Im Viertelfinale des UNIQA-ÖFB-Cups kommt es zum mit viel Spannung erwarteten Klingenkreuzen des GAK 1902 mit dem FK Austria Wien. Und dabei hatte es in der ersten Spielhälfte nicht wirklich den Anschein, der Grazer Underdog könnte die Veilchen tatsächlich pflücken. Aber praktisch mit Wiederbeginn zeigt der GAK 1902, dass man das Herz am rechten Fleck hat. Plötzlich wird ohne Scheu vor dem großem Namen Fußball gespielt, was dem Gegenüber überhaupt nicht behagt. Denn die Letsch-Truppe verliert vollauf die Balance, was sich auch im Gegentreffer zum 1:1 widerspiegelt. So kassiert die Austria nachfolgend innerhalb von nur 9 Minuten zwei Ausschlüsse. Demnach ist ab der 68. Minute, ohne großes Risiko zu gehen, der GAK 1902 der Chef am Platz. In der 86. Minute kommt es dann durch Luka Kiric zum Todesstoß für die Wiener Austria. 2:1. Der GAK 1902 zerstört die Hoffnungen der Wiener, beim Finale im eigenen Stadion mit dabei zu sein. Den "roten Teufeln" hingegen bietet sich weiter die Chance in der anstehenden Spielzeit in der Gruppenphase der Europa League mit dabei zu sein.

 

Der Favorit mit klaren spielerischen Vorteilen

Einmal mehr versteht es der GAK 1902, der zuletzt fünf Meistertitel infolge sicherstellen konnte, die Massen wie kaum kein anderer Verein zu bewegen. So ist die Merkur-Arena, der Großteil davon befindet sich im Lager des krassen Außenseiters, mit 12.295 Zusehern allerbestens besucht. Bleibt abzuwarten, wie weit das die Austrianer beeindruckt, die auf dem Weg ins Viertelfinale schon Titelverteidiger Sturm Graz aus dem Weg räumten. Vom Start weg gehen beide Teams mit einer gehörigen Taktzahl an die Aufgabe heran. Die "Veilchen" sind dabei bemüht frühzeitig die Spielkontrolle zu erlangen. Was die "Rotjacken" mit einer enormen Einsatzbereitschaft aber soweit unterbinden können. Dann die 15. Minute: Bright Edomwonyi spielt Dominik Prokop frei, der auf Höhe des Elferpunktes nicht lange zaudert und knallhart zum 0:1 vollstreckt. In weiterer Folge hätte der Gast aus Wien-Favoriten für eine entsprechende Marscherleichterung sorgen können. Aber Ewandro (16.), Edomwonyi, der an GAK-Keeper Haider scheitert (21.) und Torschütze Prokop (29.), lassen tolle Chancen auf einen weiteren Treffer leichtfertig aus. So gesehen war der Regionalliga-Leader nach einer gespielten halben Stunde mit dem knappen Rückstand gut bedient. In der verbleibenden Spielzeit vor dem Pausenpfiff findet der Hausherr, vor allem bei Standarts, wieder besser in die Begegnung. Was die Hoffnung der Grazer Daumendrücker für den zweiten Durchgang schürt - Halbzeitstand: 0:1.

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Die Merkur-Arena steht Kopf! Der GAK 1902 schaffte es tatsächlich den Bundesligisten Austria Wien aus dem Bewerb zu werfen.

