Heute treffen sich das nach wie vor sieglose Bundesliga-Tabellenschlusslicht Austria Wien und der vorletzte SV Josko Ried zum unliebsamen Kellerduell in der Generaliarena. Es wird sich zeigen, inwieweit die beiden Teams die Länderspielpause zur eventuellen Neuordnung nutzen konnten, beide Trainer predigen vor dem Spiel Optimismus. Beide Mannschaften müssen mit Ausfällen hadern, besonders Ried. Neben den Stammspielern Murg, Streker und Pichler ist heute auch noch Oliver Kragl angeschlagen, und nimmt zunächst nur auf der Ersatzbank Platz. Bei der Austria fehlen Alexander Gorgon und Manuel Ortlechner.

Dominante Wiener und drei Tore

Während Gerald Baumgartner seine Mannschaft in einem 4-1-4-1-System auf den Rasen schickte, wählte Oliver Glasner eine Variante eines 4-3-3 für die Rieder. Ried versucht gleich von Beginn an ein Pressing zu spielen, bereits in der eigenen Hälfte, kann diese Spielanlage aber nicht durchziehen. Bereits nach 10 Minuten zeigt sich ein drückendes Ballbesitzplus bei den Wienern, die dann auch in der 14. Minute mit einem absolut sehenswerten Treffer in Führung gehen. Bezeichnend für die ereignislose Anfangsphase des Spiels ist, dass das 1:0 gleichzeitig auch der erste Torschuss im gesamten Spiel war. Nach dem Führungstreffer ist die Austria weiterhin dominant, spielt aber keinesfalls fehlerlos. Zwar sind die Wiener in den Zweikämpfen überlegen, und spielen auch einige Chancen heraus, jedoch sind es die Rieder denen in der 36. Minute völlig überraschend der Ausgleich durch Neuzugang Denis Thomalla gelingt. Am Bild ändert sich dennoch wenig, die Austria lässt sich durch das 1:1 nicht aus dem Konzept bringen. Gleich eine Minute später kann Daniel Royer einen nicht ganz beabsichtigten Querpass von Omer Damari im Strafraum im Tor unterbringen. Abgesehen von den drei Treffern hatte die erste Halbzeit keine nennenswerten Höhepunkte.

Austria baut die Führung aus

Zur Pause wechselt die Austria den angeschlagenen Daniel Royer aus, für ihn kommt De Paula. Bei den Riedern kommt Clemens Walch für Julius Perstaller. Ried startet gut und engagiert in die zweite Hälfte, Thomas Fröschl hat gleich in der 47. Minute die Chance auf den neuerlichen Ausgleich, scheitert aber am sehr guten Heinz Lindner. In weiterer Folge sieht man immer wieder Fehler im Spielaufbau auf beiden Seiten, nichtsdestotrotz bleiben die Wiener dominant, und Omar Damari baut in der 56. Minute per Kopf die Führung auf 3:1 aus. Das Zuspiel kam vom heute sehr gut spielenden Marco Meilinger. Auch weiterhin lieferten sich die beiden Mannschaften ein umkämpftes Spiel, es wurde allerdings auf beiden Seiten wenig zwingendes produziert. Nachdem sich Clemens Walch verletzt, wird er in der 68. Minute durch den ebenfalls leicht angeschlagenen Oliver Kragl ersetzt. Trainer Glasner setzte wohl auch auf Kragls Distanzschuss-Qualitäten, nachdem sich seine Mannschaft sehr schwer tat, die Wiener Abwehr zu überwinden. In der 73. Minute fliegt der Rieder Gernot Trauner mit Gelb/Rot vom Platz, die ohnehin unterlegenen Rieder mussten von da an auch noch in Unterzahl spielen. Eine strittige Szene in der 74. Minute machte einmal mehr deutlich, dass die Torlinientechnologie eigentlich doch eine ganz gute Hilfe wäre: Nach einem Schuss von Fröschl an die Unterkante der Querlatte prallte der Ball zunächst hinter die Torlinie, flog dann aber wieder aus dem Tor hinaus. Der Linienrichter hatte den Treffer aberkannt, auf den TV-Bildern war aber zweifelsfrei zu erkennen, dass der Ball ganz klar hinter der Linie war. Obwohl also das Glück heute nicht gerade auf der Seite der Rieder war, kämpfte die Mannschaft doch recht brav bis zum Schluss. Es sollte allerdings beim 3:1 als Endstand bleiben.

Stimmen

Marco Meilinger: “Es ist die pure Erleichterung. Hoffentlich starten wir jetzt eine Serie. Wir sind gut gestartet, haben diesmal aber unsere Torchancen genutzt. Ich bin glücklich.“

Denis Thomalla: “Wir sind komisch in die Partie gekommen, haben zu einfach Chancen zugelassen. Es ging viel zu einfach. Wir wollten Vollgas geben , ich kann nicht sagen, warum wir aber o schläfrich waren.“