Am 20. Spieltag der Saison 18/19, zugleich die zweite Frühjahrsrunde, kommt es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SK Puntigamer Sturm Graz mit dem LASK Linz. Und dabei gelingt es den Gästen mit einer kollektiv starken Darbietung, den Grazern im sechsten Spiel unter Trainer Roman Mählich die erste Niederlage zuzufügen. Dabei unterstreichen die Oberösterreicher einmal mehr, dass man völlig zurecht neben RB Salzburg zu den stärksten Teams in Österreich zählt. Da darf man sich zweifelsohne schon auf eine megaspannende Meisterrunde freuen. Ob die mit Sturm-Beteiligung abläuft bleibt abzuwarten. Zwei Spiele sind im Grunddurchgang noch zu absolvieren. Dabei geht es für die Grazer um das Eingemachte. Ist man doch in Salzburg bzw. zuhause gegen Austria Wien dazu verdonnert, Punkte in das Trockene zu bringen, will man letztlich den Top-6 angehören.

 

Der LASK mit einer abgebrühten Darbietung

Die seit 11 Pflichtspielen unbesiegten Linzer, die das Ticket für das Meister-Playoff bereits gelöst haben, können soweit unbeschwert an die Sache herangehen. Anders sieht da schon die Sachlage bei den Grazern aus, die unbedingt einen Punktezuwachs benötigen, um nicht noch mit leeren Händen dazustehen. Was für Sturm spricht ist die Tatsache, dass man unter  der Führung von Trainer Mählich, 5 Spiele - 9:1 Tore - 11 Punkte, einen deutlichen Schritt nach vorne gesetzt hat. Beide Teams finden rasch in den "Wettkampfmodus" bzw. ist man beiderseits entsprechend nach vorne orientiert. 8. Minute: Über die Brasilianer Joao Victor und Klauss gelangt das Spielgerät zu James Holland, dessen Abschluss aus bester Position fällt aber zu unplatziert aus. Und die Gäste bleiben daraufhin am Drücker. 14. Minute: Sandi Lovric mit dem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Dann geht es blitzschnell in die Gegenrichtung. Reinhold Ranftl bedient Joao Victor, der mit viel Coolness das 0:1 bzw. seinen 9. Saisontreffer markiert. Die "Blackies" finden überhaupt kein Mittel, den spielstarken bzw. sehr präsenten Linzern Parole zu bieten. Erst in der 26. Minute sorgt der Georgier Otari Kiteishvili mit einem Distanzschuss für erstmalige Torgefahr des Gastgebers. Der Chef am Platz ist aber der Tabellenzweite aus Oberösterreich, der sich einmal mehr als eine starke Einheit präsentiert. Dementsprechend verdient, Siebenhandl vereitelt einen weiteren Joao Victor-Treffer (43.), erscheint auch die Linzer Eintoreführung nach den ersten 45 gespielten Minuten.

ripu 190303 023 Bildgröße ändern

Ein Bild mit Symbolcharakter: Der Grazer Sandi Lovric wird mit Thomas Goiginger, Peter Michorl, James Holland und Gernot Trauner gleich von 4 Linzern umsorgt.

 

