Am 8. von insgesamt 10 Spieltagen in der Meistergruppe, kommt es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SK Puntigamer Sturm Graz mit dem FK Austria Wien. Und dabei kommt es zu einem Resultat, dass wohl nur die Wolfsberger so richtig freuen wird. Beträgt deren Vorsprung nach dem deutlichen Heimsieg gegen St. Pölten auf die Plätze 4 und 5, zwei Runden vor Saisonende, doch satte 4 Punkte. Demnach deutet vieles darauf hin, dass den Lavanttalern in naher Zukunft, Einnahmen in der Höhe zwischen 7 und 10 Millionen Euro zukommen werden. Aber Sturm Graz und Austria bleibt noch das "Hintertürl" mit dem 4. und 5. Rang. Aber da heißt es eben, im Gegensatz zum 3. Platz,  sich erst einmal qualifizieren zu müssen für den europäischen Bewerb.

Sturm gibt die Führung aus der Hand

Drei Runden vor Saisonschluss ist der Kampf um die internationalen Startplätze voll entbrannt. Geht es doch darum, wer sich den Fixplatz in der Euro-League-Gruppenphase krallt (3. Platz). Aber auch für den Vierten (3. Runde EL-Quali) und den Fünften (Hin und Rückspiele gegen den Sieger Qualigruppe bzw. 2. Runde EL-Quali), besteht noch die Möglichkeit, sich über die Landesgrenze hinaus entsprechend zu präsentieren. In der Merkur Arena steht aufgrund der Tabellen-Konstellation klar die Wiener Austria mehr unter Druck. Die „Schwarzen“ könnten mit einem Sieg schon einen Riesenschritt in Richtung Europa tätigen. Vom Start weg begegnen einander zwei Teams vollends auf Augenhöhe. Da wie dort agiert man der selben Spielauffassung, die da lautet mit schnellem Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen. Was in der Startphase nur bedingt praktiziert werden kann. So sind wirkliche Torgelegenheiten vorerst auch Mangelware. Erst in der 20. Minute kann Markus Pink mit einem Kopfball für etwas Torgefahr sorgen. Austria-Keeper Ivan Lucic lässt sich aber nicht überraschen. Und die Mählich-Truppe bleibt am Drücker. Einen Lema-Schuss kann Lucic noch parieren, aber in der 29. Minute steht es 1:0. Otari Kiteishvili beweist am Sechzehner technische Fähigkeiten, sein darauffolgender Schuss sollte punktgenau passen. Mit der ersten Offensivaktion der Gäste kommt es in der 33. Minute zum 1:1-Ausgleich. Sturm-Defender Mensah mit dem schrecklichen Fehler, der Monschein die Chance eröffnet. Siebenhandl kann noch Schlimmeres verhindern. Gegen den Nachschuss von Kapitän Alexander Grünwald ist er aber machtlos. Was in weiterer Folge wesentlich mehr Leben mit sich bringt. Mit dem Unentschieden geht es in die Halbzeitpause.

AlexGrunwaldAustria

Austria-Kapitän Alexander Grünwald war in Graz mit seinem "Doppelpack" der "Man of the match".

Die Austria agiert sehr abgebrüht

Welcher Mannschaft gelingt es im zweiten Durchgang ein Schäuferl nachzulegen. Bringt eine Punkteteilung hinsichtlich des begehrten 3. Rangs doch kein Team wirklich weiter. Demnach stellt sich die Frage, wer bereit ist Risiko einzugehen, um mit einem möglichen Dreier, zumindest in Nähe des Europa-League-Startplatzes zu kommen. Wie schon im ersten Abschnitt kommt es auch nach dem Wechsel dazu, dass man sich vorerst weitgehenst neutralisiert. Mit Fortdauer der Begegnung sind es wieder die Hausherren, die die besseren Momente verzeichnen. Dann aber die 57. Minute: Alex Grünwald kommt in der Box an den Ball. Daraufhin "streichelt" er das Spielgerät noch zweimal und zirkelt selbiges über Jörg Siebenhandl hinweg zum 1:2 in die Maschen. Jetzt drohen dem Gastgeber die Felle davonzuschwimmen. Andererseits wittern die "Veilchen" nun die Möglichkeit, den zweiten Auswärtsdreier im Meister-Playoff unter Dach und Fach zu bringen. Die Heimischen gelangen zu keiner wirklich zwingenden Gelegenheit. Eben weil es die Ibertsberger-Mannen bestens verstehen sich defensiv, entsprechend formatfüllend ins Bild zu stellen. Einzig Lukas Spendlhofer bietet sich in der 79. Minute eine Topchance auf den Ausgleich. Im Gegenstoß machen die "Violetten" alles klar: Die erste Monschein-Möglichkeit kann Spendlhofer noch von der Linie kratzen (80.). In der 85. Minute trifft der Austria-Striker aber zum alles entscheidenden 1:3-Spielendstand. In der vorletzten Runde der Meistergruppe besitzt Sturm Graz am Sonntag, 19. Mai um 17:00 Uhr das Heimrecht gegen den bereits feststehenden Meister Red Bull Salzburg. Die Wiener Austria bekommt es zur selben Zeit zuhause mit den Wolfsbergern zu tun.

SK STURM GRAZ - SK AUSTRIA WIEN 1:3 (1:1)

Merkur-Arena, 8.168 Zuseher; SR: Markus Hameter (NÖ)

Sturm Graz (4-1-4-1): Siebenhandl, Avlonitis (67. Jakupovic), Maresic (80. Eze), Spendlhofer, Mensah, Dominguez, Ljubic, Kiteishvili, Jantscher, Lema (59. Huspek), Pink

gesperrt: Hierländer, Koch

verletzt: Fadinger

Austria Wien (3-4-3): Lucic, Schoissengeyr (46. Borkovic), Madl, Ebner (73. Demaku), Matic, Jeggo, Klein, Martschinko, Grünwald, Prokop (68. Sax), Monschein

gesperrt: Igor

verletzt: Turgeman

Torfolge: 1:0 (29. Kiteishvili), 1:1 (33. Grünwald), 1:2 (57. Grünwald), 1:3 (85. Monschein)

gelbe Karten: Mensah bzw. Ebner, Martschinko, Monschein, Sax 

stärkste Spieler: Spendlhofer, Kiteishvili bzw. Grünwald, Monschein

Stimmen zum Spiel:

Roman Mählich, Trainer Sturm Graz:

"Fußball kann oft grauslich sein. Haben wir den Gegner doch diesmal mit individuellen Fehlern stark gemacht. Das ist vielleicht der Preis der Jugend, den wir auf mancher Position bezahlen müssen. Aber noch lebt die Chance, aufgegeben wird ein Brief."

Lukas Spendlhofer, Kapitän Sturm Graz:

"Diese Niederlage war völlig unnötig. Haben wir doch mit dem 1:1 ein Geschenk verteilt, das letztlich der Knackpunkt im Spiel war. Heute hat mit Sicherheit nicht die bessere Mannschaft gewonnen. Aber jammern hilft uns jetzt auch nicht weiter. Noch besteht die Chance auf den 3. Platz. Die werden wir auch bis zuletzt versuchen wahrzunehmen."

Robert Ibertsberger, Trainer Austria Wien:

"Dieser Sieg zählt nur dann etwas, wenn wir nächsten Woche nachlegen können. Unser Ziel ist es nicht 5 oder 6 zu werden. Die Mannschaft hat sich zurückgekämpft. Wir waren diesmal wohl mit mehr Willen ausgestattet."

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Photo: Josef Parak

by: Ligaportal/Robert Tafeit