Im ersten Spiel nach der Entlassung von Trainer Karl Daxbacher wartete auf Thomas Grumser, Neo-Coach von Wacker Innsbruck, eine Herkulesaufgabe. Die Innsbrucker gastierten am Sonntagnachmittag in der 21. Runde der Tipico Bundesliga beim Tabellenzweiten LASK. Obwohl die Innsbrucker phasenweise mit dem Tabellenzweiten mithalten konnten, mussten die Tiroler die lange Heimreise ohne Punkte im Gepäck antreten. Thomas Goiginger und Reinhold Ranftl sorgten mit ihren Toren für einen souveränen 2:0-Heimsieg der Athletiker. Während die Mannen von Oliver Glasner den Rückstand auf Leader Salzburg auf neun Punkten verkürzten, fiel Wacker heute auf den letzten Tabellenplatz zurück. 

Torschützen unter sich: Ranftl und Goiginger schossen die Linzer zum nächsten Heimsieg. 

Ramsebner kehrt retour - Grumser baut kräftig um 

LASK-Trainer Oliver Glasner nahm im Vergleich zum 3:0-Auswärtserfolg gegen Sturm Graz eine Änderung vor, die sich allerdings auch angekündigt hatte. Christian Ramsebner, der zuletzt wegen einer Verletzung ausgefallen und durch Emanuel Pogatetz ersetzt worden war, kehrte zurück in die Startelf der Oberösterreicher. 

Thomas Grumser nahm in seinem ersten Spiel als Coach des FC Wacker Innsbruck nicht nur vier personelle Wechsel, sondern auch eine Systemumstellung vor. Schimpelsberger, Kerschbaum, Durmus und Horvath spielten im 4-3-3-System anstelle von Meusburger, Harrer, Gabriele und Dieng von Beginn an. 

Innsbruck mutig, doch Abwehrfehler bringt LASK in Führung 

Die Gäste aus Innsbruck begannen mutig, gingen motiviert in die Zweikämpfe und wirkten gewillt, den Linzern Paroli zu bieten. Ein haarsträubender Abwehrfehler führte allerdings zum frühen Gegentreffer aus Sicht der Grumser-Elf: Maak schlug an der Sechzehnergrenze ein Luftloch und lud Goiginger praktisch ein, den Führungstreffer zu erzielen: Der gebürtige Salzburger bedankte sich und schob aus kurzer Distanz ein - 1:0 (9.). Wenig später hatte Joao Klauss nach Zuspiel seines Landsmanns Victor das 2:0 auf dem Fuß, setzte den Ball jedoch aus kurzer Distanz drüber (14.). 

Goiginger nutzte einen schweren Schnitzer von Maak und schob anschließend locker zum 1:0 ein. 

Die Innsbrucker versteckten sich aber keineswegs, beschäftigten die Linzer und fanden gute Torchancen vor: Nach einer sehenswerten Kombination legte Satin in den Rückraum auf Dedic, dessen Schuss unglücklich ans Außennetz abgefälscht wurde (21.). Danach wurde es umwirtlich in der Paschinger TGW-Arena. Zusätzlich zum starken und lästigen Wind setzte extremer Regen ein. Joao Klauss hatte vor der Pause noch die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen, doch der durchgebrochene Brasilianer scheiterte freistehend an Knett, der die Beine geschickt zumachte (39.). 

Ranftl sorgt für die Entscheidung 

Wacker Innsbruck kehrte mit viel Elan aus der Halbzeitpause zurück und dominierte die Anfangsphase der zweiten Hälfte: Dedic kam im Strafraum der Linzer relativ freistehend zum Abschluss, scheiterte aber an Schlager, der die Kugel stark neben das Tor lenkte (50.). Wenig später meldeten sich bei Ramsebner die Hüftschmerzen zurück. Für ihn kam Emanuel Pogatetz ins Spiel. Nach einem weiteren Wechsel (Frieser für Klauss) übernahmen die Oberösterreicher wieder das Kommando und fanden zahlreichen Torchancen vor: Zunächst scheiterten Holland und Joao Victor mit ihren Versuchen, ehe der herausgeeilte Knett einen Lupfer von Ullmann entschärfen konnte (59.). 

Wenig später resultierte aus dem Linzer Dauerdruck der Treffer zum 2:0. Kerschbaum ließ sich vom Angriffspressing der Hausherren beirren, verlor den Ball an Holland, der den Ball umgehend in den Lauf von Ranftl weiterleitete. Der 27-Jährige blieb cool und vollendete per Linksschuss eiskalt zum 2:0 (65.). Die Linzer hatten in weiterer Folge alles im Griff und fanden weitere Chancen vor: Klem verhinderte mit einer starken Abwehr jedoch den zweiten Treffer von Reinhold Ranftl (80.). Letztendlich feierten die Linzer einen ungefährdeten 2:0-Heimerfolg. 

Ansprechende Leistung, aber nichts Zählbares mitgenommen: Neo-Innsbruck-Coach Thomas Grumser kassierte eine Niederlage beim Debüt. 

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner, Trainer LASK: „Es war heute so, dass die erste Halbzeit von uns gar nicht gut war. Man muss das der Mannschaft aber auch einmal zugestehen, dass sie vielleicht nicht so ins Spiel findet. Sie waren offenbar ein bisschen von der Laufstärke und Aggressivität der Innsbrucker überrascht. Es zeichnet aber auch eine gute Mannschaft aus, dass sie das dann korrigieren kann. Wir haben das in der Halbzeit angesprochen und dann noch einmal fünf Minuten gebraucht. Danach, denke ich, war es eine klare Geschichte. Dann war der Auftritt so, wie wir uns das alle vorgestellt haben. Darum sind wir auch alle zufrieden.“

Gernot Trauner, LASK: „Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel wird. Das war es auch überhaupt nicht. Das Wichtige ist, dass man dann kämpft und dagegenhaltet, auch wenn das eigene Spiel dann vielleicht nicht so aufgeht, und einfach die Punkte mitnimmt. Das haben wir gemacht. Wir waren eiskalt und hatten noch ein paar Chancen. Es hat heute nicht alles so gepasst, wie wir uns das vorgestellt haben, aber am Ende des Tages haben wir gewonnen und das ist das Wichtigste.“

Thomas Grumser, Trainer FC Wacker Innsbruck: „Ich denke, dass wir über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht haben und nach vorne verteidigt haben. Speziell in den Anfangsphasen der beiden Halbzeiten haben wir es gut kontrolliert und waren leicht überlegen. Ab der sechzigsten Minute hat man dann schon gemerkt, dass der LASK sehr druckvoll agieren kann. Somit geht die Niederlage dann auch irgendwo in Ordnung. Ich bin aber der Meinung, dass wir über weite Strecken eine gute Leistung gebracht haben.“

Quelle: Sky

LASK - FC Wacker Innsbruck 2:0 (1:0)

TGW-Arena; 5.521 Zuschauer; SR Ciochirca 

Tore: Goiginger (9.), Ranftl (65.)

Zum Live-Ticker LASK gegen Innsbruck

LASK: Schlager - Ramsebner (52./Pogatetz), Trauner, Wiesinger - Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann - Goiginger, Joao Klauss (55./Frieser), Joao Victor (88./Tetteh)

Innsbruck: Knett - Klem, Peric, Maak, Schimpelsberger - Kerschbaum, Henning (66./Rieder), Satin - Durmus (65./Dieng), Horvath (74./Kiprit), Dedic

Fotos: Uwe Winter

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth