Der SK Rapid Wien hat in der 30. Runde der Tipico Bundesliga vorzeitig den siebenten Tabellenplatz und das damit verbundene Heimrecht für das ligainterne Playoff-Halbfinale gegen den Tabellenachten fixiert. Die Hütteldorfer besiegten den FC Wacker Innsbruck zu Hause mit 1:0. Das Goldtor erzielte Aliou Badji in der 64. Minute. Aufgrund des 2:1-Heimerfolgs von Hartberg gegen Mattersburg steht bereits nach dieser Runde fest, dass Rapid im Playoff-Halbfinale (28. Mai gegen den Tabellenachten) Heimrecht besitzt. 

Der SK Rapid Wien besiegt Wacker Innsbruck mit 1:0. Foto: GEPA/Wien Energie

Überraschung im Rapid-Tor: Knoflach startet statt Strebinger 

Rapid-Coach Didi Kühbauer nahm gegenüber dem 4:3-Sieg vor einer Woche gegen die Admira vier personelle Umstellungen vor. Die größte Überraschung gab es im Tor: Tobias Knoflach stand erstmals seit Ende September wieder in der Anfangsformation der Hütteldorfer. Außerdem rotierten Max Hofmann, Srdjan Grahovac und Thomas Murg für Mario Sonnleitner, Christoph Knasmüllner und Andrei Ivan in die Startelf der Grün-Weißen. 

Sein Gegenüber Thomas Grumser wechselte nach dem 1:0 gegen Hartberg einmal. Cheikhou Dieng, der zuletzt nur auf der Bank gesessen war, spielte anstelle von Alexander Gründler von Beginn an. 

Hausherren haben Heft klar in der Hand 

Rapid war von Beginn an sehr bemüht, das Heft in die Hand zu nehmen und die Gäste aus Innsbruck mit schnellen Kombinationen unter Druck zu setzen. Während die Innsbrucker hauptsächlich mit Defensivarbeit beschäftigt waren, versuchten die Hausherren den Abwehrriegel des Tabellenvorletzten zu knacken. Aliou Badji fand nach knapp zehn Minuten die erste Top-Möglichkeit vor, scheiterte jedoch mit seinem Hammer an Innsbruck-Keeper Knett (9.). Wenig später setzte Grahovac einen Freistoß aus rund 20 Metern knapp über das Gehäuse der Tiroler (11.). 

Die Wiener waren in der Offensive drückend überlegen, starteten einen Angriff nach dem anderen und kamen dem Führungstreffer sehr nahe: Zunächst konnte ein Murg-Schlenzer gerade noch geblockt werden, ehe die Innsbrucker bei einem klaren Handspiel von Maak Glück hatten, dass Referee Alexander Harkam nicht auf Elfmeter entschied (17.). Auf der anderen Seite prüfte Klem mit einem wuchtigen Distanzschuss Knoflach, der hellwach auf seinem Posten war (22.). Unmittelbar danach scheiterte Schwab aus zentraler Position an Knett. 

In der Folge verlor die Partie an Tempo, Offensivaktionen waren auf beiden Seiten eher eine Rarität. Dejan Ljubicic und Philipp Schobesberger versuchten sich gegen das Innsbrucker Abwehrbollwerk vergeblich als Distanzschützen. Kurz vor dem Pausenpfiff starteten die Hütteldorfer nach einem Corner einen Konter: Grahovac leitete weiter auf Badji, der den Ball jedoch einmal mehr weniger gut mitgenommen hatte und die Chance somit leichtfertig vergab. 

Badji schießt Rapid zum Heimsieg 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld des Allianz-Stadions. Wenige Augenblicke nach dem Seitenwechsel hatte Aliou Badji den Führungstreffer auf dem Fuß, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Innsbruck-Keeper Knett (47.). Rapid startete wie die Feuerwehr in die zweiten 45 Minuten, setzte den Tabellenvorletzten gehörig unter Druck. Zunächst landete eine leicht abgefälschte Schobesberger-Flanke an der Stange, ehe Badji eine vielversprechende Nachschuss-Möglichkeit nicht nutzen konnte (50.). Nach einer kuriosen Dreifachchance, bei der gleich drei Rapidler den Ball nicht im Tor unterbrachten, konnte sich Knoflach bei einem Kerschbaum-Freistoß auszeichnen (57.).

Kurz darauf wandelten die Grün-Weißen ihre Überlegenheit in Zählbares um: Schobesberger bediente Bolingoli, dessen abgefälschter Querpass genau vor den Füßen von Badji landete. Der Senegalese hatte keine Mühe, den Ball über die Linie zu drücken - 1:0 (64.). Die Grün-Weißen hatten die Partie klar im Griff, Innsbruck fand in der Offensive nicht mehr statt. In der Schlussphase rappelten sich die Gäste aus Innsbruck aber nochmal auf und starteten eine Schlussoffensive: Zunächst konnte Knoflach einen Taferner-Querpass sichern (76.), ehe ein Schuss von Horvath nur knapp am Rapid-Tor vorbei zischte (80.). Acht Minuten später wurde es nochmal brandgefährlich: Ein Kopfball von Kerschbaum ging haarscharf drüber. Letztlich brachte Rapid die knappe Führung mit etwas Bauchweh über die Zeit. 

Stimmen zum Spiel

Dietmar Kühbauer, Trainer SK Rapid Wien: „Wir haben bis zum 1:0 Chancen auf einige Tore gehabt. Wir haben dann FC Wacker mitspielen lassen und es verpasst, das zweite Tor zu schießen. Schlussendlich ist es ein verdienter Sieg. Eine Null ist immer schön.“

Tobias Knoflach, SK Rapid Wien: „Es war nicht überraschend. Ich bin dankbar, dass ich die Chance bekommen habe. Ich denke, dass ich es verdient habe und habe das Vertrauen bestätigt. Wichtig ist, dass wir zuhause die drei Punkte geholt haben.“

Aliou Badji, SK Rapid Wien: „Ich bin glücklich, wieder zu treffen und dass die Mannschaft, bei der ich mich sehr wohl fühle, wieder gewonnen hat. Das ist erst der Beginn. Ich werde hart arbeiten und noch mehr Tore schießen.“

Thomas Grumser, Trainer FC Wacker Innsbruck: „Die Niederlage geht unterm Strich in Ordnung. Wir konnten keine Torchance herausspielen und haben viel Energie mit dem Verteidigen verbraucht. Wir konnten das Spiel in die Hälfte von Rapid verlagern, aber konnten leider keinen Punkt mitnehmen. Vom Auftreten können wir uns wenig vorwerfen.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Qualifikationsgruppe, 30. Runde

SK Rapid Wien - FC Wacker Innsbruck 1:0 (0:0)

Allianz-Stadion; 13.800 Zuschauer; SR Harkam

Tor: Badji (64.)

Rapid: Knoflach - Auer (67./Müldür), Dibon, Hofmann, Bolingoli - Ljubicic (62./Knasmüllner), Grahovac - Murg, Schwab, Schobesberger - Badji (81./Pavlovic)

Innsbruck: Knett - Hupfauf, Maak, Maranda, Klem - Henning (70./Satin), Kerschbaum, Taferner (86./Rakowitz) - Dieng (74./Gründler), Dedic, Horvath

Geschrieben von Daniel Ringsmuth