Der LASK lässt erstmals in dieser Bundesliga-Saison Punkte liegen. Wenige Tage vor dem Playoff-Highlight gegen Club Brügge retten die Oberösterreicher daheim gegen Aufsteiger WSG Swarovski Tirol ein 1:1-Remis. Bis zur 81. Minute lag die B-Elf der Linzer mit 0:1 hinten. Zlatko Dedic hatte die Tiroler unmittelbar vor dem Pausenpfiff in Führung gebracht, doch der eingewechselte Philipp Wiesinger besorgte nach einer Michorl-Ecke den 1:1-Endstand. Die Ismael-Truppe gab damit erstmals in dieser Spielzeit Punkte ab, bleibt aber dennoch auf dem zweiten Tabellenplatz. Wattens rangiert mit fünf Punkten auf Rang sechs. 

Harter Kampf: Wattens und LASK schenkten einander nichts. Foto: Harald Dostal/fodo.media

Ismael setzt erneut auf Rotation

LASK-Coach Valerien Ismael nahm erwartungsgemäß zahlreiche personelle Änderungen im Vergleich zum CL-Quali-Rückspiel gegen den FC Basel vor. Insgesamt baute der Franzose seine Mannschaft auf acht Positionen um. Lediglich Alexander Schlager, Gernot Trauner und James Holland schienen auch in der heutigen Anfangsformation auf. Neu dabei waren die beiden Debütanten Nemanja Celic und Andres Andrade. Zudem rotierten Markus Wostry, Stefan Haudum, Valentino Müller, Thomas Sabitzer, Marko Raguz und Dominik Frieser in die erste Elf der Linzer. 

Lediglich zwei Umstellungen gab es bei den Gästen aus Tirol. Julian Gölles und Felix Adjei mussten heute vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Dafür rückten Kevin Nitzlnader und Florian Toplitsch in die Startelf des Aufsteigers. 

Torjäger Dedic schockt LASK kurz vor der Pause 

Die runderneuerte LASK-Startelf machte von der ersten Minute an Druck, attackierte den Aufsteiger früh und übernahm sofort die Kontrolle. Konkrete Torchancen bzw. Abschlüsse gab es in der Anfangsphase jedoch keine zu bewundern, was vor allem daran lag, dass es bei der Linzer B-Elf in der Offensive zu Abstimmungsproblemen kam. Nichtsdestotrotz fanden die spielbestimmenden Athletiker die erste Chance der Partie vor: Thomas Sabitzer zog aus halbrechter Position im Strafraum ab und verfehlte das lange Eck haarscharf (15.).

Es folgte eine starke Phase der Gäste aus Tirol, die auf Kontermöglichkeiten lauerten und versuchten, schnell umzuschalten. Nach einer einstudierten Eckball-Variante konnte Walch relativ freistehend abziehen konnte. Sein Versuch zischte jedoch klar am Tor vorbei (20.). Kurz darauf war LASK-Keeper Schlager erstmals gefragt, der einen Schuss von Geburtstagskind Grgic aus dem kurzen Eck kratzte (27.). Wenig später hätten die Linzer einen Strafstoß bekommen müssen, nachdem Raguz im Strafraum umgerissen worden war. Die Pfeife von Referee Felix Ouschan blieb jedoch stumm (30.).

Kurz vor der Pause führte eine wunderbare Kombination der Tiroler zum Führungstreffer: Ex-Athletiker Grgic bekam auf der linken Seite den Ball zugespielt und brachte diesen sehenswert ins Zentrum, wo Torjäger Zlatko Dedic lauerte und den Ball kaltschnäuzig an Schlager vorbei ins lange Eck jagte - 0:1 (44.). Eine kalte Dusche für die Linzer Athletiker unmittelbar vor der Pause. 

Zlatko Dedic brachte den Aufsteiger kurz vor der Pause in Führung. Foto: Harald Dostal/fodo.media

Wiesinger rettet Remis 

LASK-Coach Valerien Ismael reagierte auf den Rückstand, brachte Yusuf Otubanjo für Stefan Haudum ins Spiel. Ein klares Zeichen für mehr Offensivpower im Spiel der Oberösterreicher. Die Linzer waren nach dem Seitenwechsel die tonangebende Mannschaft, wenngleich Keeper Schlager bei einem Dedic-Schuss rettend eingreifen musste (51.). Wenig später reagierte Ismael ein weiteres Mal: Spielmacher Peter Michorl kam für James Holland in die Partie.

Thomas Silberberger hingegen brachte mit Neurauter einen gelernten Innenverteidiger ins Spiel. In der Folge nahm die Partie vor allem an Härte zu, was vor allem daran lag, dass die Linzer Athletiker eine gewisse Wucht in die Zweikämpfe legten. Der LASK machte in der Schlussphase ernst und kam dem Ausgleich des Öfteren nahe: Nach einem herrlichen Zuspiel von Raguz war Sabitzer plötzlich auf und davon, lief alleine auf Oswald zu, doch sein Schuss fiel zu schwach aus (70.). Und die Gäste? Die konterten: Zunächst scheiterte Dedic an Schlager, ehe sich der LASK-Keeper gegen Pranter auszeichnen konnte (73.).

Auf der anderen Seite verfehlte ein Schuss von Müller sein Ziel nur knapp (75.). Wenig später glichen die Hausherren nach einer Standardsituation aus: Wiesinger sprang in einen Eckball von Michorl und lenkte diesen unhaltbar für WSG-Keeper Oswald ab - 1:1 (81.). Der LASK agierte in den darauffolgenden Minuten zwar dominant und angriffslustig, doch die ganz großen Chancen blieben letztendlich aus. 

Philipp Wiesinger gelang in der Schlussphase der 1:1-Ausgleich. Foto: Harald Dostal/fodo.media

Stimmen zum Spiel

Valerien Ismael, Trainer LASK: „Ich kann nur ein Kompliment an die Mannschaft machen. Es war ein richtig gutes Spiel. Ein klarer Elfmeter in der ersten Hälfte an Marko Raguz. Die Mannschaft hat Moral bewiesen, toll Fußball gespielt und toll kombiniert. Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Aber nach 4 Spieltagen mit 10 Punkten dazustehen – man kann sehr zufrieden sein.“

Gernot Trauner, Kapitän LASK: „Es tut schon ein bisschen weh. Zweite Halbzeit waren wir komplett überlegen, wir haben wenig zugelassen und waren im Ballbesitz sehr gut heute. Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein, mit allem andern schon.“

Thomas Silberberger, Trainer WSG Swarovski Tirol: „Der Punkt tut uns gut. Es ist auch für uns intern ein gutes Signal. Nämlich, dass wir auch mit den großen Vereinen an einem guten Tag mithalten können. Es war extrem schwer heute, aber wir haben es klasse gemacht. Hier werden nicht viele Mannschaften Punkte mitnehmen. Leider haben wir es nicht rübergebracht, aber wir leben sehr gut mit dem Punkt.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 4. Runde

LASK - WSG Swarovski Tirol 1:1 (0:1)

Raiffeisen-Arena; 5.338 Zuschauer, SR Felix Ouschan 

Tore: Wiesinger (81.) bzw. Dedic (44.)

LASK: Schlager - Wostry, Trauner (64./Wiesinger), Celic - Haudum (46./Otubanjo), Holland (53./Michorl), Müller, Andrade - Sabitzer, Raguz, Frieser 

WSG Tirol: Oswald - Hager, Cabrera, Gugganig, Nitzlnader (81./Adjei) - Toplitsch (65./Rieder), Svoboda, Grgic - Walch (58./Neurauter), Dedic, Pranter

Gelbe Karten: Celic (50.) bzw. Grgic (60.), Rieder (68.), Nitzlnader (80.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth