Der SK Rapid Wien hat mit einem souveränen Heimsieg gegen den SV Mattersburg die Chance auf einen internationalen Startplatz in der kommenden Saison gewahrt. Die Hütteldorfer setzten sich im Playoff-Halbfinale vor nur 10.600 Zuschauern im heimischen Allianz-Stadion gegen die Burgenländer mit 2:0 durch und stehen damit im Finale gegen Sturm Graz, wo am Donnerstag und Sonntag in zwei Spielen der fünfte und letzte internationale Startplatz ausgespielt wird. Der Sieger aus diesen beiden Partien steigt im Sommer in der 2. Runde der Europa-League-Qualifikation ein.

Srdjan Grahovac herzt den Torschützen zum 2:0, Aliou Badji. Foto: GEPA/Wien Energie

Beide Teams gehen mit Bestbesetzung an den Start 

Am vergangenen Wochenende hatten beide Trainer eine B-Elf aufgeboten und das Stammpersonal geschont. Wie erwartet kam heute auf beiden Seiten die sogenannte A-Elf zum Einsatz. Mattersburgs Spielmacher Jano, der vor diesem wichtigen Playoff-Spiel fraglich gewesen war, konnte von Beginn an spielen. 

Rapid legt Turbo-Start hin 

Die ersten Minuten im Allianz-Stadion hatten es in sich: Rapid startete wie die Feuerwehr und zeigte den Gästen aus Mattersburg, wer der Herr im Haus ist. Philipp Schobesberger hatte den Führungstreffer nach vier Minuten auf dem Fuß, scheiterte aber an Kuster, der auf dem Posten war. Die Hütteldorfer agierten enorm aggressiv, ließen den Burgenländer keine Zeit am Ball und feuerten aus allen Lagen. Wenig überraschend resultierte aus dem Dauerdruck der Wiener der schnelle Führungstreffer: Müldür verlängerte einen kurz abgespielten Eckball ins Zentrum, wo Knasmüllner unbedrängt b konnte und das Leder unhaltbar im rechten unteren Eck versenkte - 1:0 (8.). Rapid drückte weiter und baute die Führung nur wenige Augenblicke später aus: Mert Müldür ließ auf der rechten Seite Renner aussteigen und brachte das Spielgerät zur Mitte, wo Aliou Badji mit einem scharfen Flachschuss gegen die Laufrichtung von Kuster auf 2:0 stellte (13.). 

Ein absoluter Traumstart für die Grün-Weißen, die in der ersten Viertelstunde dieses Spiel extrem viel investierten. In der Folge konnten sich die Mattersburger etwas vom Dauerdruck der Hausherren befreien und Entlastungsangriffe fahren: Marko Kvasina gab nach 23 Minuten den ersten Schuss aufs Tor von Strebinger ab, doch der Rapid-Keeper konnte den scharfen Flachschuss problemlos parieren. Die Gäste versuchten, die hochstehende Rapid-Abwehr mit langen, tiefen Bällen zu überbrücken und wurden damit auch immer wieder gefährlich, doch Richard Strebinger war stets zur Stelle und eilte geschickt aus seinem Tor, um die Gefahrensituationen zu bereinigen. Chancentechnisch tat sich in weiterer Folge nicht allzu viel, wenngleich der Rekordmeister weiterhin klar den Ton angab. Malic konnte eine scharfe Hereingabe von Badji in letzter Sekunde risikoreich über das eigene Tor lenken (38.). Kurz darauf hatte Schobesberger nach Müldür-Hereingabe das 3:0 auf dem Fuß, brachte das Kunstleder unter Bedrängnis aber nicht im Tor unter (42.). 

Überlegene Wiener setzen sich trotz zahlreich vergebenen Torchancen durch

Mattersburg-Coach Klaus Schmidt nahm zur Pause einen Tausch vor, brachte Patrick Salomon für den leicht angeschlagenen Jano ins Spiel. Die Hütteldorfer hingegen machten dort weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Christoph Knasmüllner tauchte nach feinem Müldür-Zuspiel plötzlich völlig frei von Kuster auf und versuchte diesen, mit einem Lupfer zu überraschen, doch sein Versuch ging knapp drüber (48.). Mattersburg kam mit dem aggressiven Anlaufverhalten der Hausherren überhaupt nicht zurecht und hatte noch dazu große Probleme, Aliou Badji in Schach zu halten. Der Senegalese zwang SVM-Goalie Kuster in der 56. Minute zu einer weiteren wichtigen Parade.

Und die Wiener näherten sich dem dritten Treffer immer weitere an: Philipp Schobesberger fand nach einem Alleingang die Top-Chance vor, schoss jedoch drüber (63.). Rapid spielte in der Folge sehr clever, verteidigte kompakt und ließ den Ball sicher durch die eigenen Reihen zirkulieren. Kurz nach Anbruch der Rapid-Viertelstunde hatten die Mattersburger-Pech, dass Strebinger bei einem abgefälschten Gruber-Schuss rettend zur Stellke war und das Leder über den Kasten lenkte (76.). Wenig später hatte Christoph Knasmüllner nach Badji-Zuspiel die Entscheidung auf dem Fuß, legte den Ball jedoch komplett freistehend Zentimeter neben das Tor (80.). In der Schlussphase hatten die Wiener mehrere Top-Möglichkeiten auf einen höheren Sieg, doch Aliou Badji und Co agierten vor dem SVM-Tor nicht entschlossen genug. 

Stimmen zum Spiel

Europa-League-Playoff, Halbfinale, K.o.-Modus

SK Rapid Wien - SV Mattersburg 2:0 (2:0)

Allianz-Stadion; 10.600 Zuschauer; SR Eisner

Tore: Knasmüllner (8.), Badji (13.)

Rapid: Strebinger - Müldür, Sonnleitner, Dibon, Bolingoli - Schwab (79./D. Ljubicic), Grahovac - Murg (73./Wunsch), Knasmüllner, Schobesberger (68./Auer) - Badji

Mattersburg: Kuster - Höller, Malic, Mahrer, Renner - Jano (46./Salomon) - Kuen, Kvasina, Erhardt, Gruber (87./Bürger) - Pusic (73./Ertlthaler) 

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth