In der Achtelfinal-Hinrunde der Europa League treffen der SSC Napoli und der FC Salzburg aufeinander. Und dabei kommt es tatsächlich dazu, dass die "Bullen" ihren bislang präsentesten Spielpartner vorgesetzt bekommen. Zwar benötigen die Neapolitaner in beiden Spielhälften eine kurze Anlaufzeit. Nach dieser aber haben die Italiener soweit alles unter bester Kontrolle. Mit diesem Ergebnis rückt das Ziel der Salzburger, unter die letzten 8 Teams zu kommen, auch in weite Ferne. Es sei denn, es gelingt beim bereits restlos ausverkauften Rückspiel, tatsächlich noch das Kunststück diesen deutlichen Rückstand zu korrigieren. Immerhin ist man in der Bullen-Arena bereits seit 57 Pflichtspielen unbesiegt. Zumindest am Leben ist er aber noch der Salzburger Traum vom Euro-League-Finale am 29. Mai in Baku.

 

Napoli mit viel Nachdruck in der Startphase

Diesen erstmaligen Duell blickt man vielerorts mit sehr viel Spannung und Interesse entgegen. Gelingt es den bärenstarken Salzburgern, die mit 38 Siegen den Bestwert im Bewerb verzeichnen, tatsächlich auch den aktuell Zweiten der Serie A, an den Hörnern zu packen. Beim 2-fachen italienischen Meister bzw. 5-fachen Pokalsieger, der hinter PSG und Liverpool, als Dritter in der Champions League bzw. zuletzt gegen den FC Zürich das Achtelfinale erreichte, ist man jedenfalls vorgewarnt. So sind die „Bullen“ in den letzten 5 Jahren bereits zum dritten Mal unter den letzten 16 Team zu finden. Die Truppe von Startrainer Carlo Ancelotti, der 160 CL und jetzt auch 3 EL-Spiele am Buckel hat, sieht sich dann vom Start weg mit hellwachen Salzburgern konfrontiert. Hannes Wolf und Munas Dabbur verzeichnen auch die ersten Torschüsse, die aber eine Beute von Keeper Alex Meret werden. Dann die 10. Minute: Dries Mertens hat das Auge für Arkadiusz Milik, der Schlussmann Alex Walke umkurvt und das 1:0 besorgt. Daraufhin geraten die "Bullen" ganz gehörig ins wanken. Nachdem Ruiz (12.) und Koulibaly (16) noch beste Torchancen auslassen, steht es in der 18. Minute 2:0. Kapitän Andy Ulmer bekommt den Ball im Strafraum nicht geklärt. José Calléjon bedient Fabián Rui, der volley aus 16 Metern einnetzt. Aber die Mozartstädter stecken diesen Schock der zwei schnellen Gegentreffer rasch weg bzw. gelingt es die Neapolitaner in ihren unentwegten Offensivbemühungen einzubremsen. Dabei bleibt aber das eigene Angriffsspiel auf der Strecke, demnach geht es auch mit dem 2:0-Spielstand in die Halbzeitpause.

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Salzburg wurde nur wenig Spielraum gewährt. Hier wird Xaver Schlager von Allan, Torschützen Fabián Ruiz und Piotr Zieliński umsorgt.

 

