Die Partie zwischen der SV Ried und Sturm Graz in der 9. Runde der tipico Bundesliga stand völlig im Schatten der Wechselgerüchte rund um Sturm-Trainer Darko Milanic. Auch die Sturm-Spieler zeigten ob der sehr wahrscheinlichen Abgangs von Milanic sichtlich Wirkung und spielten über 85 Minuten völlig unterirdisch. Dennoch konnte sich Milanic voraussichtlich mit einem 1:0 Sieg von den Sturm-Anhängern verabschieden.

 

Sturm in erster Hälfte völlig von der Rolle

In seiner vermutlich letzten Partie als Sturm-Coach schickte Darko Milanic die gewohnte Stamm-Elf aufs Feld. Sein Pendant Oliver Glasner stand mit samt seines Pressing-Systems auch erstmals heftig unter Druck, schenkte aber ebenfalls seiner gewohnten Formation vollstes Vertrauen. Sturm begann dermaßen schwach, als wäre ihnen der Trainer bereits vor der Partie abhanden gekommen. Völlig planlos und ohne zündende Ideen kam man in den ersten 45 Minuten zu keiner einzigen nennenswerten Tormöglichkeit. Ganz anders die SV Ried, die mit viel Herz und Leidenschaft nach vorne spielte, beim letzten Pass aber das nötige Glück und Können vermissen ließ. Einen fälligen Elfmeter für Ried nach Foul von Schicker an Streker übersah das Schiedsrichtergespann rund um Spielleiter Dominik Ouschan jedoch komplett. Ried kam hauptsächlich durch Standards gefährlich vor das Tor. Die besten Möglichkeiten vergab Freistoßspezialist Oliver Kragl allerdings jeweils um Nuancen.

Eine gute Aktion reicht

Am schwachen Auftreten Sturms änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nichts. Im Gegelteil passte sich nun auch Ried dem sehr bescheidenen Niveau der Begegnung an. In den ersten rund 30 Minuten der zweiten Halbzeit fanden beide Mannschaften keine einzige Tormöglichkeit vor. In der 83. Minute brachte der anscheinend scheidende Trainer Milanic Schloffer für den blassen Stankovic. Schloffer leitete mit einer schönen Aktion dann auch die einzige nenneswerte Aktion der 'Blackies' ein. Nach einem Solo von Schloffer kam der Ball zu Schick der den Ball mit dem Außenrist auf den frei stehenden Spendlhofer schlänzte. Dieser musste den Ball lediglich einschieben. Die späten Offensivbemühungen der Rieder im Anschluss zeigten wenig Erfolg, weshalb Sturm diese klassiche 0:0-Partie schlussendlich mit 1:0 für sich entschied.

Stimmen

Oliver Kragl (SV Ried): "Ganz einfach scheiße. Wir waren zu blöd das Spiel schon in der ersten Hälfte mit unseren Chancen zu entscheiden. Je länger es 0:0 steht desto schwieriger wird es. Dann bekommen wir einen langen Ball und bekommen so das Tor. Klar wird man aufgrund des enormen Pressings mit der Zeit müde. Wir haben momentan die Scheiße an den Schuhen."

Anel Hadzic (Sturm Graz): "Ich glaube der Sieg geht in Ordnung. Wir haben trotz der Gerüchte ganz normal weiter gearbeitet. Wir werden auch morgen ganz normal arbeiten und ich gehe davon aus, dass er morgen noch Trainer ist. Ich beschäftige mich momentan mit Sturm Graz. Wir wollen nächste Woche im Cup weiter kommen und dann gegen Altach einmal einen zweiten Sieg in Folge einfahren."