Der FC Wacker Innsbruck kassierte in der 27. Runde der Bundesliga eine empfindliche 0:4-Derby-Heimniederlage gegen den SCR Altach. Dabei waren die Innsbrucker in der ersten Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft. Lediglich die Tore wollten wie schon in den vergangenen Runden nicht fallen. In den zweiten 45 Minuten drehten die Altacher allerdings auf. Innerhalb von 12 Minuten erzielten die Vorarlberger vier Treffer. Nutz (62.), Gebauer (67.), Oum Gouet (70.) und Berisha (75.) schossen den SCR Altach letztlich zu einem klaren 4:0-Auswärtserfolg gegen den FC Wacker. Während die Tiroler zuletzt drei Niederlagen en suite kassierten, schweben die Altacher weiter auf der Erfolgswelle. Unter Neo-Trainer Alex Pastoor sind die Vorarlberger nach wie vor unbesiegt. 

Derbysieger: Der SCR Altach fertigt Wacker Innsbruck gnadenlos ab. Foto: SCR Altach/Twitter

Grumser bleibt seiner Linie treu und setzt weiter auf die Jugend 

Thomas Grumser nahm nach der bitteren Auswärtsniederlage gegen Mattersburg drei Wechsel vor: Lukas Hupfauf, Alexander Gründler und Muhammed Kiprit rotierten für Michael Schimpelsberger, Cheikhou Dieng und Zlatko Dedic in die Startformation des FC Wacker. 

Altach-Trainer Alex Pastoor hingegen musste gegenüber dem 2:2-Remis gegen Rapid eine personelle Umstellung vornehmen. Simon Piesinger rückte für den verletzten Andreas Lienhart in die Startelf der Vorarlberger. 

Innsbruck von der ersten Minute an spielbestimmend 

Das kleine Westderby im Innsbrucker-Tivoli begann mit einer zehnminütigen Verspätung, da die Altacher wegen eines Staus zu spät in Tirols Landeshauptstadt eingetroffen waren. Der Tabellenletzte begann sehr engagiert, war von der ersten Minute an die bessere Mannschaft und hatte bereits nach wenigen Minuten die erste Riesenchance auf das 1:0. Hupfauf konnte dank eines Netzer-Ausrutschers völlig unbedrängt ins Zentrum spielen, wo Lukse gerade noch vor dem einschussbereiten Horvath klären konnte (7.). 

Überlegene Tiroler lassen zahlreiche Möglichkeiten liegen

Wenig später kam es im Altacher Strafraum zu einer strittigen Situation: Netzer blockierte eine scharfe Hereingabe von Gründler mit der Hand. Referee Muckenhammer entschied aber nicht auf Elfmeter. Bitter für die Gäste: Netzer konnte wegen einer Fußverletzung nicht weitermachen. Für ihn kam Stefan Nutz in die Partie. Die Tiroler waren auch in weiterer Folge die bessere Mannschaft und hatten durch Youngster Taferner eine weitere Top-Chance auf den ersten Treffer des Spiels: Der 18-Jährige zog aus rund 14 Metern unbedrängt ab, doch Kobras parierte stark (25.). 

Auf der anderen Seite brachte Mergim Berisha Altach per Kopf vermeintlich in Führung, doch der Treffer zählte wegen Abseits zu Recht nicht (27.). In der Schlussphase hatten die Innsbrucker weitere tolle Möglichkeiten, in Führung zu gehen, doch sowohl Kiprit als auch Horvath brachten das Leder nicht im Tor unter. Somit stand es nach einseitigen 45 Minuten 0:0. 

Effiziente Vorarlberger zerlegen den Tabellenletzten 

Altach-Coach Alex Pastoor dürfte in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden haben, denn die Vorarlberger starteten mit großem Engagement in die zweiten 45 Minuten. Die erste brauchbare Torchance hatte Mergim Berisha, der aus rund zehn Metern am Tor vorbeiköpfelte (55.). Altach näherte sich dem ersten Treffer der Partie immer mehr an: Zwischenbrugger köpfte aus großer Distanz aufs Tor, doch Knett konnte das Spielgerät, das sich gefährlich gesenkt hatte, entschärfen (60.). Wenig später jubelten die Altacher über den Führungstreffer, der sich angedeutet hatte: Stefan Nutz stand bei einem Meilinger-Corner goldrichtig und traf per Kopf zum 0:1 (63.). 

Für die Innsbrucker kam es aber noch schlimmer: Kurz darauf erhöhte Gebauer nach Meilinger-Querpass mit einem satten Schuss ins Eck auf 0:2 (68.), ehe Knett einen wuchtigen Schuss von Oum Gouet passieren lassen musste - 0:3 (70.). Die Innsbrucker gaben sich längst geschlagen und mussten eine Viertelstunde vor Schluss sogar den vierten Gegentreffer hinnehmen: Nutz bediente mit einem Ferserl Berisha, der mühelos in den Strafraum eindrang und locker zum 0:4 einschob (75.). Ein bitterer Abend für den FC Wacker Innsbruck, der es - wie schon gegen Mattersburg - verpasste, die eigenen Torchancen in Zählbares umzumünzen. 

Stimmen zum Spiel

Thomas Grumser, Trainer FC Wacker Innsbruck: „Es hilft nichts, wenn wir uns anfangen aufzugeben. Jetzt geht es darum, dass wir noch enger zusammenrücken. Natürlich hilft uns in erster Linie ein Erfolgserlebnis, das wissen wir. Ich glaube, dass wir, wenn wir so Auftreten, wie in der ersten Halbzeit, das Glück auch erzwingen können.“

Zlatko Dedic, FC Wacker Innsbruck: „Nach dem ersten Tor haben wir in zehn Minuten noch zwei oder drei zusätzliche bekommen. Das darf nicht passieren. Aber trotzdem müssen wir den Kopf hoch halten. Wir sind immer noch da, alles ist noch möglich. Wir müssen einfach dran glauben.“

Alex Pastoor, Trainer CASHPOINT SCR Altach, über die schwache Leistung in der ersten Halbzeit: „Wir haben defensiv und offensiv nicht gemacht, was wir verabredetet haben. In der Defensive waren wir weit auseinander und dann wird es schwierig zu verteidigen. In der zweiten Halbzeit war das viel besser. Dank Martin Kobras stand es 0:0. er hat zwei sichere Tore gehalten. Sonst war es in der ersten Halbzeit viel zu wenig.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Qualifikationsgruppe, 27. Runde

FC Wacker Innsbruck - Cashpoint SCR Altach 0:4 (0:0)

Tivoli-Stadion; 2.782 Zuschauer; SR Muckenhammer

Tore: Nutz (63.), Gebauer (68.), Oum Gouet (70.), M. Berisha (75.)

Innsbruck: Knett - Hupfauf, Meusburger, Maranda, Klem - Henning (77./Satin), Kerschbaum, Taferner - Gründler, Kiprit (58./Dedic), Horvath

Altach: Kobras - Oum Gouet, Zech, Netzer (12./Nutz), Schreiner - Meilinger, Zwischenbrugger, Piesinger, Fischer - Gebauer (82./Dobras), M. Berisha (77./Grbic)

Geschrieben von Daniel Ringsmuth