 

Sensationell: GAK 1902 dreht das Spiel

Aufgrund der Tatsache, dass die Wiener Austria einige Möglichkeiten in den Sand setzte, ist das Ding noch lange nicht durch. Wenngleich es aber doch einer deutlichen Leistungssteigerung des GAK 1902 bedarf, will man tatsächlich noch ein ernstes Wörtchen um den Aufstieg in das Halbfinale mitplaudern. Und die Mannen des Trainerduos Kulovits/Preiß beginnen die zweite Spielhälfte sehr resolut bzw. zielorientiert. 52. Minute: Kapitän Marco Perchtold spielt Alex Rother in den Lauf, der aber zu überhastet abschließt. Als sich im Gegenstoß Ewandro bei einem Sitzer verdribbelt, macht der GAK 1902 nachfolgend kurzen Prozess. Marco Perchtold beweist dabei in der 57. Minute vor des Gegners Tor Killerinstinkt und markiert das 1:1. Ab diesem Zeitpunkt ist so richtig Pfeffer im Spiel. In der 59. stoppt Ewandro Gleichenberg-Neuzugang Philipp Wendler und sieht dafür den roten Karton. Eine harte aber vertretbare Entscheidung. Dazu kommt es hüben wie drüben durch Bauer bzw. Schoissengeyr zu zwei Aluminium-Treffer. Jetzt war es ein richtiger Cup-Fight, der da den Zusehern geboten wurde. Ab der 68. Minute waren es dann nur mehr 9 Austrianer, weil James Jeggo eine umstrittene gelb/rot Karte sieht. Der GAK 1902 weiß danach, trotz Feldüberlegenheit, auf seine Chance zu warten. 86. Minute: Peter Kozissnik legt per Kopf ab für Kopf und Luka Kiric netzt trocken zum 2:1 ein. Die Riesenüberraschung ist perfekt - der GAK 1902 steht im Halbfinale des UNIQA-ÖFB-Cups. Das Halbfinale geht am 2./3. April 2019 über die Bühne. Die Auslosung dafür findet am 17. Feber, nach der letzten Viertelfinalpartie Rapid Wien gegen Hartberg statt. Die Ziehung wird U-21-Teamchef Werner Gregoritsch vornehmen.

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So wie hier Bright Edomwonyi hatte die Austrianer sehr oft nur wenig Spielraum bzw. wurden diese zumeist von zwei Gegenspielern umsorgt.

 

GAK 1902 - FK AUSTRIA WIEN 2:1 (0:1)

Merkur-Arena, 12.295 Zuseher, SR: Sebastian Gishamer (Salzburg)

GAK 1902 (4-4-2): Haider, Zündel, Graf, Kozzisnik, Derrant, Kiric, Prattes (77. Schellnegger), Perchtold, Bauer (89. Geissler), Wendler, Rother

FK Austria Wien (4-4-2): Pentz, Klein, Schoissengeyr, Igor, Cuevas (87. Monschein), Sax (64. Grünwald), Jeggo, Matic, Prokop (80. Sarkaria), Edomwonyi, Ewandro

Torfolge: 0:1 (15. Prokop), 1:1 (57. Perchtold), 2:1 (86. Kiric)

gelbe Karten: Kiric, Zündel bzw. Jeggo, Edomwonyi, Monschein, Schoissengeyr, Igor

gelb/rot: Jeggo (68. Austria)

rote Karte: Ewandro (59. Austria)

Stimmen zum Spiel:

David Preiß, Trainer GAK 1902:

"Obwohl wir in der ersten Hälfte defensiv sehr beschäftig waren, war ich mit der Mannschaft zufrieden. Wir haben uns vorgenommen weiter stabil zu stehen. Was auch gelungen ist bzw. sind wir auch zu unseren Chancen gekommen. Letztendlich sind uns auch die Ausschlüsse zugute gekommen. Wir stehen im Halbfinale - ich bin sprachlos. Wenngleich aber der Fokus doch auch auf der Meisterschaft liegt."

Thomas Letsch, Trainer Austria Wien:

"Wir hätten das Spiel ganz einfach schon früher entscheiden müssen. Aber mit unnötigen Fehlern haben wir dem Gegner den Rücken gestärkt. Unterm Strich haben wir eine Riesenchance verbockt. So geht das Finale in der Generali-Arena eben ohne uns über die Bühne."

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Photoquelle: Richard Purgstaller

by: Ligaportal