Zumindest ein Tor hätte sich Salzburg redlich verdient

Wer die Mannen von Coach Marco Rose kennt der weiß, das man sehr wohl imstande ist einen Zweitore-Rückstand, noch wettzumachen bzw. besser aussehen zu lassen. Der ausschlaggebende Faktor dafür wird sein, dass man das praktizierte Pressing noch intensiver ausüben kann bzw. dass man mit dem nötigen Speed auf die "Hellblauen" einwirkt. Der zweite Spielabschnitt beginnt auch sehr vielversprechend für den österreichischen Vertreter. 47. Minute: Munas Dabbur, der im Sommer nach Sevilla wechselt, kommt aus 7 Metern zum Abschluss. Alex Meret zwischen den Pfosten kann mit einer tollen Fußabwehr aber Schlimmeres für die Neapolitaner verhindern. In der 52. Minute hätte dann Dries Mertens den "Bullen" wohl schon den Stecker ziehen können. Er knallt das Leder aber unbedrängt über den Salzburger Kasten. Dazu kommt es aber nur sechs Minuten später: Mário Rui mit dem Flankenball, den Jérôme Onguéné per Kopf zum 3:0 im eigenen Tor versenkt. In weiterer Folge ist der Gastgeber vorerst dem vierten Treffer näher als die Salzburger ihrem ersten. Callejòn (69.), und Milik (75.) verabsäumen es aber für das 4:0 Sorge zu tragen. Aufseiten der Gäste sorgt der eingewechselte Freddy Gulbrandsen für viel frischen Wind. In der 71. Minute verfehlt er sein Ziel nur knapp. Aber in der 82. und auch in der 91. Minute hätte der Norweger eigentlich das 3:1 machen müssen - Endstation aber beidemale Tormann Alex Meret. So bleibt es letztlich beim 3:0-Spielendstand. Das Rückspiel im Salzburger Stadion findet am Donnerstag, 14. März um 18:55 Uhr statt. Für den Sieger dieses Duells wird es dann am 15. März spannend. Da gibt es die Auslosung für das Viertelfinale, das am 11. bzw. 18. April über die Bühne geht.

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Zlatko Junuzović und José Callejón schenkten einander nichts bzw. gab es dieses Duell desöfteren zum sehen.

 

SSC NAPOLI - FC SALZBURG 3:0 (2:0)

Stadio San Paulo, 35.000 Zuseher, SR: Aleksei Kulbakov (BLR).    

SSC Napoli (4-4-2): Meret, Koulibaly, Maksimović, Rui, Hysaj, Ruiz, Allan, Zieliński (66. Diawara), Callejón, Mertens (72. Insigne), Milik (81. Ounas)

verletzt: Albiol           

FC Salzburg (4-4-2): Walke, Ramalho, Onguéné, Lainer, Ulmer, Wolf, Samassékou, Schlager, Junuzović (62. Mwepu), Daka (62. Gulbrandsen), Dabbur (76. Minamino)

verletzt: Pongracic, van der Werff

Torfolge: 1:0 (10. Milik), 2:0 (18. Rui), 3:0 (58. Onguéné/ET)

gelbe Karten: Koulibaly, Maksimović, Ounas bzw. Schlager 

Stimmen zum Spiel:

Marco Rose, Trainer Salzburg:

"Es ist extrem bitter. Ich hatte schon das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre. Wir haben sehr gut angefangen. Dann bekommen wir das Gegentor und hatten schwierige Phasen. Die zweite Halbzeit wurde dann ein offener Schlagabtausch. Schauen wir, ob wir Napoli daheim noch einmal fordern können."

Stefan Lainer, Defender Salzburg:

"Die Niederlage ist ärgerlich, weil wir es nicht geschafft haben unsere Stärken auf den Platz zu bringen. Auf diesem Niveau wird dann auch ein jeder Fehler sofort bestraft. Aber die Hoffnung ist trotzdem noch vorhanden. Mit unseren tollen Fans im Rücken ist noch vieles möglich."

André Ramalho, Defender Salzburg:

"Wir waren in vielen Bereichen sehr ineffizient. Aus den guten Phasen, die wir verzeichneten konnten wir leider kein Kapital schlagen. Auf der Gegenseite haben wir einen ohnhin starken Gegner mit Fehlpässen noch mehr den Rücken gestärkt."

Carlo Ancelotti, Trainer Napoli:

"Es war schon gut, es war nicht leicht. Am Ende hat Salzburg noch viel Druck gemacht, sie hätten auch ein Tor erzielen können. Da hatten wir Glück. Es gibt noch ein Rückspiel. Ein 3:0 reicht nicht, wir müssen noch einmal alles geben."

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Photos: GEPA pictures/Florian Ertl

by: Ligaportal