Am letzten Spieltag in der Meistergruppe, kommt es in der tipico Bundesliga zum mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des RZ Pellets WAC mit dem SK Puntigamer Sturm Graz. Und dabei kommt es zu einem Heimsieg, der in dieser Wertigkeit einzigartig in der Vereins-Geschichte. Denn die WAC'ler lösen damit das Startticket für die Europa League. Gleichbedeutend mit einem Geldsegen, der die "Wölfe" dabei erwarten wird. Vierter werden die "Veilchen", man steigt damit in die 3. Runde der EL-Quali ein. Sturm Graz muss sich mit dem 5. Rang begnügen. Was heißt, dass man in zwei Partie entweder auf Rapid Wien oder Mattersburg trifft. Der Sieger darf dann in der 2. Runde der EL-Quali ran.

 

Michael Lema trifft für die Gäste

Sturm Graz war es zuletzt gelungen, die fünfte Heimpleite infolge einfahren - einzigartig in der Bundesliga-Historie der Steirer. Aber das gilt es jetzt im Meisterschafts-Finish völlig auszublenden. Geht es im Lavanttal doch darum, sich möglicherweise noch auf den 4. Tabellenplatz (3. Runde EL-Quali), zu verbessern. Noch um einiges mehr geht es für die Wolfsberger. Denn mit einem Heimsieg hätte man das Start-Ticket für die Euroleague 19/20 fix in der Tasche. Das Abschneiden der beiden Teams ist auch davon abhängig, wie sich die Wiener Austria in Pasching beim LASK schlagen kann. Beide Teams forcieren bei diesem "Packderby" vom Start weg das Offensivspiel. Was aufgrund der Sachlage auch nachvollziehbar ist. 11. Minute: Otari Kiteishvili mit dem Vorstoß in die WAC-Box. Sein Zuspiel versenkt der in Tansania geborene 19-jährige Michael John Lema zielgerichtet zum 0:1 im langen Eck. Jetzt stehen die Kärntner ganz gehörig unter Zugzwang. Es gelingt auch umgehend die Taktzahl zu erhöhen. Aber auch von den Steirern geht permanent Gefahr aus. 27. Minute: Markus Pink bietet sich Topchance auf das 0:2: WAC-Keeper Alex Kofler weiß das aber zu vereiteln. Im Gegenstoß gelangt Michael Novak in Schussposition: Endstation Torhüter Jörg Siebenhandl. Das Spiel bleibt nachfolgend abwechslungsreich, spannend und völlig offen. Trotz heftiger Bemühungen beiderseits bleibt es aber beim 0:1-Halbzeitstand.

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Da war die Welt der "Blackies" noch in Ordnung. Michael John Lema jubelt in der 11. Minute über sein Führungstor.

 

Der WAC marschiert in Richtung Europa

In der letzten Spielhälfte der Saison 18/19 geht es für beide Mannschaften um alles oder nichts. Fix ist, dass sowohl die Wolfsberger wie auch die "Blackies" noch mit dabei sind im Geschäft. Die Frage, die es zu jetzt unweigerlich zum klären gilt ist, ob als Dritter, Vierter oder Fünfter. Was doch einen wesentlichen Unterschied darstellt. Die Lavanttaler sind auch weiterhin dabei, alle Kräfte zu mobilisieren, um doch noch mit Rang 3 das Fixticket für die Europa League lösen zu können. Aber die Gäste agieren in der Defensive weiterhin stabil. Je länger die Begegnung dauern sollte, umso mehr bieten sich da wie dort verstärkt Freiräume an. Was damit zu tun hat, dass man in Begriff ist alles verfügbare nach vorne zu werfen. 59. Minute: Nach einem Kofler-Patzer verfehlt Juan Dominguez das leere WAC-Gehäuse. Nachdem im Parallelspiel zur selben Zeit der LASK gegen die Austria mit 2:1 voranliegt, war Fingerspitzengefühl gefragt. Denn mit dem 0:1-Spielstand haben beide Teams ihr Ziel soweit erreicht. Was sich aber minütlich ändern kann. 78. Minute: Nach einem Ritzmaier-Querpass ist es Michael Liendl, der den Ball in Richtung WAC-Tor bugstiert: Den Rest erledigt der Grazer Lukas Spendlhofer beim gescheiterten Rettungsversuch - 1:1. Damit sind die Kärntner ganz nahe dran am europäischen Bewerb. 87. Minute: Nach einem Siebenhandl-Schnitzer muss Sekou Koita eigentlich den Sack zu machen. Er trifft das leere Grazer Tor aber nicht. 91. Minute: Diesmal trifft Koita über Siebenhandl hinweg in das Sturm-Gehäuse - Spielendstand: 2:1. Der RZ Pellets WAC steht fix in der Europa League Gruppenphase!

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Es ist vollbracht! Der Wolfsberger AC steht in der Gruppenphase der Europa League. Einnahmen in Millionenhöhe sind garantiert.

   

WOLFSBERGER AC - SK STURM GRAZ 2:1 (0:1)

Lavanttal-Arena, 6.377 Zuseher, SR: Christopher Jäger (Szbg.)

Wolfsberger AC (4-3-1-2): Kofler, Sollbauer, Gollner, Schmitz, Novak, Leitgeb, Ritzmaier (85. Gölles), Wernitznig (73. Schmid), Liendl, Friesenbichler (89. Gschweidl), Koita

gesperrt: Rnic

verletzt: Schmerböck

Sturm Graz (4-1-4-1): Siebenhandl, Maresic, Spendlhofer, Koch, Mensah, Dominguez (85. Grozurek), Kiteishvili, Ljubic, Hierländer, Lema (79. Jantscher), Pink (66. Jakupovic)

Torfolge: 0:1 (11. Lema), 1:1 (78. Spendlhofer/ET), 2:1 (91. Koita)

gelbe Karten: Liendl, Ritzmaier, Koita, Jovanovic bzw. Lema, Maresic, Siebenhandl

stärkste Spieler: Novak, Liendl bzw. Hierländer, Ljubic

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer, Trainer Wolfsberg:

"Ich bin so richtig in Feierlaune, es war ein unfassbarer Tag für den WAC. Dass diese Saison so ein Ende nimmt, hat dazu gepasst zu unseren Leistungen. Es war ein perfekter Abschied und ein Abschluss dieser Saison. Es war heute nur eine Frage der Zeit, bis wir den Heimsieg einfahren."

Michael Sollbauer, Kapitän Wolfsberg:

"Es gilt ein ganz großes Kompliment an alle im Verein auszusprechen. Der heutige Sieg war die Krönung einer grandiosen Saison. Wir haben immer an diesen 3. Platz geglaubt. Mit einer kontrollierten Offensive ist es letztendlich gelungen dieses Vorhaben zu finalisieren."

Roman Mählich, Trainer Sturm Graz:

"Wir haben verloren, weil wir uns dummerweise in der 75. Minute nach einem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte auskontern lassen haben. Wir hatten unser Ergebnis, haben es aber leider nicht über die Zeit gebracht. Es ist schade, wir haben eine Riesenchance liegen lassen."

Stefan Hierländer, Kapitän Sturm Graz:

"Trotz unserer Führung haben wir uns immer mehr hinten reindrängen lassen. Die Wolfsberger sind immer stärker geworden und konnten ihre Chancen schlussendlich auch nützen. Natürlich wäre es auch cool gewesen jetzt in den Urlaub zu gehen. Aber wir alle spielen gerne Fußball: Jetzt gilt es entweder gegen Rapid Wien oder Mattersburg erfolgreich den Mann zum stellen."

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Photos: Gerhard Pulsinger/Richard Purgstaller

by: Ligaportal/Robert Tafeit