis ist durchaus zum korrigieren."
Photos: GEPA pictures/Florian Ertl
by: Ligaportal