Der Unterhaltungswert ist um einiges höher

Die Mählich-Mannen werden im zweiten Durchgang zumindest einen Gang höher schalten müssen. War das Gebotene in der ersten Hälfte doch sehr überschaubar. Fakt ist, dass man mit einer Niederlage, wenn man einen Blick auf die noch ausstehende Auslosung wirft, ganz gehörig unter Zugzwang gerät. Die ersten 5 Minuten nach Wiederbeginn beinhalten dann einiges an Zündstoff. Zuerst finden die Glasner-Schützlinge einen Dreierpack an besten Torgelegenheiten vor. Joao Victor, Michorl und Goiginger treten dabei aber als Vernebler vom Dienst auf. Was sich im Gegenstoß beinahe rächen sollte. Der eingewechselte Stefan Hierländer zirkelt einen Ball zur Mitte. Den bringt Philipp Hosiner per Kopf alleinstehend aus 5 Metern zum Entsetzen seiner Mitspieler aber nicht im gegnerischen Kasten unter. Die Strafe dafür folgt prompt in der 62. Minute: Einen Michorl-Eckball versenkt Kapitän Gernot Trauner wuchtig per Kopf zum 0:2. Damit sind die Würfel in der Merkur-Arena soweit gefallen. Jakupovic vergibt noch die Chance auf das 1:2 (68.). Nach dem darauffolgenden gelb/roten Platzverweis von Avloniltis (71.) ist der Drops aber endgültig gelutscht. In numerischer Überzahl lässt Joao Klauss vorerst die Topchance auf das 0:3 noch ungenützt (75.). Das fällt dann aber in der 94. Minute - Torschütze der eingewechselte Dominik Frieser (Assist: Joao Victor). Das war es dann gewesen, Sturm Graz hat gegen ein kompakt agierendes Gegenüber klar das Nachsehen - Spielendstand: 0:3. In der vorletzten Runde des Grunddurchgangs gastiert Sturm Graz am Sonntag, 10. März um 17:00 Uhr beim FC Red Bull Salzburg. Zur selben Zeit besitzt der im eigenen Stadion noch unbesiegte LASK das Heimrecht gegen Wacker Innsbruck.

ripu 190303 025 Bildgröße ändern

Philipp Hosiner, der hier von LASK-Routinier Emanuel Pogatetz attackiert wird, hätte in der 51. Minute eigentlich das 1:1 erzielen müssen.

 

SK STURM GRAZ - LASK LINZ 0:3 (0:1)

Merkur-Arena, 11.154 Zuseher, SR: Harald Lechner (Wien)

SK Sturm Graz (3-4-1-2): Siebenhandl, Avlonitis, Spendlhofer, Maresic, Ljubic, Lovric (67. Lema), Koch (46. Hierländer), Mensah, Kiteishvili, Jakupovic, Hosiner (52. Eze)

verletzt: Lackner

LASK Linz (3-4-3): Schlager, Wiesinger, Pogatetz, Trauner, Michorl (91. Haudum), Holland, Ullmann, Ranftl, Goiginger (69. Frieser), Klauss (87. Tetteh), Joao Victor

verletzt: Ramsebner, Wostry, Inpyo Oh

Torfolge: 0:1 (14. Joao Victor), 0:2 (62. Trauner), 0:3 (94. Frieser)

gelbe Karten: Avlonitis, Spendlhofer bzw. Frieser

gelb/rote Karte: Avlonitis (71. Sturm)

Stimmen zum Spiel:

Roman Mählich, Trainer Sturm Graz:

"Der LASK-Sieg geht vollauf in Ordnung! Wir haben uns in vielen Momenten nicht geschickt angestellt und wurden dann entsprechend bestraft dafür. Aber in Summe betrachtet gibt es nichts zum schönreden. Der Gegner war uns einfach in vielen Belangen einen Schritt voraus. Das wird jetzt ein ganz enges Finale für uns. Möglicherweise benötigen wir mehr als 3 Punkte um uns für das Meister-Playoff zu qualifizieren."

Lukas Spendlhofer, Defender Sturm Graz:

"Gegen einen spielstarken Gegner sind wir völlig untergegangen. Ich bin sprachlos, das war heute weder Fisch noch Fleisch. Streckenweise haben wir uns angestellt wie eine Schüler-Mannschaft. Jetzt gilt es so rasch wie möglich wieder in die Spur zu finden."

Oliver Glasner, Trainer LASK:

"Ich bin mit unserem Auftritt sehr zufrieden, sowohl die Leistung als auch das Ergebnis haben gepasst. Wir haben Sturm nur wenig Luft gelassen. Wir sind viele Wege in die Tiefe gegangen und haben viele Sprints in die Tiefe gemacht. Es war ein Supertag für uns. Wir haben Sturm zuhause nur zwei Chancen gelassen."

Gernot Trauner, Kapitän LASK:

"Die erwartet schwere Aufgabe haben wir sehr gut gelöst, wie ich meine. Wir haben zügig nach vorne gespielt und den Sack eigentlich schon früher zumachen müssen. In Summe war die Leistung tadellos, wir können uns nichts vorwerfen."

zum tipico Bundesliga Live Ticker

Photos: Richard Purgstaller

by: Ligaportal.at