Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg gibt sich in der Tipico Bundesliga weiterhin keine Blöße und konnte auch das vierte Ligaspiel in dieser Saison erfolgreich gestalten. Die Bullen feierten am Samstagabend in der 4. Runde einen 6:0-Kantersieg gegen „Lieblingsgegner“ SKN St. Pölten. Der erneut überragend agierende Erling Haaland eröffnete das Torfeuerwerk in der 30. Minute, ehe Hee-Chan Hwang für den 2:0-Halbzeitstand sorgte. Nach dem Seitenwechsel folgten sieben grausame Minuten für den SKN, in denen Haaland, Minamino und Ulmer drei Mal trafen sowie Daniel Schütz mit einer Roten Karte vom Platz flog. Für den 6:0-Endstand sorgte der eingewechselte Sekou Koita in der 71. Minute. 

Foto: GEPA/Red Bull Media

St. Pölten hält brav mit, doch Haaland eröffnet Torreigen 

Salzburg-Shootingstar Erling Haaland hätte bereits wenige Minuten nach Spielbeginn dort weitermachen können, womit er in der vergangenen Woche gegen den WAC aufgehört hatte: Dem Toreschießen. Der 19-Jährige war nach einem schönen Lochpass von Junuzovic auf und davon, setzte den Ball jedoch haarscharf am langen Eck vorbei (2.). Die Hausherren starteten allerdings durchaus mutig in die Partie und erstarrten nicht vor Ehrfurcht. Immer wieder konnten die Wölfe in die Gefahrenzone vordringen, wo es dann jedoch zumeist an der Genauigkeit haperte. Nach einer Viertelstunde hatten die Niederösterreicher sogar die Chance auf den Führungstreffer, nachdem der pfeilschnelle Balic Ramalho enteilt war. Nach einem geschickten Hakn gegen Onguene zog der U21-Spieler sofort ab, doch Stankovic streckte sich und kratzte das Leder aus dem Kreuzeck (15.).

Die Partie in der NV-Arena gestaltete sich sehr schwungvoll mit Chancen auf beiden Seiten: Zunächst scheiterte Haaland per Kopf nur knapp, ehe Riski Onguene aussteigen ließ, den Ball allerdings rechts vorbeischoss (22.). Kurz darauf hatte Minamino plötzlich das halbleere Tor vor sich, doch Luan warf sich in den Schuss und rettete vor der Linie (24.). Unmittelbar danach ging Österreichs Serienmeister in Führung: Ein langer Abschlag von Stankovic landete bei Hwang, der sich geschickt von seinem Gegenspieler löste und mit einem perfekt getimten Pass Erling Haaland in Szene setzte. Der Norweger blieb eiskalt, ließ Riegler keine Chance und bejubelte seinen 5. Saisontreffer (30.).

Kurz darauf trat der überragende Hwang erstmals in dieser Saison als Torschütze auf: Szoboszlai leitete den Ball gekonnt in den Lauf des Südkoreaners weiter, der Riegler umkurvte und nur mehr einschieben musste - 0:2 (38.). Die Bullen hatten durch Hwang und Minamino sogar Chancen auf eine noch höhere Pausenführung, doch Riegler war jeweils rettend zur Stelle. 

Sieben Horror-Minuten für den SKN 

Die Bullen starteten mit viel Schwung in die zweite Hälfte, sorgten bereits in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel für die endgültige Entscheidung und schossen den SKN K.O. Zunächst besorgte Erling Haaland mit einem spektakulären Kopfball-Tor nach Junuzovic-Flanke für das 0:3 (50.), ehe der Norweger nur wenig später völlig alleine Richtung St. Pölten-Tor zulief und uneigennützig auf den mitgelaufenen Minamino querlegte: Der Japaner schob die Kugel problemlos ins verwaiste Tor - 0:4 (53.).

Doch für die Elf von Alexander Schmidt kam es noch schlimmer: Nach einem kurz abgespielten Freistoß legte Szoboszlai auf Ulmer ab, der aus halblinker Position abzog und das Leder ins kurze Eck jagte - 0:5 (55.). Die Horror-Minuten für den SKN endeten mit einer ungerechtfertigten Roten Karte gegen Daniel Schütz, der Szoboszlai gefoult hatte. Eine völlig übertriebene Entscheidung von Referee Muckenhammer.

St. Pölten konnte keine Gegenwehr leisten und musste in der 69. Minute den sechsten Gegentreffer hinnehmen: Hwang leistete mit seinem Zuspiel auf Koita bereits den sechsten Assist in dieser Saison. Der eingewechselte Koita wiederum erzielte seinen ersten Treffer im Dress der Bullen - 0:6 (69.). Die Salzburger spielten in der Schlussphase sogar auf den siebenten Treffer, doch der SKN sollte vor weiteren Gegentreffern verschont bleiben. 

Stimmen zum Spiel

Christoph Riegler, SKN St. Pölten: „Ausschlaggebend war, dass wir am Anfang der zweiten Hälfte nicht die Chance auf das 1:2 nutzen konnten. Ein paar Minuten danach bekommen wir das 3:0. Danach war die Sache gegessen.“

Jesse Marsch, Trainer FC Red Bull Salzburg: „Der Gegner war sehr mutig. Sie sind nicht nur tief gestanden und haben verteidigt, sondern waren sehr mutig. Wir waren aber darauf vorbereitet. In ein paar Momenten hatten wir Glück. Aber ich denke, wir waren immer gefährlich.“

Erling Haaland, FC Red Bull Salzburg: „Es schaut leicht aus, aber es ist harte Arbeit. Aber wenn du so gute Mitspieler um dich hast, dann sieht es einfach leicht aus.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 4. Runde

SKN St. Pölten - Red Bull Salzburg 0:6 (0:2)

NV-Arena; 4.165 Zuschauer; SR Muckenhammer 

Tore: Haaland (30., 50.), Hwang (38.), Minamino (52.), Ulmer (54.), Koita (71.)

Rot: Schütz (57.)

St. Pölten: Riegler - Ingolitsch, Luan (41./Gartler), Meisl, Haas (72./Davies) - Luxbacher, Ambichl, Rasner (53./Schütz), Ljubicic - Balic, Riski

Salzburg: Stankovic - Kristensen, Ramalho, Onguene, Ulmer - Minamino (68./Ashimeru), Bernede (79./Vallci), Junuzovic, Szoboszlai - Hwang, Haaland (62./Koita)

Gelbe Karten: Ingolitsch (27.), Rasner (49.), Gartler (59.) bzw. Szoboszlai (7.), Bernede (12.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth